Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

tränenreiche kinderzeit..

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: tränenreiche kinderzeit..

Mitglied inaktiv

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..diesen artikel hab ich während der schwangerschaft gelesen und er hat mir gut gefallen, nun würde ich ihn gerne nochmal durchlesen, find ihn aber nicht mehr. weder in dieser suchmaschine, noch bei google..oder hieß das doch anders?? unsere 4,5 wöchige tochter, hat ab ca. 20:00 eigentlich täglich eine ca. 2 stündige schreiphase, heute hab ich mal beschlossen, sie mit gut festhalten zu beruhigen und bewusst ruhig auf sie einzusprechen und hab mich dazu ins schlafzimmer verzogen, so dass wir es schön ruhig haben und nur das licht von einer salzkristall lampe..ABER..es war eine katastrophe! sie hat so geschrieen wie noch nie zuvor, ich hab versucht, sie durch streicheln und reden und sogar schnuller, zu besänftigen, aber dadurch wurde es eigentlich noch mehr, ihre stimme hat sich regelrecht überschlagen. das hab ich dann doch nicht lange ausgehalten, also sind wir wieder zurück ins wohnzimmer und nach herumtragen und wechseln zwischen diversen haltepositionen (hab ich aber im schlafzimmer auch getan) war sie dann beruhigt. trotzdem, das erlebnis im schlafzimmer möchte ich nicht nochmal haben, sie hat mir schrecklich leid getan, so ein verzweifeltes schreien, obwohl sie in meinen armen lag, hat mir im herzen weh getan! (und in den ohren auch *g*) jetzt will ich diesen bericht eben gerne nochmal lesen, vielleicht hab ich ja auch was falsch gemacht?


Martina Höfel

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Liebe nur so! Viele Kinder haben abends eine Schreiphase, denn sie verarbeiten Ihren Tag. Auch wenn wir manchmal meinen: es war doch gar nichts. Aber die laut kreischende Taube im Garten oder der Nachbar mit der tiefen Stimme - alles ist neu und aufregend für die Kinder. Wohlgemerkt: wir reden hier von Kindern die satt sind, keine Blähungen haben und auch nicht in einer vollen Pampas sitzen. Sondern von Kindern, die eigentlich alles hatten und trotzdem schreien. Diese Kinder kann man sehr wohl fest in den Arm nehmen und halten (und dabei umhergehen) und dabei leise auf sie einsprechen. Ja, das Kind hat es jetzt ganz eng - aber genau das ist es gewohnt und das gibt ihm Sicherheit! Und deshalb brüllt das Kind aus Leibeskräften - manchmal 30 Minuten und länger! Es brüllt, weil es "in Sicherheit (eng wie im Bauch)" ist und dort alles "sagen" kann. Sie weinen doch auch lieber in Sicherheit z.B. im Arm Ihres Mannes als im Arm Ihres Briefträgers! Wir neigen dazu, weinende ("erzählende")Kinder zu schaukeln, den Schnuller rein, nochwas zu essen, neue Pampas etc. So muss sich das Kind alle paar Minuten auf etwas Neues einstellen, ohne das Alte abgearbeitet zu haben! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo! Der Artikel ist zunächst verführerisch, er scheint eine gewisse Logik zuhaben. ABER: Für mich ist er in seinen Grundannahmen falsch! Es wundert mich nicht, daß Dein Baby immer schlimmer geschrieen hat. Überleg mal, wie es Dir in der Situation gehen würde: Es geht Dir nicht gut, Du brauchst Trost und Hilfe, z.B: durch Herumtragen, aber Du kannst Dich nicht in der Sprache der Personen ausdrücken, die Dir helfen sollen. Und dann versucht da jemand, Dich nur durch Zureden zu trösten. Aber Deine Unruhe (und die Bauchschmerzen?) werden immer schlimmer, und zusätzlich hast Du den Eindruck, daß Du nicht verstanden wirst. Was würdest DU tun? Vermutlich immer nachdrücklicher protestieren, oder? In der Hoffnung, daß doch endlich etwas passiert, das Dir die Unruhe/Schmerzen nimmt? Allein das Gefühl, nicht verstanden zu werden, macht alles noch schlimer, da hilft kein beruhigendes Zureden! Wenn Babys bei der Methode irgendwann ruhiger werden, dann doch eher deshalb, weil sie irgendwann völlig erschöpft einschlafen und nach mehreren Versuchen gelernt haben, daß man ihnen ohnehin nicht versucht auf wirklich hilfreiche Art und Weise zu helfen. Martina A.


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Hallo! Also ich kann dir nur meine Gratulation aussprechen,daß du diesen Beitrag gefunden hast.Er heißt übrigens: Tränenreiche Babyzeit-von Brigitte Hannig. Mein Kleiner ist 2 Wochen alt und schreit auch täglich mehrere Stunden.Ich hab mich schon bei meinem 1.Kind mit der Festhaltetherapie beschäftigt und bin absolut überzeugt davon.Ich praktiziere es seit ca.5 Tagen und merke eine deutliche Besserung bei meinem Sohn.Die ersten Tage waren der Horror,aber es wird immer besser,glaub mir!Vor allem gewöhnst du sie nicht an diese blöden Ablenkungsmanöver wie herumtragen,hüpfen,singen,usw.die du ihr dann nie wieder abgewöhnen kannst. Überleg mal wirklich-wenn es dir seit längerer Zeit nicht gut geht,du keine Chance hast es herauszulassen und dann nimmt dich jemand in den Arm,der dich über alles liebt-würdest du dann nicht auch deinen Kummer laut herausweinen??? Genauso ist es bei den Kleinen.Je länger du sie ablenkst,umso mehr staut sich bei ihnen auf.Sie können halt mal nur schreien,wie sollen sie denn auf sich aufmerksam machen? Ich wünsch dir viel Kraft,es durchzustehen und hinterlege meine E-Mailadresse falls du noch Fragen hast... Ich finde es übrigens sehr mutig von dir,dich mit einer derartigen Therapie zu beschäftigen-du bist halt nicht so ein Mensch,der sich denkt:Schnuller rein-Klappe halten!Dein Kind wird es dir danken!!!!


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Hallo "nur-so", ich persönlich habe den Bericht auch gelesen und fand es erst einleuchtend. Habe dann die Festhalt-Therapie bei meienr Kleinen ausprobiert, als sie 2 Wochen alt war - und inzwischen ist sie 6 Wochen alt und die Therapie ist bei ihr überhaupt nicht gut gewesen, bzw. hat sie nicht angeschlagen. Ganz im Gegenteil: sie wurde immer lauter, brüllte bis sie blau wurde und das Bewußtsein fast verloren hat. Ich habe es dann an anderen Tagen nochmals ausprobiert und hatte gleiches Problem. Sie lief blau an, holte keine Luft mehr.... Also brach ich das ganze ab. Was uns geholfen hat, sind schlicht weg Rituale. Wir haben eine festen Tagesablauf, der natürlich auch mal variiert... ABER wir beruhigen sie immer auf die gleiche Art und Weise, wir bringen sie immer nach einem bestimmten Schema ins Bett und wenn ich ehrlich bin, finde ich es nicht schlimm, wenn Du zum Einschlafen Deinem Baby ein Lied vorsingst (weil Martina A. schreibt, daß man das dem BAby nie wieder abgewöhnen kann). Wur haben es durch den geregelten Ablauf soweit geschafft, daß wir sie abends wach in ihr Bettchen legen können, ihr ein Lied singen, sie ein Küsschen bekommt, ich sie einmal kurz streichele und dann schläft sie allein ein...... Es klappt natürlich nicht jeden Tag - es gibt Ausnahmen, zum Beispiel, wenn ihre Koliken sie sehr plagen... Sicher ist es nicht gut, wenn man sein Baby auf Dauer schleppt, schunkelt, Liedchen singt etc. - aber ich denke, die Dosierung macht es. Ich habe das Buch "das 24-Stunden-Baby" gelesen und da steht drin, daß es extrem liebebedürftige Babys gibt und meine gehört scheinbar dazu. Sie braucht meine Nähe, die Kuscheleinheiten und das Tragen. Selbst mein Kinderarzt hat das bestätigt und sagte, daß er seinen Sohn stundenlang getragen hat, weil er Blähungen hatte. Und wenn meine sich mit Koliken plagt, kann ich sie nicht festkrallen! Sie läßt sich das nicht gefallen. Ich denke, es gibt solche und solche Babys, bei einen klappen diese Dinge super, bei anderen eben nicht. Sicherlich wirst Du Deinen eigenen Weg finden udn laß Dich nicht durch Artikel beirren. Frage 100 Leute und Du bekommst wahrscheinlich mindestens 99 Meinungen dazu. Welche ist dann bloß die Richtige??? Also - viel Kraft und Geduld mit Deinem Baby wünscht Dir Mira


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