Prosemo
Liebe Frau Höfel, ich richte mich mit einer vermutlich etwas außergewöhnlicheren Frage an Sie. Ich bin Teil eines Forschungsteams der Universität Heidelberg und wir möchten schwangerschaftsbezogene Ängste und Sorgen, sowie den Umgang der Schwangeren mit diesen natürlichen Ängsten untersuchen. Dazu möchten wir schwangere Frauen per Smartphone App eine Woche lang begleiten. Die Frauen sollen im Rahmen dieser Studie mehrmals täglich über ihren Gefühlszustand und den Umgang mit ihren Gefühlen berichten. Selbstverständlich gehen wir dann auch davon aus, dass die Frauen uns nicht nur von negativen Gefühlen berichten, sondern jegliche Art von Emotionen im Alltag berichten. Ich habe etwas darüber gelesen, dass die Ängste bei Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel ansteigen - was natürlich auch logisch angesichts der nahenden Geburt erscheint. Leider habe ich aber selbst keine Erfahrungen in dem Thema. Wie würden Sie die Lage einschätzen? Ab wann beginnen die Ängste bei werdenden Müttern? Wir haben momentan die Wahl die App entweder in der 30./31. SWS einzusetzen oder erst in der 33./34. SWS. Für uns wäre es ein Vorteil, wenn die Frauen in dieser Zeit schon mit Ängsten und Sorgen beschäftigt sind - wir wollen ja genau diese untersuchen. Aus Ihrer Erfahrung heraus - welcher der Zeitpunkte wäre sinnvoller für unsere Fragestellung? Oder verändert sich in diesen wenigen Wochen sowieso relativ wenig? Der frühere Messzeitpunkt hätte für unsere Studie ebenfalls Vorteile - deswegen stellen wir uns die Frage, ob der spätere Messzeitpunkt (33./34. SWS) deutliche Vorteile hinsichtlich der Untersuchung schwangerschaftsbezogener Ängste mit sich bringen würde oder es letztendlich keine große Rolle spielen sollte? Wie empfinden Sie das? Ab wann fangen die Frauen an, sich mit Ängsten und Sorgen rund um Geburt und Mutterschaft zu beschäftigen? Ich würde mich wirklich sehr über eine Antwort und Ihre persönliche Einschätzung freuen. Mit freundlichen Grüßen, Prosemo
Liebe Prosemo, wenn Sie „natürliche Ängste“ (Definition?) deutlich von „durch die Schwangerenvorsorge und Überinformation geschürten Ängste“ trennen können, dann ist der Zeitpunkt egal. Liebe Grüße Martina Höfel
Myfairlady11
Bin zwar nicht Frau hövel aber möchte dir folgendes sagen. In meiner ersten ss kamen die Ängste erst zum Ende hin. Bei meiner zweiten ss war ich die ersten Monate komplett fertig und hatte wahnsinnige Ängste. Wie du siehst kann man das glaube ich nicht spezifisch sagen. Ist denke ich mal von Frau zu Frau verschieden. Kenne sogar Frauen die waren die Gabze Zeit über ängstlich. Viel Glück für deine Studie
Mitglied inaktiv
Ich schließe mich meiner Vorrednerin an. Ich persönlich hatte in der ersten Schwangerschaft immer Ängste vor Krankheiten wie Toxoplasmose oder Listeriose. In dieser ist es wieder genau so. Am Anfang Angst vor Fehlgeburt, hatte schon eine, jetzt Angst das Kind durch ne Infektion zu verlieren :(
Mitglied inaktiv
In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich keine Ängste. Die endete vorzeitig. Entsprechend hatte ich in der zweiten vor allem in den ersten Monaten wahnsinnige Angst und hab mich total verruckt hemacht. Das wurde etwa 23. SSW scjlagartig besser (als ich das Kind bewußt spürte). In der dritten Schwangerschaft hatte ich die ersten 12 Wochen etwas Bammel, aber nichtnmehr wirklich Ängste. Ich bin in beiden "erfolgreichen" Schwangerschaften mit dem Fortschreitennimmer gelassener geworden. Deshalb würde auch ich nicht unterstützen, dass generell die Frauen gegen Ende ängstlicher werden. Sie werden sicheeloch unruhiger und... Achtsamer auf alles, was mit ihrem Körper passiert, denn das Kind ist immer spürbarer und zumindest bei mir war beim ersten sehr stark das "Wann ist es endlich vorbei" Gefühl da. Ich denke das ist auch stark von der Vorgeschichte der Frau abhängig. LG Lilly
Schniesenase
Zu den schon gegebenen Hinweisen möchte ich noch hinzufügen, dass die Art der fachlichen Betreuung der Schwangeren sehr viel Ausschlag auf möglicherweise entstehende Ängste hat. Mein Beispiel: Ich wurde regelmäßig durch eine sehr erfahrene Hebamme betreut und besucht. Nach ihren Besuchen gab es nie Ängste. Ich hatte immer das Gefühl, dass alles gut ist. Nach - und auch vor - Arztbesuchen hatte ich viel mehr Angst, etwas könne nicht in Ordnung sein. Ich hatte ärztlich Minimalprogramm; nur die wichtigsten Untersuchungen, keine unnötigen Ultraschalluntersuchungen, keine IGEL-Leistungen und eine sehr einfühlsame, psychologisch geschulte Gynäkologin mit viel Erfahrung, die auch meine Überlegungen für eine Hausgeburt unterstützte (41, erstes Kind, SD- Erkrankung Hashimoto, Kind am Ende 11 Tage über Termin). Was Frauen für Ängste entwickeln, die das "volle Programm" mitmachen, mag ich mir gar nicht ausmalen. Nicht wenige behalten Angststörungen dadurch zurück. Ich finde die Idee, Ängste bei Schwangeren zu untersuchen, nützlich, die o. beschriebene Herangehensweise aber etwas naiv. Es müssen Ursachen für Ängste berücksichtigt werden. Dazu bräuchte man eine länger angelegte Untersuchung. Viel Erfolg!