Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Stillprobleme

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

zur Vita

Frage: Stillprobleme

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, ich habe eine 7 Wochen alte Tochter. Sie wird voll gestillt. Im Krankenhaus war sie ein echtes "Traumkind". Kaum jemand hat sie wach gesehen. Ich wurde gefragt ob sie schreien kann. Nachdem meine Große Schreikind mit bis zu 18 Std täglich war, war ich superglücklich. Leider ist dem nun nicht mehr so. Sie hat nach und nach anefangen, nicht mehr schlafen zu wollen/können wenn sie wach ins Bett kam. Ich hab es so gemacht wie im KH auch. Stillen, Wickeln, aufstoßen lassen, hinlegen. Im KH schlief sie direkt ein, hier schreit sie. Vor allem ab 18 Uhr. Das kann sich bis 1 oder 2 hinziehen. Sie wil andie Brust, trinkt ein wenig, schläft ein. Lege ich sie weg, brüllt sie. Manchmal gelingt es sie so fest einschlafen zu lassen dass ich die weglegen kann. Das garantiert mir aber nicht dass sie nicht nach 10 Minuten doch brüllt. Nun frage ich mich zum Einen: Hab ich sie verwöhnt? Sollte ich sie einfach mal brüllen lassen? Wie lange ist ok? Ich will ihr nicht das Gefühl geben, allein zu sein. Aber diese viele Stunden Dauerstillen tun weder meiner Brust noch meiner Familie gut. Dann das Problem mit der Milch. Wenn sie abends ständig saugt und dann oft 6-8 Stunden durchschläft, weiss ich am Folgetag nicht wohin mit all der Milch. Einiges habe ich aufgefangen und eingefroren. Kann ich meinen Mann einfach mal abends wenn sie so anhänglich ist mit der abgepumpten Milch in einer Flasche ins Bett setzen und ihn die "schicht" übernehmen lassen ? Oder riskiere ich dass sie Gefallen an der Flasche findet? Gibt es einen Zeitpunkt wo die Gefahr geringer wird? Ich würde auch gerne mal ab und zu abends ins Theater gehen, das wäre ein Abend im Monat. Traue mich aber nicht, aus Angst sie stillt sich ab wenn sie zu früh die Flasche bekommt. Wäre dankbar für den ein oder anderen Tipp. Lieben Gruß, Melanie


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Liebe Melanie, nein, Sie haben Ihre Tochter NICHT verwöhnt. Ihre Tochter tut nur kund, was sie will: Mama. Das bedeutet Nähe, Wärme, Essen, Sicherheit (z.B. der Herzschlag). Das sogenannte Cluster-Feeding am Abend: auch normal. Regt die Milchproduktion an und hilft dem Kind seinen Tag zu verarbeiten. Vielleicht ist auch gerade ein Wachstumsschub angesagt. Die Sache mit dem Bett: Ihr Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf Ihrem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiss nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben! Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen! Und zur Flasche: Ist kein Problem - eine Saugverwirrung ist jetzt eher unwahrscheinlich. Aber: an der Brust muß Ihr Kind sich sein Essen erarbeiten (deshalb ja auch die bessere Kieferformung) - an der Flasche läuft es sofort! Da können Sie sich ausrechnen, was Ihr Kinder über kurz oder lang vielleicht einfacher findet!!! Haben Sie noch etwas Geduld! Was nicht heißt, dass Sie sich zum Sklaven Ihres Kindes machen sollen. Wenn Ihr Schatz alles hatte, dann muß er vielleicht etwas weinen. Sie können aber mit Kind neben sich trotzdem ein Brot essen oder Ihrem anderen Kind ein Buch vorlesen. Liebe Grüße Martina Höfel PS: Ist das nicht toll - so viele Fachfrauen hier!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

bitte nicht brüllen lassen. dein baby ist in der erste wachstumsphase. auch rhythmus ist für sie noch ein unbekannter begriff. du hast sie nicht verwöhnt, stille sie wenn sie es braucht. nimm dir die zeit, auch wenn es mit 2 schwerer ist. es wird besser. und ging es um diese zeit ähnlich, dachte ich wäre mit kind an der brust auf der couch festgechsen. aber es wurde so um die 1../12. woche besser.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, Kein Kind gleicht dem anderen, auch nicht die, die die selben Eltern haben. In den ersten Tagen nach Geburt schlafen die meisten Babies sehr gut. Das ist eine Schonfrist, in der sich die Eltern und das Kind von der Entbindung erholen können. Werden die frisch gebackenen Mütter nun entlassen, sind die Babies "ausgeruht" und die süße Persönlichkeit kommt durch. Das eine Kind braucht mehr Körperkontakt, das andere weniger, wie das eine einen stark ausgeprägtes Saugbedürfnis, während ein anderes mit aller 4h Stillen auskommt. Du hast scheinbar ein Baby bekommen, welches ein starkes Schutzbedürfnis hat. Dabies sind Traglinge, sie fühlen sich zum Tode verurteilt, wenn sie alleine liegen gelassen werden. Daher wollen sie überall mit hin. Sie wissen nicht, dass ihnen keine Gefahr droht. Sie können noch nicht 3-D-denken. Also, wenn Mami aus dem Sehfeld verschwunden ist, ist sie weg! und sie alleine gelassen. Du kannst so ein kleines Wesen weder verwöhnen, noch erziehen. Mit was willst du es auch verwöhnen. Verwöhnen kannst du es m.E. primär nur mit Konsumgütern, daran hegt es momentan und in den nächsten Monaten wenig Interesse. Es will seine Grundbedürfnisse befriedigt haben. Das sind Essen, Wärme (Schutz, Körperkontakt) und Schlafen, zudem hin und wieder eine frische Windel. Seine Grundbedürfnisse sind nicht schlafen im eigenen Bettchen oder Zimmer. Auch wenn du nebenan bist, dein Kind hat dieses räumliche Denken noch nicht. Du kannst versuchen sie fest in eine Decke zu schlagen, sie in dieser Decke zu stillen und dann "weglegen". Babies reagieren aud veränderte Körperlage und Temperaturänderung der "Unterlage", also bist du wärmer als das Bett, wacht es meist auf. Ebenso kannst du irgendetwas was nach dir riecht mit ins Bettchen legen. Eine Erfolgsgarantie gebe ich dir nicht. Aber ich sage dir, es wird besser, wenn sich die Kleinen für die Welt interessieren. Vielleicht hat deine Maus schon welches an einem Mobile, welches sie betrachten kann. Das kann für den Anfang auch einfach nur eine Teeschachtel sein. Ansonsten leg dir ein Tragetuch zu und nimm das Kind überall mit hin. Sie sind nicht zum Weglegen gemacht. Meine ist auch so eine 'überall mit hin wollen', auf Mami schlafen, Brust ununterbrochen, 'weglesen tabu, dann schrei ich'. Wie gesagt nichts verwöhnen... auch wenn die Wirtschaft was vom glücklich in der Wiege schlafenden Baby erzählt - das gibt es nur selten. Schau mal zu Biggi in die Stillberatung, da ist grag wieder eine Frage zwecks Verwöhnen gewesen (glaube vom 17.11. von Gesa, Posting heißt Zukunftsgedanken). Nur nicht brüllen lassen. Immer sehen, dass du die Bedürfnisse befriedigen kannst. Ein Baby ist ein geduldiger Lehrer. Aller Anfang ist schwer - manchmal verdammt schwer... Saugverwirrung nimmt mit zunehmenden Alter ab. Es garantiert dir aber niemand, dass dein Kind keine hat und das es die Flasche auch will. Oft genug geht es mit Flasche geben gut, manchmal nicht. Aber es gibt alternativ die Becherfüttermethode oder wie ganz früher die Löffelfüttermethode. Hui, schon wieder so lang geworden und alles mit der linken Hand. Hab nämlich auch so ein kleinen Immersauger (12 Wochen) und 'ich lass Mutti nicht weg', grad schläft sie glücklich wieder auf mir. Man kann sich mit allem arangieren. Und vor allem die Kleinen danken es dir:-) Liebste Grüße


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

...und ihre Stillberatung kann ich dir auch wärmstens empfehlen. Sehr hilfreich in solchen Fragen! Da gibt es grad noch mehr als nur das posting vom 17. LG und nachtäglich herzlichen Glückwunsch!


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag Ich habe schon von Anfang an Probleme meinen zweiten Sohn zu Stillen. Vor 3 Jahren hab ich meinen ersten Sohn voll gestillt ohne größere Probleme. Dieses mal ist es schwierig für uns. Schon im Krankenhaus (vor 11 wochen, er kam aber fast 4 wochen zu früh) konnte er links nur schwer ansaugen. Wir sind dann gleich mit ihm zur Krankengymnas ...

Hallo. Mein Baby ist jetzt genau 5 Monate alt. Vor ca 2 Monaten haben die Stillprobleme langsam angefangen. Ich stille voll und er bekommt 4 Mahlzeiten am Tag weil er damals nicht mehr wollte und sich das so eingependelt hat. Er schläft schon seit dem er 8 Wochen alt ist die Nacht durch (20.30-6.30).beim stillen ist es so dass er trinkt und nach 5 ...

Hallo! Meine Tochter ist jetzt 6 Tage alt und ich stille sie. Milch kommt seit 3 Tagen. Nun haben wir folgendes Problem: sie kommt aller 3-4 Stunden zum Stillen. Dann trinkt sie pro Seite ungefähr 10 Minuten und scheint auch satt zu sein (nuckelt dann nur noch und schläft dann ein). Das scheint aber meinen Brüsten nicht auszureichen. Sie sin ...

Hallo, Ich habe im Moment sehr Probleme mit dem Stillen. Meine Tochter ist heute drei Monate alt. Sie hat sehr Probleme an der Brust zu trinken. Sie trinkt im Moment sehr komisch an der Brust. Auch fängt sie oft an zu trinken, bricht dann aber ab und weint. Links ist es schlimmer als rechts und es tritt vor allem abends auf. Tagsüber trinkt sie ...

Hallo Frau Höfel, Mein Sohn ist 5 Wochen alt. Er ist mein 3. Kind. Bei meinen Töchtern (5 und 3), gab es keine großen Probleme beim stillen. Bei meinem Sohn ist seid der Geburt das Problem, dass er beim Versuch ihn anzulegen sehr oft lange schreit. Auch wenn ich die ersten Anzeichen von Hunger erkenne und ihm direkt die Brust geben möchte. Ich ...

Hallo Frau Höfel Meine Tochter ist 2 Wochen alt. Seit Beginn hat man mir im Krankenhaus stillhütchen angeboten. Anfangs musste ich abpumpen wiel sie zu "faul" war und mit der Pipette füttern. Dann ging es plötzlich gut. Aber eben mit hut. Jetzt bekommt sie mehr blähungen und ich höre von verschiedenen Seiten es könnte von den Hütchen kommen. Ich v ...

Hallo Frau Höfel, meine Kleine ist 2 Wochen alt und leidet arg darunter, dass ihr ständig die Milch aus dem Magen wieder hoch kommt. Sobald sie auf dem Rücken liegt (und ich lege sie schon leicht erhöht) fängt sie an zu husten, zu röcheln und zu schlucken (die Milch die hoch kommt) und sich zu räuspern (so hört es sich zumindest an). Es fängt an so ...

Guten Tag. Mein Baby ist nun 5 Wochen alt. Nach anfänglicher Stillprobleme klappte es nun endlich. Nachdem die Brustwarzen verheilt waren, war es wieder ein schönes Erlebnis. Jedoch seit 2-3 Tagen schnallst mein Baby beim Ansaugen. Jedoch saugt sie nicht richtig an, ich kann jederzeit die Brustwarzen rausziehen. Trinken tut sie, jedoch ist sie nach ...

Magnesium hatte ich zum Ende hin ausstreichen lassen. Brüste sind immer gut voll, also ausreichend Milch vorhanden, nimmt auch 300g die Woche zu- bisher. Das war bevor sie anfing zu schnalzen.

Ich habe in der aktuellen Schwangerschaft an einer Brustwarze eine Talgdrüse bekommen, die sich offenbar nicht mehr entleert - sie sticht inzwischen, mit weißlicher Farbe, hervor, und wenn ich sie eine Richtung etwas drücke, wird es mittlerweile auch schmerzhaft. Sollte ich etwas dagegen tun? Und kann die Drüse das Stillen beeinträchtigen? (Beim ...