verona910
Liebe Frau Höfel, entschuldigen Sie, aber ich muss nun noch ein letztes Mal nachfragen, ob ich das nun richtig verstanden habe. Zunächst zur Blutgruppe: Mir ist bekannt, dass nur dann etwas passieren kann, wenn das Kind rhesus positiv war, bzw. auch das evtl. nächste positiv wäre, nur: Die Blutgruppe meines Mannes kennen wir leider nicht. Da seine Eltern aber beide rhesus positiv sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er negativ ist wohl leider nicht so groß. Er war nun beim Blutspenden, um seine Blutgruppe zu erfahren - allerdings bekommen wir das Ergebnis wohl leider erst in 5 bis 6 Wochen. Und so wie ich das im Internet verstanden habe, erfahren wir dabei auch nur den Phänotyp und nicht den Genotyp (also bei Rh negativ wäre ja alles klar, aber bei rh positiv erfahren wir nicht ob es Dd oder DD ist?). Bei dd oder bei DD wäre ja klar, was dabei rauskäme, sonst halt nicht. Die Blutgruppe des verlorenen Kindes kenne ich leider auch nicht. Wird das bei einer Ausschabung denn getestet und besteht die Möglichkeit, dass ich das noch erfahre? Das Theoretisieren hilft mir ja nicht konkret weiter. Das heißt also, dass ich - sollten wir nicht das große Glück haben, dass mein Mann doch auch rhesus negativ ist oder ich noch irgendwie herausfinden kann, dass das verlorene Kind rhesus negativ war - eine mögliche Rhesus Sensibilisierung quasi nur durch "Try and error" herausfinden könnte!? Könnte man nicht nach einer Blutabnahme sehen, wie mein Blut reagiert, wenn es - außerhalb des Körpers - mit rhesus-positivem Blut zusammenkommt oder ähnliches? Ich weiß, dass zu Beginn der Schwangerschaft ein Antikörper-Suchtest durchgeführt wird, aber dann wäre es ja eben schon zu spät, sich gegen eine derartige Risiko-Schwangerschaft zu entscheiden. Sie sagen, man könnte da medikamentös eingreifen? Ich lese im Internet aber, dass man eine Schädigung des Kindes nicht ausschließen könnnte - auch wenn die Rhesus Sensibilisierung bereits am Anfang der Schwangerschaft bekannt ist. Stimmt das etwa nicht? Würde es wirklich reichen, wenn ich es zu Beginn einer neuen Schwangerschaft erfahren würde? Vielen Dank, Verona
Liebe Verona, ich habe noch einmal Rücksprache gehalten. Eine Sensibilisierung in dieser frühen SSW ist wenig wahrscheinlich. Immunisierung nach OP ist ausreichend. Ein Antikörper-Suchtest außerhalb der Schwangerschaft ist möglich (Selbstzahler). Es erfolgt keine gesonderte Behandlung. Ohne Immunisierung ist die Gefahr einer Rh-Komplikation erhöht. Ich frage mal ganz vorsichtig: kann es sein, dass diese Thematik sehr willkommen ist, um vom Verlust des Kindes abzulenken? Liebe Grüße Martina Höfel
verona910
Liebe Frau Höfel, vielen Dank noch mal für ihre Antwort! Es ist so, dass ich nun krank geschrieben bin, was mir eigentlich gar nicht so recht ist. So sitze ich nun zu Hause und mache mir tausende Gedanken. Vor allem frage ich mich natürlich auch, warum es mit der Schwangerschaft wohl nicht geklappt hat und ob ich wohl etwas falsch gemacht haben könnte - obwohl ich mich wirklich sehr bemüht habe, mich an alle Empfehlungen zu halten. Oder ob ich es früher bemerken hätte müssen etc. Diese Fragen wird mir hier aber wohl keiner beantworten können. Wenn ich es im Schock richtig verstanden habe, so ist bei einer missed abortion wohl die wahrscheinlichste Ursache ein genetischer Fehler beim Embryo, aber wer weiß, ob das auch wirklich in meinem Fall zutrifft... Ich bin auch wirklich sehr traurig über den Verlust und lasse die Trauer auch zu. Ich wünsche mir schon so lange ein Kind und dies war die erste Schwangerschaft. Dennoch denke ich, dass man jetzt auch versuchen muss, nach vorne zu schauen. Wir sind uns eigentlich einig, dass wir trotz der schlechten Erfahrung so bald wie möglich noch einen zweiten Versuch wagen wollen. Allerdings eben nicht um jeden Preis. Da ich aber zum Thema "Nachweis/Wahrscheinlichkeit einer Rhesus Sensibilisierung" im Internet keine vernünftigen Informationen finde, habe ich eben hier nachgefragt. Es wäre schon eine gewisse Erleichterung, wenn ich wenigstens wüsste, dass ich uns nun zumindest nicht auch noch die Chance verbaut hätte, in Zukunft ein gesundes Kind zu bekommen. Aber als "willkommen" würde ich die Thematik nicht gerade bezeichnen - ich wäre wirklich froh, wenn ich mir diese Angst wenigstens ersparen könnte. Ich hatte diesmal schon ziemlich viel Angst und weiß, dass ich nach der schlechten Erfahrung beim nächsten Mal ohnehin noch mehr Angst hätte, dass es wieder genauso abläuft. Ich kenne mich in der Psychologie allerdings nicht so aus - daher halte ich es auch für möglich, dass Sie mit ihrer Vermutung recht haben und ich das selbst nur nicht sehe. Viele Grüße und nochmal danke für ihre Mühe, Verona