Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

schlafverhalten

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: schlafverhalten

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Höfel, wie kann ich meinem Baby beibringen alleine zu schlafen? Mein Baby ist 6 Monate alt, und schläft nur an den Brüsten oder in der Hängematte, ein paar Tage stille ich, lege ihn ins Bett, es schreit ungefähr 1 Stunde, bis es alleine einschläft. Ist es richtig so oder sollte ich bei ihm bleiben bis er einschläft? Noch eine Frage, die ganze Nacht durch muss ich Ihn alle 2 Stunden stillen, ist das normal? Ich gebe ihn schon bereits Brei bevor er einschläft (um 1900), aber sein Rhythmus ist gleich. Vielen dank für die Antwort.


Martina Höfel

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Liebe Carla, auf diese Weise schläft Ihr Kind nur Erschöpfung ein, aber nicht, weil es zufrieden und in Sicherheit schlafen mag! Ihr Kind hat einen Schlafrhythmus, genau wie Sie! Oder können Sie schlafen, wenn Ihnen jemand sagt, so jetzt ist Schlafenszeit und muckt Dich nicht! Sie können dann sagen: ich will aber nicht schlafen, mir geht noch soviel durch den Kopf und ohne meinen Mann gehe ich eh nicht ins Bett! Ihr Kind kann das nicht, es kann nur weinen und sich so ausdrücken. Schreien ist die Sprache Ihres Kindes! Es kann nichts anderes! Egal, ob es sagen will: "Mir ist kalt!" oder vielleicht "Schön, dass Du da bist!" - es kann immer nur weinen. Nicht-Schlafen-Wollen? Vielleicht will Ihr Schatz, aber kann nicht? Da schläft man an der Brust ein - und wacht ein bißchen auf - und ist plötzlich ganz woanders! Wie ist man dahin gekommen? Da würde ich auch schreien! Besorgen Sie sich ein Tragetuch. Dann haben Sie das Kind am Körper (es fühlt sich nicht allein) und Sie haben die Hände frei! Viele Kinder haben abends eine Schreiphase, denn sie verarbeiten Ihren Tag. Auch wenn wir manchmal meinen: es war doch gar nichts. Aber die laut kreischende Taube im Garten oder der Nachbar mit der tiefen Stimme - alles ist neu und aufregend für die Kinder. Wohlgemerkt: wir reden hier von Kindern die satt sind, keine Blähungen haben und auch nicht in einer vollen Pampas sitzen. Sondern von Kindern, die eigentlich alles hatten und trotzdem schreien. Diese Kinder kann man sehr wohl fest in den Arm nehmen und halten (und dabei umhergehen) und dabei leise auf sie einsprechen. Ja, das Kind hat es jetzt ganz eng - aber genau das ist es gewohnt und das gibt ihm Sicherheit! Und deshalb brüllt das Kind aus Leibeskräften - manchmal 30 Minuten und länger! Es brüllt, weil es "in Sicherheit (eng wie im Bauch)" ist und dort alles "sagen" kann. Sie weinen doch auch lieber in Sicherheit z.B. im Arm Ihres Mannes als im Arm Ihres Briefträgers! Wir neigen dazu, weinende ("erzählende")Kinder zu schaukeln, den Schnuller rein, nochwas zu essen, neue Pampas etc. So muss sich das Kind alle paar Minuten auf etwas Neues einstellen, ohne das Alte abgearbeitet zu haben! Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tips. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, daß Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Wo schläft Ihr Kind? In Ihrer Nähe oder im eigenen Bett? Ihr Kind hatte es im Bauch sehr eng. Und so eng hätte Ihr Schatz es wahrscheinlich gerne wieder! Aber Vorsicht! Wenn Sie ihn eng nehmen, dann fühlt er sich sicher (wie im Bauch) und wird erstmal brüllen, und zwar aus Leibeskräften. Schließlich muß er ja erzählen, was los war! Bitte einfach aushalten! Notfalls, indem sie mit ihm auf dem Arm um den Block gehen. Bitte nicht vom Arm auf die Schulter, wieder zur Mutter, dann den Schnuller, wieder den Versuch ins Bett oder die Spieluhr - da muß sich Ihr Schatz alle drei Minuten auf etwas neues einstellen! Einfach halten! Nach dem Füttern auch noch das Sicherheitsbedürfnis stillen! Dass Ihr Kind nachts trinkt und öfter wach wird, ist entwicklungsbedingt. Bei IHnen kam dann noch die Erkrankung hinzu. Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kannn) nennen, ist dabei belanglos. Und es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab wann ein Baby durchschläft - auch wenn uns das die Nahrungsmittelindustrie und andere Mütter immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Liebe Grüße Martina Höfel Liebe Grüße Martina Höfel


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Du schaffst es Dein Kind eine Stunde schreien zu lassen??? Ich könnte meinen Kleinen keine Minute schreien lassen! Er schreit, weil er seine Mama braucht! Man sollte Kinder NIEMALS schreien lassen! Was soll das denn bezwecken? Er merkt dadurch nur, daß auf Mama kein Verlaß ist und wenn man Kummer hat oder nicht schlafen kann kommt sie nicht. Mein Sohn schläft auch nicht alleine ein. Muß er aber auch nicht. Ich bleib bei ihm und dann gehts auch ganz schnell bis er einschläft.


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Hallo Carla, ich kann mich Zauberin zum Teil nur anschließen. Dein Baby hat noch das Bedürfnis, Deine Nähe zu spüren und 1 Stunde schreien lassen, finde ich arg heftig! Ich könnte das auch nicht ertragen, wie Zauberin schreibt... Deshalb: Still Dein Baby, wenn es Hunger hat, lege es dann ins Bettchen, streichel Kopf oder Hand... sucht Euch ein Ritual, welches Du immer wiederkehrend GLEICH durchführst, damit Dein Baby sich daran gewöhnt und spürt, daß alles in Ordnung ist. Wenn meine geweint hat, dann bin ich hingegangen, habe es erstmal mit ganz leisem Reden (Mama ist da, brauchst nicht weinen" versucht - wenn das nicht half, Körperkontakt - kurz tragen etc. - sicher, es ist mühsam, aber es macht sich irgendwann bezahlt. Du schreibst, daß Dein Babby nachts alle 2 Stunden an der Brust trinkt. Ist es wirklich Hunger/Durst oder ist es nur die Aufwachphase und "kann nicht ohne Brust einschlafen"?? Finde das heraus - es muß sichergestellt sein, daß das Baby tagsüber genügend gegessen / getrunken hat, um nachts auch durchhalten zu können! Füttern von Brei heißt leider noch lange nicht, daß die Kinder dann durchschlafen - zu dem Irrtum vieler "Werbeversprechen"... Manchmal holt sich das Baby auf diese Art und Weise nur den nötigen Körperkontakt zu Mama, den es vielleicht bei der 1 Stunde "Nach Mama weinen" nicht hatte... Also: Körperkontakt, Nähe, sanfte und ruhiges Reden, gleiche Rituale und nicht zu viel "Aufregung" am Abend... Alles gute und ruhigere Nächte! Mira


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