Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Schlafprobleme und ein kleiner Zappelphilipp - ist diese Entwicklung normal?

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Frage: Schlafprobleme und ein kleiner Zappelphilipp - ist diese Entwicklung normal?

Tizia06

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Liebe Frau Höfel, unser Sonnenschein ist aktuell 17 Wochen alt. Wir haben ihn mit 10 Tagen aus der Klinik "wegadoptiert", wo er bis dahin ohne Mami und großartigem Kontakt "herumgelegen" hat. Von Anfang an hatte unser Sohn große Probleme mit Körperkontakt. Tragetuch oder Babytrage lehnt er auch jetzt noch konsequent ab, selbst Tragen und Wiegen auf dem Arm hält er bis heute nur kurz durch und möchte dann wieder abgelegt werden (gerade so das Bäuerchen hält er aus). Nur trösten z.B. nach dem Impfen ist ok. Von Anbeginn schläft er deshalb auch in seinem Zimmer, im eigenen Bett. Mit uns in einem Raum ließ ihn fast gar nicht schlafen. Wir pucken ihn auch von Anfang an, da er sich sonst mit seiner ständigen Zappelei aufweckt und wach hält. Mit einer Umstellung auf Spezialnahrung (leider hat er eine Laktoseunverträglichkeit) wurden seine anfänglichen extremen Magen-Darm-Probleme besser und unser kleiner Schatz schlief mit 8 Wochen schon nachts ohne Fläschchen und um die 6-7h durch. Jedoch ist es bis heute so, dass er wach wild hin und her zappelt und strampelt. Inzwischen ist er viel mobiler geworden und dreht sich schon seit Wochen von allein auf den Bauch. Und wenn er dies nicht im Minutentakt tut (zurück schafft er es noch nicht und fängt nach 5min an zu quengeln) strampelt er unentwegt mit seinen Beinen und Armen und trommelt mit den Fersen auf den Boden. Dazu plappert und quiekt er den ganzen Tag - und inzwischen auch die halbe Nacht. Wach ist er wirklich kaum zu bändigen. Massage-, Bewegungsspiele oder Singen gefallen ihm nicht. Da starrt er mich nur mit leeren Augen an und wendet sich nach ein paar Sekunden ab oder fängt wieder wild an zu plappern und zu kreischen. Er lacht auch fast nie. Spielzeug ist nach Sekunden uninteressant und er wirft den Kopf hin und her, ob es etwas anderes tolles zu entdecken gibt. Dabei schaukelt er sich selbst so lange hoch, bis er irgendwann total überreizt ist und somit auch ewig braucht um einzuschlafen. Unterm Tag schläft er seit drei Wochen allerhöchstens 3x30min. Nachts sind wir inzwischen bei 2x3h angekommen. Und es wird jeden Tag weniger Schlaf und schwieriger ihn überhaupt zu beruhigen. Wir haben einen sehr strukturierten Tagesablauf und ein festes Zubettgeh-Ritual eingeführt. Wir dachten, er wäre unterfordert und wollten in die Krabbelgruppe starten. Dann haben wir festgestellt, dass 1-2 stündiger Familienbesuch bei uns zu Hause dazu führt, dass er nachts noch schlechter schläft. Den schmalen Grad zwischen Langeweile und Überreizung finden wir inzwischen irgendwie nicht mehr. Die Kinderärztin hat bei der U4 schon das Wort hyperaktiv in den Mund genommen. Unser Sonnenschein bekommt jetzt Chamomilla Globuli (da bin ich sehr skeptisch bei der Wirkung). Von der leiblichen Mutter wissen wir, dass sie die ganze Schwangerschaft 1 Schachtel Zigaretten pro Tag geraucht hat (er hatte aber nach der Geburt laut Arzt keinerlei Entzugserscheinungen). Zähne kommen aktuell noch keine. Ist sein Verhalten das Zusteuern auf einen Wachstums- oder Entwicklungsschub? Können wir unserem Schatz irgendwie das Leben schöner und angenehmer gestalten? Mein Mann und ich fühlen uns inzwischen eher abgelehnt und wir fragen uns jeden Tag mehr, ob unser Sohnemann sich wirklich normal verhält. Vielen lieben Dank für Ihre Antwort!


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Titia, mit vier Monaten schon den Begriff hyperaktiv in den Mund zu nehmen, finde ich viel, viel zu früh! Ja, Ihr Kind ist in Bewegung und kaum zu bändigen, aber das ist noch lange nicht pathologisch. Er kann schon viel und ist mit dem was er kann, wahrscheinlich "überfordert". Machen Sie sich deshalb das Leben so leicht wie möglich! Ja, es ist nervig, ein Kind alle paar Minuten wieder auf den Rücken zu drehen, aber noch nerviger ist es, das mit Frust zu tun! Nichts, was Ihr KInd macht, macht es, um Sie zu ärgern oder Sie gar bewußt abzulehnen. Kinder bis drei Jahre können Ihre Emotionen in keinster Weise kontrollieren. Es geht also quasi immer mit ihnen durch. Dazu kommt, dass Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern eindeutig zeigen, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Bleiben Sie gelassen, sorgen Sie für Nahrung und Nähe- umso schneller schlafen alle wieder. Liebe Grüße Martina Höfel


Tizia06

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...ich muss noch etwas nachtragen. Auch das Essen ist zu einem echten Kampf geworden. Der Kleine hat Hunger und quengelt dann auch entsprechend. Aber selbst beim Essen hört er nicht auf zu plappern und wie wild zu zappeln. Mittlerweile muss ich ihm beide Hände festhalten, damit er überhaupt sein Fläschchen trinken kann. :-(


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