Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Sauberkeitserziehung

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Sauberkeitserziehung

Mitglied inaktiv

Hallo Frau Höfel! Meine Tochter wird im Aug 3Jahre und sie hat schon vor ein paar Monaten gemerkt und mir auch gesagt, wenn sie Pipi in die Windel gemacht hat. Ich habe sie deshalb immer mal gefragt, ob sie Lust hat auf ihr Töpfchen zu gehen. Manchmal "Ja", manchmal "Nein". Als es draußen im Mai so schön war, habe ich das Töpfchen auf die Terasse und die Kleine einfach ohne Slip rumlaufen lassen. Und es hat auch immer mal geklappt, dass sie rechtzeitig aufs Töpfchen gesprungen ist. Vor zwei Wochen dann, hat sie nur noch morgens in der KITA eine Windel angehabt und am Nachmittag (zu Hause/WE den ganzen Tag) ist sie von alleine sogar ins Bad auf ihr Töpfchen und hat selbständig Pipi und sogar ihren Stinker gemacht. Auch in der Nach war nichts mehr in der Windel. Daraufhin, habe ich sie gefragt, ob sie auch in der Kita einen Slip mag. Sie wollte es erst nicht, weil sie dort nicht auf diese Töpfchen wollte. Sie wollte ihr eigenes. Ich habe es gekauft und in die Kita gestellt. Dann wollte sie auch einen Slip - aber es hat in der Kita nicht geklappt - alles nass und nach 5mal Wechseln, hat sie eine Windel bekommen, was für mich auch okay war. Zu Hause war ich nat. geknickt und sie hat auch mitbekommen, dass ich traurig war. Am nächsten Tag habe ich ihr eine Windel umgeschnallt. Am übernächsten wollte sie wieder einen Slip in der Kita - ich habe sie auch mehrmals gefragt, ob sie es wirklich will - und sie wollte und sie war in der Kita den ganzen Tag "sauber". Dann kam der Feiertag und sie hat plötzlich zu Hause immer erst gesagt, dass sie Pipi muss, wenn es schon in der Hose war. Ich muss zugeben in der letzten Woche war das Thema "Töpfchen" jeden Tag ein großes Thema. Auch wenn mein Mann nach Hause kam - oder ich mit ihr gesprochen habe....Vielleicht war das auch zu viel - ein Wechselbad der Gefühle von SUPER - es hat geklappt, bis zur ENTTÄUSCHUNG...das hat sie alles mitbekommen. Ich bin mir jetzt verunsichert, weil es sowohl in der Kita, als auch zu Hause nicht mehr klappt, obwohl sie zu Hause so toll gemeistert hat. Sie schläft deshalb auch unruhig, hat im Moment auch etwas verschleimten Husten...ich denke, sie merkt die "Töpfchen-Spannung" Im Moment (seit gestern) frage ich sie immer, bei jedem wickeln, ob sie lieber ein Slip oder eine Windel mag. Heute wollte sie einen Slip, hat aber wieder alles in die Hose gemacht. Anschliessend wollte sie eine Windel. Ich habe gesagt, es ist okay. Wenn man ein Slip an hat, muss man rechtzeitig, wenn es drückt auf das Töpfchen.... Welche Reaktion ist richtig? Soll ich ihr einfach eine Windel dran machen oder sie weiterhin fragen, auch wenn es daneben geht? Soll ich sie immer fragen, oder wenn es daneben geht sofort eine Windel umschnallen? In der Kita sagen sie auch, sie ist vom Kopf und von der Entwicklung auf alle Fälle soweit... Ich denke, es ist auf alle Fälle gut, wenn man das Thema nicht als Schwerpunkt des Tages nimmt, oder?! Sie hat es ja schon gekonnt und auch gemerkt, wenn sie auf das Töpfchen muss? Es ist im Moment so, als hätte sie es noch nie gekonnt... Danke für Ihre "Hilfe" Brigitte


Martina Höfel

Martina Höfel

Liebe Brigitte, ja, Ihr Kind steht unter ("Harn")-Druck und den hält sie in wahrsten Sinne des Wortes nicht aus! Ihr Kind ist hin- und hergerissen von diesem Windel-Topf-Slip-Hin-und-Her-Theater. Ich kann mich Kollegin Andrea nur anschliessen - nehmen Sie den Stress raus!!! Liebe Grüße Martina Höfel


Andrea6

Du hast es ja schon selber gemerkt: viel Wirbel um eine "Nebensächlichkeit". Warum dieser Ehrgeiz? Dein Kind ist in der Phase des Trockenwerdens und schafft das sicher ganz alleine, aber in seinem eigenen Tempo. "Totreden" erreicht nur das Gegenteil. Nimm den Druck raus, biete Deinem Kind lediglich morgens eine Windel an und wechsel ggf. mehrmals täglich, aber kommentarlos, nasse Wäsche. Meilensteine der Entwicklung werden nicht an einem einzigen Tag erlernt - in der Regel gibt es viele Versuche und Rückschläge. Während aber ein Laufanfänger beim Hinfallen bedauert wird, aufgehoben, getröstet und ermutigt gehört sieht die Reaktion angesichts verpinkelter Wäsche ganz anders aus: "...war ich nat. geknickt und sie hat auch mitbekommen, dass ich traurig war." Warum?


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