Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Reizstromtherapie

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Reizstromtherapie

Mitglied inaktiv

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Guten Tag, habe wegen starken Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule eine Reizstromtherapie vom Orthopäden verschrieben bekommen. Laut seiner Aussage wäre es unbedenklich in der Schwangerschaft, 6 mal soll ich kommen, einmal haben wir bereits sofort nach der Untersuchung gemacht. Jetzt habe ich gegoogelt und gelesen, das man das keinesfalls machen sollte in der Schwangerschaft und das es gefährlich für das Baby ist. Habe nun natürlich totale Angst um mein Baby und weiß nicht, was ich tun soll. Ist die Therapie wirklich gefährlich oder kann ich sie bedenkenlos zu Ende machen ? Lg Singlemama21 (24. SSW)


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe singlemama, es gibt keine verlässlichen Aussagen über die Anwendung und Schädlichkeiten von Tens-Geräten in der Schwangerschaft. Das liegt zum einen daran, dass es keine Studien darüber gibt, wie und in welcher Dosis Strom schädlich ist, da die Anwendung nicht für im Zusammenhang mit der Schwangerschaft bestehende Beschwerden empfohlen wird. Es ist nämlich nicht möglich für jede Therapieform für Begleiterkrankungen detaillierte Anwendungsempfehlungen zu geben. Zum anderen unterscheiden sich die Anwendungsgebiete und die Art der Geräte ganz erheblich. Es ist demnach immer eine Frage des individuellen Gewichtens der Vor- und Nachteile, je nach Anwendungsgebiet und Stärke der Belastung. Ganz sicher raten wir von der Anwendung im Zusmamenhang mit Beckenbodenschwäche, also in unmittelbarer Nähe zum Kind, ab. Als Fausregel kann gelten: je weiter weg vom Kind die Behandlung stattfindet und umso weniger stark die Behandlung ist, desto besser. Das Kind soll nicht zwischen den Polen der Elektroden liegen. Der Strom fließt immer zwischen den Elektroden auf recht direktem Wegund so können Sie beim Anlegen der Elektroden schauen, ob das Kind "im Weg" liegt oder nicht. Ich habe keinen Hinweis auf Schädigungen gefunden. Wenn der Strom direkt durch den kindlichen Körper fließen würde, könnte es zu Herzrhythmusstörungen führen. Aber da wird Ihr Orthopäde drauf achten. Allerdings muß man mindestens eine Stunde TENS bekommen, bevor Endorphine ausgeschüttet werden. Liebe Grüße Martina Höfel


Aneleh84

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Liebe Martina Höfel, vielen lieben Dank für diese Information! Ich habe eine ähnliche Frage: Wie verhält es sich mit der Iontophorese Therapie mit Gleichstrom in der Schwangerschaft? Ich leide unter der Hyperhydrose, meine Hände schwitzen stark. Nun wende ich schon seit einiger Zeit sehr erfolgreich die Iontophorese an, als Erhaltungstherapie führe ich jeden 2./3. Tag eine 20-minütige Behandlung durch, mit Stromstärme 8mA. Das reicht aus, dass die Hände langfristig trocken bleiben. Und ich habe dabei auch keinerlei Nebenwirkungen. Nun frage ich mich, ob eine solche Behandlung auch während einer Schwangerschaft unbedenklich wäre. Können Sie dazu etwas sagen? Wenn ich Ihren Beitrag richtig verstanden habe, kommt es insbesondere darauf an, ob das Kind "im Weg" liegt. In meinem Fall fließt der Strom von Hand zu Hand, da ist eher der Brustbereich im Weg, die Region um die Gebärmutter herum dürfte eigentlich nicht betroffen sein. Sehe ich das eventuell falsch? Ich wäre für jede Information und jeden Hinweis dankbar! Ganz herzlichen Dank und liebe Grüße, Aneleh


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