Mitglied inaktiv
Bei einer Arbeitskollegin meines MAnnes steht der Verdacht auf Pfeifferisches Drüsenfieber.Sie haben sich vor einer Woche auf dem Betriebsausflug unterhalten. Mein Mann war wegen etwas anderem beim Arzt,sie hatten Blut abgenommen und prüfen es auch gleich darauf.Meine Tochter ist 20 Wochen alt,was kann passieren? Soll ich den KInderarzt anrufen? Oder am Freitag beim regulären Termin nachfragen? Das Ergebnis von dem Bluttest dauert eine Woche. Sie hustet aber ich denke das ist der normale husten,den sie jetzt schon zum 3 mal hatte. Ach ja ich stille sie fast voll,aber das Drüsenfieber hatte noch keiner von uns. Bitte um Antwort.Danke Annine
Liebe Annine, ihren Namen hat diese auch als "kissing disease" oder "Studentenfieber" bekannte Virusinfektion von dem Wiesbadener Internisten Emil Pfeiffer (1846-1921). Sie tritt relativ häufig bei Kindern und Jugendlichen auf und macht sich mit Halsschmerzen, Fieber und Beteiligung des Lymphsystems bemerkbar. Erreger der Erkrankung ist ein besonderes Virus (Epstein-Barr-Virus), das der Gruppe der Herpes-Viren angehört und die B-Lymphozyten (Monozyten) befällt. Diese Zellen sind für die Antikörperbildung verantwortlich. In Folge der Infektion treten im Blutbild vermehrt atypische weiße Blutzellen auf, die der Erkrankung ihren wissenschaftlichen Namen (Mononucleosis infectiosa=infektionsbedingt veränderte Monozyten) gegeben haben. Übertragen wird das Virus durch Tröpfchen und Speichel etwa beim Küssen, woher auch der im Angloamerikanischen gebräuchliche Ausdruck kissing disease stammt. Eine Prophylaxe gegen die Infektion besteht nicht. Da manche Patienten sogar Monate nach der Erkrankung noch Viren ausscheiden, läßt sich auch eine Ansteckung nicht immer vermeiden. Nach einer Inkubationszeit von 1-3 Wochen kommt es zu Fieber, Lymphknoten-Schwellung, häufig auch Kopfschmerzen und Mandelentzündung (Tonsillitis). Die Mandeln zeigen grauweiße Beläge. Ein Teil der Erkrankten entwickelt eine Leber- und/oder Milzschwellung, gelegentlich tritt ein Hautausschlag auf. Die Krankheit dauert gewöhnlich 2-3 Wochen, kann sich aber auch länger hinziehen. Der Verlauf und mögliche Auswirkungen Das Pfeiffersche Drüsenfieber verläuft in der Regel harmlos, wenn auch für den Patienten unangenehm. Bei über der Hälfte der Fälle schwillt während der Erkrankung die Milz, seltener auch die Leber durch die Bauchdecke tastbar an. Bei jedem zehnten Patienten entsteht eine vorübergehende Gelbsucht. Die Größe der Milz bedarf der Überprüfung durch den Arzt. Denn: Wird sie zu groß, so kann sie bei Belastung reißen. Das Risiko für einen Milzriss wird mit 1 zu 1000 Fällen angegeben. Meist reichen Hausmittel Eine medikamentöse Therapie ist im Allgemeinen nicht erforderlich. Bei hohem Fieber sowie bei starker Milzschwellung ist jedoch dringend Bettruhe geboten. Das Fieber kann mit Wadenwickeln gesenkt werden. Bei Mandelentzündung mit Halsschmerzen helfen heiße oder kalte Halswickel, Mundspülungen (z.B. mit Salbei oder Kamillentee) und Lutschpastillen. Antibiotika sind nur in Ausnahmefällen nach ärztlicher Anordnung indiziert. Soviel dazu. Noch besteht bei der Arbeitskollegin der Verdacht, d.h. sie hat es noch nicht sicher. In einer Woche wissen Sie, ob Ihr Mann Antikörper hat und sich evtl. angesteckt hat. Es reicht also, wenn Sie den Kinderarzt am normalen Termin fragen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Liebe Grüße Martina Höfel