Mitglied inaktiv
Liebe Frau Höfel, hier ein paar Fragen die mich interessieren. Bekommt man IMMER auf Wunsch eine PDA? Ich habe am 28.12.08 ET und habe das gespräch im KH am 12.12.08, wollte dann die Ärztin mal fragen ob es möglich wäre die Geburt schon vorher einzuleiten oder einen Wunschkaiserschnitt durchführen zu lassen!Da der kleine doch ziemlich groß ist! Nun meine Frage,ist es möglich oder kann ich es gleich wieder vergessen??? Sicherlich ist es wichtig,das der kleine solange wie es geht noch im Bauch bleibt,aber ich kann wirklich nicht mehr,ich quäle mich nur noch rum wegen den ganzen schmerzen.Bauchschmerzen,Rückenschmerzen,sodbrennen,Magenkrämpfe,Übelkeit,und und und........ Wenn ich meine Hebamme dann anrufe dann bekomm ich immer nur zu hören es ist alles normal und ich soll mir ne Wärmflasche auf den Bauch legen.Übrigens sagt meine FÄ auch immer das gleiche.Ich war vor 4 tagen wegen den starken magenkrämpfen beim arzt da sagte mir meine FÄ wenn ich mich noch übergeben müsse dann solle ich sofort in die klinik fahren und die geburt würde dann eingeleitet werden.Warum? ich bin irgendwie total verunsichert... Hoffe Sie können mir weiterhelfen und meine verstehen meine fragen richtig... Liebe Grüße Ina
Liebe dezimama, wovor haben Sie solche Angst? Vor einer normalen Geburt? Und die große Bauchoperation Kaiserschnitt macht Ihnen keine Angst? Wie groß geschätzt (!!!!!!!!!) ist das KInd denn? Wir können viel in der Geburtshilfe! Aber viel Intervention, bedeutet auch viel Wirkung und viel Nebenwirkung! Vor Termin einzuleiten ist nicht so einfach, da der Körper nicht dazu bereit ist - er muss also massiv (mit Medikamenten) überzeugt werden. Vor dem Einleiten (ich erklärs mal im Zusammenhang) kommt der Wehenbelastungstest. Bei einem Wehenbelastungstest wird eine Braunüle gelegt und ein Wehenmittel per Infusion gegeben. Dadurch fangen ganz langsam Wehen an. Diese sind nicht mit Geburtswehen zu vergleichen, sie sind viel schwächer. Mit diesem Test kann man herausfinden, ob die Plazenta unter Stress (Wehen!) noch ausreichend arbeitet und das Kind gut versorgt wird. Gibt es bei der Versorgung des Kindes über die Plazenta Probleme, so kann man diese an Herztonveränderungen auf dem CTG sehen und entsprechend handeln. Ist alles in Ordnung und das Kind soll geboren werden, wird man Ihnen für den nächsten Tag das "Primen" anbieten. D.h., man würde ein Gel/Tabletten an den Muttermund geben, welches Prostaglandine enthält und die Geburtsbereitschaft fördern soll. Durch die Tabletten/ das Gel können drei Dinge geschehen (deshalb muß man das Primen meist mehrmals wiederholen): 1. Es passiert nichts 2. Sie bekommen Wehen und es passiert immernoch nichts 3. Das Kind kommt! Da die Tabletten/ das Gel nur alle 6-8 Stunden verwendet wird (die Wehen erst gar nicht kommen oder nach zwei Stunden wieder aufhören), wird die eine oder andere Frau geneigt sein zu sagen, dass es viele Stunden gedauert hat! Nach 3x Tabletten/ Gel ist erstmal ein Tag Pause. Deshalb bitte Geduld mitbringen! Dann geht es erst an die eigentliche Einleitung. Das heißt Tropf dran und bei einem gewissen Muttermundsbefund die Fruchtblase auf. Dann gibt es allerdings auch kein Zurück mehr. D.h. ein Kaiserschnitt ist dran. Den können Sie sich auch wünschen. Die Entscheidung über diesen Wunsch hat der Chefarzt der Klinik. Fakt ist: Der Kaiserschnitt ist eine der größten Bauchoperationen die wir haben. Die Frau wird bis in die Mitte aufgeschnitten - eine Schicht tiefer und man ist schon wieder auf dem Weg nach draußen! Die Risiken für die Frau sind: Narkoserisiko (Embolie, Kreislauf etc.) Verletzungsrisiko (Blase, Blutgefäße) Wundheilungsstörungen (Entzündung der Naht bis hin zur Sepsis) Spätere Verwachsungen (kleinste Narben im Gewebe - machen unter Umständen massiv Probleme) Verschleppung von Schleimhautgewebe in das umliegende Binde- und Muskelgewebe = Endometriose Die Gebärmutter hat eine Narbe, d.h. festes Bindegewebe. Dieses ist nicht mehr so dehnbar. Gefahr der Uterusruptur (aber nur 2%- also zu vernachlässigen). Dazu paßt aber wiederum die Sudie, die SilkeB zitiert. Das Risiko für die Frau ist somit um das 4-10fache gegebüber der vaginalen Geburt erhöht. Fakt ist auch, dass Kaiserschnittkinder oft massive Anpassungsstörungen (Wärmeregulierung, Atmung etc.) haben, da sie ohne Vorwahrnung aus ihrer Umgebung gerissen werden. Nicht umsonst ist es wünschenswert, dass Frau vor dem Eingriff Wehen hat! Über die Entwicklung von Wunschkaiserschnittkindern gibt es noch keine Studien, da es noch nicht genug Kinder gibt! Auch eine vaginale Entbindung hat Ihre Risiken - natürlich! Der Trick ist es, diese Risiken durch eine gute Betreuung rechtzeitig zu erkennen und durch geeignete Maßnahmen abzuwenden. Für den Notfall ist das z.B. der Kaiserschnitt! Hier ein Bericht von Mijou: "Bei einem geplanten Kaiserschnitt wird das Baby ja völlig ohne Vorbereitung und jede Vorwarnung aus dem 37 Grad warmen Mutterleib ans grelle Tageslicht und die Kälte des OPs (18 Grad) gerissen. Es fehlen die Wehen, die unter anderem dafür sorgen, dass ein bestimmtes Hormon gebildet wird, das das Fruchtwasser kurz vor der Geburt aus den Lungen drückt. Auch wird der Körper des Babies durch die Wehen massiert und sein Kreislauf angeregt. In moderneren Kliniken wird daher auch bei geplantem Kaiserschnitt ein Wehenmittel gegeben, so dass man etwa eine halbe bis ganze Stunde vorher wenigstens ein paar Wehen hat, die das Baby etwas vorbereiten und seine Lunge befreien. Bei meinem Sohn (zweites Kind, geplanter KS wg. Querlage) sollte dieses Wehenmittel auch verabreicht werden. Jedoch fiel die OP einer Frau, die vor mir dran sein sollte, aus irgendwelchen Gründen aus, so dass ich früher drankam. Für das Wehenmittel war leider keine Zeit mehr. Mein Sohn tat sich nach dem Kaiserschnitt recht schwer: Er war blass, sehr schlapp, hatte nicht so gute Apgarwerte, weinte auch nur ganz schwach, benötigte Sauerstoff und brauchte insgesamt eine geschlagene Woche, um sich von der plötzlichen Geburt nur einigermaßen zu erholen. Und das, obwohl er ein sehr kräftiger Kerl von über 4000 g war und ansonsten pumperlgesund. Unser erstes Kind (Tochter) wurde per sekundärem Kaiserschnitt, also ungeplant und nach 24 Stunden Wehen geboren. Sie war durch die vorangegangenen Wehen angeregt und topfit, und hatte genauso gute Apgar-Werte wie ein spontan entbundener Säugling. Es war ein Riesenunterschied, was ich wirklich nicht gedacht hätte. Wenn dies in Eurer Klinik möglich ist, würde ich mich erkundigen nach der Möglichkeit, vor dem KS ein Wehenmittel zu bekommen, das hilft wirklich sehr. Auch sind die Anpassungsschwierigkeiten umso größer, je früher das Kind geholt wird. Der übliche Termin 14 Tage vor dem ET ist laut Expertenmeinung zu früh. Je näher der KS-Termin am ET liegt, desto besser für das Kind. Mein Sohn wurde 13 Tage vor dem ET geholt, was trotz seiner Größe und Reife auch nicht gut war. Bei der Vereinbarung des Termins (falls KS gemacht werden soll) würde ich also darauf drängen, möglichst zeitnah an den ET zu kommen, jeder Tag ist hier wertvoll." Und ja, Ihre Beschwerden (sofern Ihre Leberwerte in Ordnung sind und der Blutdruck nicht massiv erhöht ist) sind normal! Sie erleichtern der Frau den Abschied von der Schwangerschaft! Liebe Grüße Martina Höfel
Mitglied inaktiv
hallo, wie groß der kleine mann ist kann ich ihnen leider nicht sagen,ich weiß nur das er ziemlich groß wird haben meine hebamme und meine FÄ zu mir gesagt...und ja ich habe eine tierische angst,nicht vor der natürlichen Geburt sondern vor den Schmerzen,deshalb möchte ich ja auch so gerne eine PDA.Ich weiß auch das der Kaiserschnitt nicht ohne folgen sein wird und ich werde es auch denk ich mal nicht machen lassen(nicht freiwillig) nachdem was ich so gelesen habe,denn das wohl meines Kindes steht bei mir an erster stelle.Nur aus der angst sagt und tut man manchmal viel,ich weiß ja nun leider auczh nicht was da auf mich zukommt deswegen ist es ja so schlimm. LG ina
Liebe dezimami, lassen Sie sich nicht ins Bockshorn jagen! Jetzt weiss noch niemand, wie "groß" das Kind sein wird, denn das Gewicht ist nur zu schätzen (auch mit dem Ultraschall!). Zur Geburt: das beste Schmerzmittel sind Sie selber! Geburt tut weh, aber der Schmerz ist beherrschbar! Je mehr Sie sich auf die Situation einlassen und mit den Wehen atmen (in dem Wissen, dass jede Wehe wieder vorbei geht), dann ist der Schmerz auszuhalten und eher eine riesen Anstrengung! Ist frau aber damit beschäftigt immer GEGEN die Wehe zu arbeiten, wird sie sich immer mehr verspannen. Auf einen verspannten Muskel noch mehr Spannung zu packen (Wehen) macht den Schmerz unerträglich! Vielleicht haben Sie das bei anderen Schmerzen schon erfahren, z.B. Regelschmerzen. Hinlegen, bewußt entspannen, Wärme und man kann ganz gut damit umgehen. Immer dagen - die Schmerzen werden schlimmer. Wenn Sie merken, dass es gar nicht geht, dann bieten die meisten Häuser eine PDA an. Manchmal schon früher als Frau dran denkt, weil die Hebamme sieht, dass frau sie braucht! Ein warmes Bad, Bewegung, Zuspruch ...... alles Dinge, die ein übriges zur Geburt beitragen! Und das Gefühl "ES geschafft zu haben" - unglaublich! Liebe Grüße Martina Höfel