anne-kathleen
Hallo Frau Höfel, ich bin in der 39. SSW (38+4) mit meinem zweiten Kind schwanger. Heute war ich zur Vorsorgeuntersuchung bei meiner Hebamme. Nach der vaginalen Untersuchung meinte sie, dass der Gebärmutterhals zwar deutlich verkürzt sei, der Muttermund aber noch so weit "hinten" sei, dass sie ihn kaum tasten könne. Dies bedeute, dass mein Kind noch nicht hinter`s Schambein gerutscht sei. Außerdem fügte sie hinzu, dass unsere Tochter mit allergrößter Wahrscheinlichkeit frühestens am errechneten Termin in 9 Tagen kommen werde. Dazu habe ich ein paar Fragen. Bei der Geburt meiner ersten Tochter bestand eben auch das Problem, dass sie sich nicht richtig ins Becken eingedreht hat und wir nur ganz knapp einem Kaiserschnitt entgangen sind. Aber die Geburt hat dafür eben sehr lange gedauert und war sehr, sehr anstrengend. Bedeutet der heute von meiner Hebamme erhobene Befund, dass auch unser zweites Baby nicht richtig ins Becken rutscht? Kann ich irgendetwas tun, um das Hinters-Schambein-Rutschen zu begünstigen? Oder kann auch bei so einem Muttermundsbefund die Geburt beginnen? Wie schnell kann sich so ein Befund verändern? Ich habe einfach ein bisschen Angst vor noch so einer langen und anstrengenden Geburt, da sie ja vor allem für das Baby nicht ganz ungefährlich ist. Vielen Dank.
Liebe anne-kathleen, Befunde können sich innerhalb Stunden ändern! Vor allem bei Zweit- und Mehrgebärenden rutschen die Kinder oft erst mit Blasensprung ins Becken. Ich kann verstehen, dass Sie mit der Erfahrung aus der ersten Geburt beunruhigt sind. Deshalb unterstützen Sie ruhig mit folgenden Übungen: fürs erste bitte mehrmals täglich in die Knie-Ellenbogen-Lage (Beine dabei körperweit auseinander, Kopf auf die Hände legen, bitte kein Hohlkreuz machen) gehen. Dadurch wird das Kind genötigt, sich anders hinzulegen. Helfen kann auch, wenn man leicht vorgebeugt hinstellt und quasi eine auf dem Tisch liegende Zeitung liest und sich auf die Stuhllehne stützt (ich hoffe, ich habe es verständlich beschrieben)- dabei das Becken in großen Runden kreisen lassen. Dies ist eine ideale Haltung, um ins Becken zu "leiten"! Das entspricht ungefähr dem Wiederverschliessen einer Weinflasche mit einem Korken. Das funktioniert auch nur, wenn man beides bewegt: Flasche und Korken! Oder krabbeln Sie auf allen Vieren durch die Wohnung - mit viel Po-Gewackel! Und ansonsten erstmal ruhig abwarten. Lassen Sie sich nicht bange machen! Viele KInder rutschen tatsächlich erst mit Blasensprung ins Becken. Liebe Grüße Martina Höfel