Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Liebt mein Kind mich nicht?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Liebt mein Kind mich nicht?

Leons_Mama

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Liebe Frau Höfel, ich wusste nicht so recht, wo genau ich meine Frage stellen sollte und hoffe, ich bin bei Ihnen richtig.. Es ist so, dass ich mit unserem Kind die meiste Zeit alleine bin. Mein Mann kommt am Abend von der Arbeit und sieht den Kleinen (6 Monate) dann insgesamt für ca. ein bis zwei Stunden am Tag. Sobald der Kleine ihn sieht, geht in seinem Gesicht die Sonne auf, er strahlt über beide Backen und freut sich so sehr! Natürlich freue ich mich, ihn so zu sehen, aber ganz ehrlich? Es versetzt mir auch jedes Mal einen Stich, weil er bei mir nur ganz selten so reagiert, und wenn er es macht, dann nur, wenn ich mich vor ihm total zum "Kasper" mache. Mein Mann hingegen braucht nur um die Ecke zu schauen, und schon lacht der Kleine aus vollem Herzen! Ich meine, ich bin doch diejenige, die sich den ganzen Tag um ihn kümmert, ihn wickelt, versorgt und mit ihm spielt, aber auch diejenige, die seine Launen aushält, wenn ihm mal der Bauch zwickt oder er Fieber hat oder oder oder... Was mache ich denn falsch? Und kann ich vielleicht irgendwas besser machen? Ich möchte doch nur, dass mein kleiner Schatz mich auch ein wenig liebt (und mir das dann auch zeigt).. Manchmal bin ich echt verzweifelt und möchte am liebsten nur noch weinen, weil mir das so weh tut..


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Leona-Mama, Sie machen weder etwas falsch noch sind Sie Ihrem Kind gleichgültig etc. Ihr Kind ist 6 Monate und noch gar nicht in der Lage seine Emotionen zu kontrollieren. Was ich Ihnen jetzt schreibe wird Ihnen vielleicht erstmal nicht gefallen, aber das Verhalten Ihres Kindes ist völlig normal. Ja, Sie sind immer da! Sie sind für Ihr Kind Nahrungsquelle, Wärme, Nähe und Sicherheit - immer! Und deshalb sind Sie Alltag! Und deshalb sind Sie so selbstverständlich wie Atemluft. Wenn Ihr Mann abends nach Hause kommt, dann ist er das Besondere - die Abwechslung! Jetzt zu Ihren Ansprüchen. "Ich möchte doch nur, dass mein kleiner Schatz mich auch ein wenig liebt (und mir das dann auch zeigt)." Das erinnert mich immer an Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke. Da war ich eingeladen, dann muss ich ihn auch einladen. Von denen habe ich dies oder jenes bekommen, dann muss ich mindestens was Gleichwertiges schenken. Nein, falsch! Der andere hat es freiwillig und gerne getan, deshalb kann daran kein Anspruch geknüpft sein! Verstehen Sie, was ich meine? Sie sind angetreten Mutter zu sein! Falls Sie einen Anspruch geltend machen wollen, dann nur den, dass Sie geduldig warten müssen, bis Ihr KInd in der Lage ist, Ihren Anspruch zu erfüllen. Das kann und wird Ihr Kind erst mit zwei oder drei Jahren tun und zwar freiwillig. Liebe Grüße Martina Höfel


Köhlerliesl

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Nichts einfacher als das: Lass dein Kind beim Papa und geh mal richtig schön und ausgiebig aus. Er wird sich wahnsinnig freuen, wenn du heim kommst und dich anstrahlen und so weiter. Viele Grüße Köhlerliesl


Nijsseni

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Von wem lässt er sich denn am liebsten trösten, wenn er weint? Bestimmt von dir!


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