Gruphy
Hallo Fr. Höfel Ich schäme mich sehr für diese Zeilen, aber es ist für mich sehr wichtig! Ich bin Altenpflegerin in Elternzeit und hab 2 Kinder (2 Jahre und 7 Monate). Bis jetzt war ich mit meinen beiden Kindern gut organisiert, der Tagesablauf war gut eingespielt und ich habe alles toll hinbekommen mit Haushalt und den Kindern. Aber ein schlechtes Gewissen dass ich vllt das eine Kind zu wenig beachtet habe etc, das schwang immer mit. Ich hab immer hohe Ansprüche und möchte beiden Kindern perfekt gerecht werden. Außerdem versetze ich mich bei weinen, zb wenn das Kleinste hochgehoben werden möchte und es auf der Krabbeldecke liegt, abwr ich grade die große wickel und nicht sofort handeln kann, sehr stark rein. Das tut mir dann im Herzen weh. Und so war es noch anstrengender als es 2 in diesem Alter so schon sind. Dazu kam dass ich keine Zeit für mich selbst haben darf. Mein Mann hat kein Verständnis dafür, dass ich mir wünsche, einen Tag pro Woche 2,3 Stunden am Stück für mich zu haben. Einen Führerschein besitze ich noch nicht, deswegen ist es für mich schwierig wohin zu fahren. Leider habw ich keine Familie und seine Mutter wohnt 400 km weit weg. Freunde die uns helfwn könnten gibt es leider gar nicht. Wenn ich meinen Wunsch äußere werde ich von meinem Mann und seiner Familie schief angeschaut, ob ich nicht belastbar wäre. Ich sage dann, jeder braucht doch mal eine Auszeit regelmäßig. Andere Mütter bekommen das ja auch. Mich macht das unglaublich kaputt und traurig. Meiner Meinung nach arbeitet man auch nicht ununterbrochen in einem Job durch, wieso dann als Mutter. Aber sofort werde ich dargestellt, als hätte ich nicht das Recht dazu. Ich muss das doch wissen bevor ich Kinder hab, dass man nicht mehr machen kann was man will. Ist klar, dass man hleich solche Sprüche kriegt. Für mich hat das damit gar nichts zu tun. Mein Mann fährt oft zu Feiern, zu seiner Mutter, aber ich musste bis jetzt jede Einladung absagen. Da wir niemanden zum aufpassen hätten und ed meinem Mann zu kompliziert ist, extra die Kinder und alle Utensilien mit hinzunehmen. Jedenfalls habe ich bis vor kurzem jeden Tag alles gegeben, aber zurzrit bin ich nur noch schlapp und habe eine Gleichgültigkeit entwickelt, wenn meine Tpchter zB wütend (Autonomiephase) ist oder die Kleine weint. Ich reagiere zwar sofort aber ich hane das Gedühl dass es mich kaum noch beruhigt, weil ich mich so kaputt fühle. Haben sie einen Tipp für mich? Ich danke Ihnen von ganzem Herzen
Liebe Gruphy, es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder Sie „hauen“ auf den Tisch und nehmen sich Ihre Auszeit- oder Sie holen sich Hilfe! Zum Aufziehen von Kindern gehören immer beide Eltern. Und dann ist auch immer Luft für eine Auszeit! Ganz häufig ist nämlich Überforderung der Start für eine Depression. Ich habe in solchen Situationen gute Erfahrung mit der Schwangerschaftskonfliktberatung der Diakonie, Pro Familia, Donum vitae oder dem Sozialdienst der Kath. Frauen gemacht. Dort steht geschultes Personal zur Verfügung, welches sich Zeit für Ihr Anliegen nimmt, Raum für Ihre Ängste und Ihre Gedanken schafft! Und das eröffnet manchmal völlig neue Blickwinkel! Trauen Sie sich, bevor Sie wirklich in eine Depression rutschen! Liebe Grüße Martina Höfel
Mitglied inaktiv
Du hast hausgemachte Probleme. Setze dich durch, zunächst gegenüber deinem Mann. Wenn du immer nur das Mäuschen bist, das es allen recht machen will, dann nimmt dich keiner ernst. Setze Zeichen, sag auch mal nein und delegiere Aufgaben an deinen Mann. Er wird verdutzt schauen und vielleicht auch nicht gleich mitmachen. Es ist notwendig, sich selbst wichtig zu sein und das auch durchzusetzen, damit eine Entlastung stattfindet. Wenn du dir selbst wichtig bist, dann nehmen dich die Menschen in deinem Umfeld auch entsprechend wahr und behandeln dich anders. Gehe einmal die Woche zum Sport oder von mir aus auch alleine spazieren. Dann sehen die, die dann deine Aufgaben übernehmen, was du so wuppst. Und je größer die Gegenwehr, desto klarer wird, dass es ohne dich nur schwer geht.
Elisa-Lotta
Hallo Gruphy, gern möchte ich Ihnen Mut machen: Sie sind mit solchen Konflikten nicht alleine. Elternschaft in dieser Zeit/Gesellschaft birgt leider viel Konfliktpotenzial. Wie Frau Höfel schon empfiehlt, gehen Sie mit Ihrem Mann zeitnah zu einer Familienberatungsstelle (z.B. der Caritas) und bitten Sie gezielt auch um eine Beraterin/einen Berater der sich mit Konfliktlagen in der frühen Elternschaft auskennt. Wenn er nicht mit geht, gehen Sie alleine. Aus organisatorischen Gründen sollte Ihr Mann dann allerdings während Ihrer Beratung auf die Kinder aufpassen. Weigert er sich, sollte er durch das Jugendamt dringend über seine Pflichten im geteilten Sorgerecht aufgeklärt werden. Wenn es niemanden gibt, der alternativ aufpassen kann, gibt es das Wellcome Projekt (Google). Ein zweiter Rat: Nehmen Sie Ihre Erschöpfung bitte ernst und gehen Sie zeitnah zum Arzt Ihres Vertrauens, um körperliche Ursachen für Ihre Beschwerden (Stichwort: großes Blutbild mit Eisen-, Ferritin-, Vitamin B12 und Vitamin D Werten) ausschließen zu lassen. Bei Bedarf (Krankheitsfall der Mutter) kann eine entlastende Haushaltshilfenverordnung oder eine Mütter Kur ausgestellt werden. Darüber kann die Krankenkasse, bzw. die Kurberatung der Caritas informieren. Gegen alle Zweifel zur Selbstfürsorge (da neigen wir Mütter manchmal zu 😉): Wenn Ihre Kinder jetzt erleben, dass Sie sich für Ihre eigenen Belange und Ihr Wohlergehen einsetzen, werden auch sie selbst selbstbewusste Menschen, die für sich einstehen und für sich sorgen können! Sie sind auf einem guten Weg und beweisen ein gutes Gefühl für die Situation! Also, nur Mut 😉 und gute Besserung! Elisa-Lotta