Susadolf
Hallo, ich bin in der 38ssw, mein Baby liegt in der Querlage. Meine FA meinte ich soll einen Termin zum Kaiserschnitt vereinbaren. Das habe ich. Allerdings bin ich mehr so unsicher ob ich das wirklich will. Ich würde es gerne „darauf anlegen“ ob der kleine sich eventuell noch dreht. Und würde es gerne auf natürlichen Wege auf die Welt bringen. Ich möchte warten bis die Fruchtblase platzt, die Wehen kommen und wenn es einfach soweit ist, schauen hat er dich gedreht oder wenn nicht dann einen Kasierschnitt zu machen. Kann ich das so verlangen?
Liebe Susadolf, verlangen, wünschen und fordern kann man viel. Man kann auch einfach „nein“ sagen. Die Frage ist doch vielmehr: was ist sinnvoll? Zuerst einmal die Frage nach dem Entbindungsort. Wie lange benötigen Sie im ungünstigsten Fall um die Klinik zu erreichen? Ist diese Klinik mit einem Arzt besetzt? Haben Sie jederzeit eine Fahrgelegenheit zur Verfügung? Solange die Fruchtblase steht und Sie wehenfrei sind, müssen Sie sich nicht sorgen. Bei Wehen oder Blasensprung müssen Sie entsprechend reagieren: Bei einem Blasensprung bei geschlossenem Muttermund (also ohne Wehen vorher) besteht keine Gefahr. Ebenso bei hohem Blasensprung (tröpfchenweisem Abgang von Fruchtwasser). Da sollten Sie zügig, aber ohne Panik in die Klinik fahren. Springt die Fruchtblase nachdem die Wehen eingesetzt haben, kann es bei der Querlage leichter zu einem Nabelschnurvorfall kommen oder zu einem Armvorfall. In diesem Fall also bitte umgehend in die tiefe Knie-Ellenbogenlage begeben und den Krankenwagen rufen. Natürlich dürfen Sie vorher noch die Treppe runter. Im Falle von einem Wehenbeginn: nicht mehr zum Klo gehen, also keinen Spontanurin mehr lassen (eine volle Harnblase kann die Wehen hemmen) und ab in die Klinik. So, das ist Ihre Verhandlungsgrundlage. Liebe Grüße Martina Höfel
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