Bubulu
Wenn mein Kleiner tagsüber müde wird, will er meist durch die Wohnung getragen werden, am besten mit Tanzschritten oder auf dem Gymnastikball wippend. Das ist auf Dauer natürlich schon anstrengend, wenn man sich mit ihm wieder hinsetzt, fängt er aber an zu weinen. Meine Hebamme meinte nun gestern, er könne jetzt ruhig schon lernen, dass er sich auch selber regulieren kann. Ich sollte mich also ruhig ohne zu schaukeln mit ihm hinsetzen als er anfing zu weinen, ihn im Arm halten und beruhigend zu ihm sprechen, mit meiner ganzen Aufmerksamkeit bei ihm. Also nicht einfach schreien lassen, aber eben auch nicht herumtragen. Eine Stunde lang hat er immer wieder geschrien, sich beruhigt und wieder angefangen zu weinen, dann hat er sich endgültig beruhigt und ist eingeschlafen. Nachmittags habe ich es wieder so gemacht, nach 10 min Weinen hat er dann Hunger gezeigt, nach dem Stillen hat er nicht mehr geweint und ich konnte ihn in seinem Stubenwagen durch beruhigendes Sprechen zum Schlafen bringen, was sonst selten klappt. Abends haben wir ihn dann doch wieder getragen, weil mein Mann das Schreien nicht aushalten konnte. Ich vertraue meiner Hebamme eigentlich komplett, ihre Ratschläge sind immer gut und sie würde nichts vorschlagen, was dem Kind schadet. Trotzdem fühle ich mich sehr unsicher damit. Ist mein Sohn mit 8 Wochen tatsächlich alt genug um Selbstregulation zu lernen? Heute Nacht ist er sehr oft aufgewacht und heute Vormittag ist er auch im Kinderwagen erst nach einer ganzen Weile eingeschlafen, sonst klappt das immer schon nach den ersten paar Metern. Muss ich nur ein paar Tage Geduld haben und dann klappt es tatsächlich, dass er sich in meinem Arm ohne Tragen beruhigen kann, muss er sich nur daran gewöhnen? Oder sollte ich damit warten, bis er älter ist? Vielen Dank schonmal für eine Antwort!
Liebe Bubulu, Sie tun nichts anderes als durch das Hinsetzen die Schaukelbewegungen auf ein Minimum zu reduzieren. Das Kind hat weiterhin alles, was es benötigt: Nähe, Wärme, Nahrung, Sicherheit. Und das ist okay so. Wäre ein Tragetuch etwas für Sie? Liebe Grüße Martina Höfel
katzenmama77
Ich finde es eindeutig zu früh, dein baby ist noch so klein und braucht deine Nähe. Kauf dir eine gute Tragehilfe oder ein Tuch, dann ist das Tragen nicht anstrengend. Ich dachte früher immer, das verwöhnt die Kinder, aber meine Kinder haben mich eines besseren belehrt. Und ich kann dir versprechen, dad hört von selber auf, dann wenn das Gehirn reif ist, sich selber zu regulieren. Bei uns war das so mit 6 Monaten der Fall. Lg
Mitglied inaktiv
Hallo Bubulu, das kenne ich nur zu gut. Babys eben! ;-) Meiner war auch so, wollte immer herumgetragen werden und ist aufgewacht sobald man ihn abgelegt hat. Aber das ist auch nicht verwunderlich, wenn man 9 Monate im Bauch hin und hergeschaukelt wird. Ich hab ihn anfangs auch viel auf dem Arm getragen, aber so mit 8 Wochen wurde das einfach sehr anstrengend. Man kann ja nicht den lieben langen Tag "Kilometer machen". Außerdem fiel mir beinahe der Arm ab. Erleichterung hat mir eine GUTE Tragehilfe gebracht. Mein Baby war an meinem Körper und hatte Nähe, ich hatte 2 freie Hände und konnte etwas im Haushalt erledigen etc. Mit Tragehilfe zu tragen ist auch wesentlich rückenschonender, als einseitig auf dem Arm. Allerdings wollte ich mich trotzdem mal hinsetzen oder hinlegen können. Wie gesagt, den ganzen Tag herumlaufen kann man ja auch nicht. Und als frischgebackene Mutter braucht man auch mal etwas Erholung. Mein Sohn fand es aber wie deiner nicht toll, wenn ich mich hingesetzt oder hingelegt habe. Ich hab es dann so gemacht, dass ich zwar sitzen/liegen geblieben bin, aber immer engen Körperkontakt zu meinem Kind hatte. Es sollte ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit haben. Wenn mein Sohn dann gemeckert oder etwas geweint hat, habe ich in getröstet, gestreichelt, auch mal was gesungen. So ging es dann nicht lange und es war für ihn in Ordnung, auch mal mit Mama nur auf dem Sofa zu sitzen oder zu liegen. Und etwas später konnte er dann sogar so auf dem Sofa einschlafen. (Wir haben ein sehr breites Sofa und ich habe dann immer das Stillkissen um ihn herum gelegt.) Was das Schreien abends angeht: Das haben viele Babys. Unser Sohn hatte das auch immer. Man konnte die Uhr danach stellen! Er hatte weder Hunger, noch ne volle Windel und Nähe von uns hatte er auch. Mein Hebamme meinte dann, dass die Kinder so die Eindrücke des Tages verarbeiten. Wir haben immer sehr darauf geachtet, unseren Sohn nicht zu überreizen, trotzdem hatte er einige Wochen diese abendliche Brüll-Phase, weil es trotz allem sooo viele neue Dinge für ein Baby sind. Besonders für meinen Mann war es sehr schwer diese Phasen durchzustehen. Er wollte das Kind immer ablenken, aber genau das war falsch. Unser Sohn war dann zwar kurzzeitig ruhig, hat aber danach um so mehr geschrien, weil ja neue Reize hinzukamen und er die alten Eindrücke noch gar nicht verarbeitet hatte. In so einer Schrei-Phase habe ich ihn gehalten und ihn getröstet und ihm vorallem gesagt: "Du darfst weinen, du darfst deinen Kummer erzählen, ich bin für dich da, du kannst loslassen und zur Ruhe kommen." Am Ende einer Schrei-Phase ist mein Kleiner dann eingeschlafen. Der ganz Spuk dauerte einige Wochen und verschwand so schnell wie er kam. Vielleicht konnte ich dir weiterhelfen. Liebe Grüße Black Forest Girl
Bubulu
Liebe Frau Höfel, vielen Dank für Ihre Antwort, damit bin ich beruhigt und weiß, dass ich nichts falsch mache. Gestern Abend haben wir es auch noch zwei mal so ausprobiert und der Kleine hat sich beide Male nach wenigen Minuten beruhigt, viel schneller wäre es mit Tragen auch nicht gegangen, er hat also schon gelernt, dass es so auch in Ordnung ist :) Euch anderen beiden auch vielen Dank für die Antworten. Eine Tragehilfe ist bereits bestellt und wird bestimmt auch nochmal einiges erleichtern.