sindey85
Liebe Frau Höfel, ich habe vor 4 Wochen meine Tochter spontan entbunden. Die Geburt verlief relativ komplikationslos, ich hatte 2 Labienrisse und innen nach Aussage des Arztes etwas geschürft. Während der SS hatte ich starke Beschwerden mit einer Symphysenlockerung und Ischiasschmerzen. Ich konnte bereits früh schon keinen Sport mehr machen. Die Hebamme sagte mir während der Geburt, dass mein Beckenboden sehr fest wäre und mir beim Pressen etwas im Weg sein würde - über diesen Punkt muss ich rüber - sie wollte mich nur vorwarnen. Nun habe ich ein Fremdkörpergefühl in der Scheide und wenn ich mit dem Spiegel hineinschaue, sehe ich nur wulstiges Gewebe. Wenn ich mit dem Finger reingehe, spüre ich schon ziemlich schnell den Muttermund. Inkontinenzprobleme habe ich keine, ich merke nur, wenn es im Darm drückt, dass ich sehr schnell auf die Toilette gehen sollte. Ich mache mir jetzt große Sorgen, weil alles nicht mehr so aussieht wie vorher und dass sich das nicht mehr so zurückbildet wie früher. Mein Rückbildungskurs beginnt erst in 2 Wochen, ich spanne aber schon immer wieder den Beckenboden an, fahre Fahrstuhl usw. Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass es schlimmer wird, wenn ich meinem Alltag normal nachgehe? Was ist dieses Geschwulst am Scheideneingang? Es ist vorn und hinten und in der Mitte ist ein Schlitz. Wenn man mit dem Spiegel in den Geburtskanal schaut, sieht man nur Gewebe und kein Loch/Kanal wie früher. ... Haben das alle Frauen so kurz nach der Geburt? Meine Freundin sagte, dass nach einer vaginalen Geburt alles so aussehen wird wie früher und ich bin jetzt sehr irritiert, dass dem ganz und gar nicht so ist. Bin ich da ein speziellere Fall oder nur eine von vielen? Ich bin 30 Jahre alt und das ist meine erste Geburt gewesen. Vielen Dank schon einmal im Voraus für die Mühe auf meine Fragen einzugehen :) Liebe Grüße Lilli
Liebe sindey, was Sie sehen, sind sehr wahrscheinlich die Scheidenwände, die zusammengefallen sind. Das ist 4 Wochen nach Entbindung soweit okay. Was Sie üben sollten und das tun Sie ja, ist in der Tat den Beckenboden zu trainieren. Und eine leichte Anspannung sollte der Beckenboden auch bei der täglichen Arbeit haben. Wenn der Beckenboden stabil ist, dann kann es an die Rückbildung gehen. Dann wird auch nach und nach das Scheidengefühl wieder auftauchen. Liebe Grüße Martina Höfel
sindey85
Liebe Frau Höfel, vielen Dank! Ja, es sieht wirklich nach einer zusammengefallenen Scheidenwand aus. Oh jeee... Dieser Anklicken motiviert mich sehr für intensive Trainingseinheiten. Würde eine zweite Schwangerschaft in 2 Jahren alles wieder verschlimmern - insbesondere eine Spontangeburt - oder wäre ein Kaiserschnitt eine Alternative, um weiteren Senkungen vorzubeugen? Meine Mutter hat vor einigen Jahren eine große OP hinter sich gebracht. Sie hatte einen Gebärmuttervorfall mit Darmsenkung usw. Das möchte ich mir natürlich gern ersparen. Liebe Grüße Lilli
Liebe Lilli, ein Kaiserschnitt ist keine Alternative, denn dann haben Sie zu den Senkungsproblemen (das Gewebe gibt wegen den Schwangerschaftshormonen und dem Gewicht des Kindes nach) auch noch die Verletzungen und Narben der OP. Das macht es nicht besser. Fürs Kind übrigens auch nicht. Ihre Aufgabe ist es, den Rest Ihres Lebens (und das trifft für alle Frauen zu!) Ihren Beckenboden zu stärken. Das fängt bei einer aufrechten Körperhaltung an, geht über korrektes Tragen bis zu Beckenbodenübungen die in den Alltag eingebunden werden. Das stärkt. Liebe GRüße Martina Höfel
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