Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

hallo

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: hallo

Mitglied inaktiv

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hallo. mein kleiner war 5 monate. habe vor ein paar tagen mit frühkarotten begonnen, aber er lutscht nur so davon. isst sie schon aber am nächsten tag mag er sie wieder nicht, soll ich einfach noch etwas warten? danke lg vicky


Martina Höfel

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Liebe angelvicky, 6 Monate voll stillen oder Flaschennahrung ohne alles - das ist schon lange die Erkenntnis. Jetzt gibt es zwei unterschiedliche Positionen. Auf der einen Seite die Eltern, - denen nach 4 Monaten das Flasche geben langweilig ist, - die die Hoffnung haben, dass mit der Nahrung das Kind besser schläft (tut es aber nicht!), - die Ihr Kind doch schon für sooooo groß halten und - denen es in den Fingern juckt - endlich Nahrung zu geben (was Neues!). Und auf der anderen Seite die Nahrungsmittelindustrie, die verkauft, weil sie verdienen will - und das manchmal mit fragwürdigen Methoden was die Werbung betrifft. Ein Beispiel: auf dem Glas steht "nach dem 4. Monat". Komischerweise ist das "nach" aber etwas kleiner als der Rest und man kann es leicht übersehen. Und auf keinem Glas steht die Empfehlung der WHO, doch bitte die 6 Monate....(siehe oben). Und es gibt noch viele Beispiele. Ihr Kind ist noch zu jung für Beikost! Auch die Möhre gehört dazu! Und Möhre ist für Ihre stopfende und allergene Wirkung bekannt! Auch, wenn Sie es bestimmt schon gelesen haben, hier noch einmal die Anzeichen für Beikost! Ich kann ja verstehen, dass es in den Fingern juckt, weil das Kind doch schon dem Löffel hinterher schaut. Klar! Es würde aber auch genauso einer brennenden Zigarette hinterher schauen! Oder einem Glas Bier. Bevor Sie also mit Beikost anfangen, sollten Sie schauen, ob Ihr Kind die typischen "Ich bin bereit für Beikost"-Zeichen aufweist. Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit! "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilch/HA-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist." Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten. Und von den paar Löffelchen Möhre (die ja auch noch verdünnt wären), wird das Kind nicht "satter", denn das vermehrte nächtliche Aufwachen ist entwicklungsbedingt! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Die meisten kinder stehen der ungewohnten neuen Beikost skeptisch gegenüber.In den seltensten Fällen,fallen die Babys gleich drüber her*lach Immer mal wieder ein wenig anbieten und Du wirst sehen das kommt von ganz allein mit der Menge.Ist ja 1. der ungewohnte Geschmack,2.die Konsistenz und dann ja auch noch der Löffel..... Ganz langsam ranführen ,ansonsten einfach noch ein wenig warten. Liebe Grüße Nicole


Mitglied inaktiv

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Ich habe mit Zufüttern nach 6 Mon angefangen. Allerdings kannte sie den Löffel schon. Dennoch hat sie die ersten Häppchen auch nur runtergelutscht. Sie wollte unbedingt selber den Löffel halten und die Finger mit rein und und insgesamt ne schöne Sauerei. ;-) Eine Stillkollegin hatte einen Tipp: Vom Gläschen alles bis auf 3 Löffel portionsweise in einen Eiswürfelbereiter einfrieren. So wird nix schlecht und du kannst bei Bedarf die Portion steigern. Einfach im Wasserbad auftauen. Jeden Mittag um die gleiche Zeit gabs Breichen. Mal hatte sie mehr Lust drauf mal nicht. Jetzt sind 18 Tage vergangen und nach dem 2. Gläschen habe ich selber gekocht und Portionsbeutel eingefroren. Jetzt futtert und lutscht sie je nach Tageslaune 50 bis 100 Gramm. Aber das mit dem Lutschen ändert sich jetzt langsam. Ne Sauerei ists immer noch, aber sie will so gern selbst. Also wenn dein Kleines Spaß am Essen hat und auch runterschluckt und nicht würgt denk ich mach einfach weiter.


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