Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Geburtswege

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Geburtswege

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Höfel, ich habe vor 8 Jahren sechs Wochen zu früh meine Tochter auf dem Hocker zur Welt gebracht. Es war ein gutes Erlebnnis, obwohl die Austreibungsphase sich über drei Stunden (ca. 55 Presswehen) hinzog. Nun hatte meine Tochter ein Geburtsgewicht von 2250g und einen Kopfdurchmeser von 32 cm, was wirklich klein ist. Die Hebamme war sehr bemüht- nachdem ich ihr erklärte, daß ich keinen Dammschnitt haben wollte- meinen Damm stundenlang auf demn Austritt meines Babys vorzubereiten (mit Kaffeekompre3ssen, etc.). Sie machte das wirklich großartig, finde ich, obwohl sie paarmal meinte, daß mein Beckenboden (ich bin Tänzerin) enorm stark sei und das für sie sehr anstrengend sei, das zu dehnen.... Als meine Kleine dann da war, stellte man einen Riß fest, 3 Stiche bloß wurden gemacht, aber immerhin. Zum ersten hatte ich täglich in meiner Schwangerschaft Dammmassagen durchgeführt und außüerdem hatte der Damm ja eigentlich genug Zeit gehabt, sich zu dehnen in der langen Preßphase. Es wurde also alles versucht. Dennoch meinte der Arzt, hätte meine Tochter ein halbes Kilogramm mehr gewogen, hätte ich einen Kaiserschnitt bekommen müssen - nicht wegen der Beckenmaße, sondern wegen der Geburtswege. Nun bin ich in der 8. Woche schwanger und ich freue mich auf dieses Baby und auch auf die Geburt, doch ich habe auch große Angst, denn einen Kaiserschnitt möchte ich nicht bekommen. Mich interessiert ihre Meinung zu meinem Thema. ALs Hebamme arbeiten sie ja "an der Front", so ist ihnen sicherlich kaum etwas völlig unbekannt. Haben sie Erfahrung mit so etwas ähnlichem? Was kann ich erwarten, worauf sollte ich mich einstellen? Über eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar! Lg, Margo


Martina Höfel

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Liebe Margo, andersrum wird ein Schuh draus! Hätte Ihr Kind ein halbes oder ganzes Kilo mehr gehabt, hätte es die Geburtswege besser dehnen können, da mehr Masse da war. Lassen Sie sich von solchen Äußerungen nicht verunsichern! Wir haben hier oft Reiterinnen mit einem steinharten Beckenboden - und trotzdem entbinden die Frauen ganz normal. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Meine erste Tochter kam auch zu früh zur Welt und lag auf der Frühchenintensiv. Die Mütter, die da spontan entbunden haben (ich hatte KS) hatten fast alle Dammschnitte. Die hebammen da erklärten dass damit, weil das Gewebe ja auch in der SS auf die Geburt vorbereitet wird. Nach 38-40 Wochen ist es erst fertig für die Geburt und richtig dehnbar, früher gibt es meistens Dammschnitte oder Risse, obwohl die Kinder noch viel kleiner sind. Die Größe sagt auch nichts darüber aus: Meine Schwester hat drei Kinder, das 1. hatte 38cm KU - kein Riss! Beim 2. mit 33cm KU ist sie total doll gerissen und beim 3. (wieder 38cm KU) ist wieder nichts passiert. Kommt wohl auch auf die Position an, bei Hockergeburten ist dre Damm wohl anfälliger etwas zu reißen, ideal für die Geburtswege ist angeblich 4-Füsslerstand. Gruß vom Minchen


Mitglied inaktiv

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Hallo! Ganz lieben Dank für die Rückmeldungen. Das macht wirklich Mut! Ich habe keine Ahnung, woher meine große Angst vor Geburtsverletzungen kommt, aber ich merke, ich muß mich da mental besonders darauf einstellen. Jedenfalls machen eure Erklärungen Sinn. Danke nochmals! Schönen Abend noch! Margo


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