Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Erst Muttermilch, was danach?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Erst Muttermilch, was danach?

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Höfel, zur Zeit wird Noah noch voll gestillt, er ist jetzt 4 Monate. In gut zwei Monaten möche ich mit Beikost anfangen, obwohl mir da ein bisschen vor graut. Noah ist mein erstes Kind und ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so genau, wann man was füttert. Gibt man dann Fläschenmilch, Babybrei oder Gläschen usw. Könnten Sie mir ein gutes Buch empfehlen? Oder haben Sie grobe Richtmaße, ab wann man was füttert? Vielen Dank und liebe Grüße Melli


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Melli, die Buchempfehlung der Kollegin und die Broschüre sind ausreichend Lektüre für die Beikost. Für den Beikostbeginn sind nicht unbedingt das Alter, sondern die Entwiclung Ihres Kindes ausschlaggebend. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Es ist am günstigsten mit jeweils nur einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Ein gutes Buch ist "Babyernährung gesund und richtig" von Gabi Eugster. Wenn ein Kind Beikost bekommt wird es natürlich noch weiter gestillt - im ersten Lebensjahr ist Muttermilch die Hauptspeise und wird ab 6 Monaten durch Gemüse, Kartoffeln, Fleisch, Getreide, Obst etc. nach und nach ergänzt.


Mitglied inaktiv

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Hallo Melli, schau Dir das mal an, das ist eine sehr informative Broschüre zur Ernährung im ersten Lebensjahr: (da wird z.B. erklärt wieso 2er und 3er Milch unnötig ist etc.) http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/mlr/allgemein/Von%20Anfang%20an%20mit%20Spass.pdf LG Katrin


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