Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Entscheidung Geburtsweg

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

zur Vita

Frage: Entscheidung Geburtsweg

carlchensmom

Beitrag melden

Hallo Frau Höfel, ich liege mit einem hohen Blasensprung seit 26+1 im Krankenhaus. Mittlerweile bin ich 8Wo hier und damit wohl ein wenig ein kleines Wunder, denn niemand hier kann sich direkt an einen vergleichbaren Fall erinnern, mit so einer langen Lazenzzeit bis zur Geburt. Habe damals alles Fruchtwasser verloren. Bin nun 34+0 und laut den Leitlinien der Uniklinik empfiehlt man mir eine Sectio ab heute und kein weiteres Zuwarten, aufgrund der ständig präsenten Gefahr eines AIS. Das Kind liegt schon lang in BEL und wird sich nicht mehr drehen. Die Alternative, auch von Seite meiner Hebammen hier unterstützt: Vaginale Geburt aus BEL, mit Oberarzt. Allerdings: Erst Ende 36.SSW möglich, und ob es zu natürlichen Wehen kommt ist auch so eine der Fragen. Ich muss natürlich zuerstmal unterschreiben, dass ich gegen die Leitlinien handle. Frage: haben Sie Erfahrung mit so einer langen Latenzzeit zwischen BS und Geburt - und was habe ich beim Kind zu erwarten? Ist es noch möglich, dass es trotz allem eine gut funktionierende Lunge ausgebildet hat, trotz Oligohydramnion? Wird es atmen können? Haben Sie da Erfahrung mit so geborenen Kindern? Ich weiß, dass es intrauterin auch zu Kontrakturen gekommen sein kann. Und: profitiert es im Bauch für weitere drei Wochen bis zu einer BEL-Geburt auf natürlichem Wege, sollte es mit der Lunge Probleme haben? Oder wäre es 'draußen' besser versorgt (mit Surfactant)? Ich möchte das Beste für mein Kind und es eigentlich nicht weiter der Gefahr eines AIS aussetzen oder ihm 'Zeit klauen', was die Lungenentwicklung anbetrifft.... Auch wünsche ich mir dass das Kind bei seiner Geburt so schonend wie möglich geboren wird und nicht noch zusätzlich Probleme entstehen, falls es schon mit der Atmung beeinträchtigt ist. Bin nur so verunsichert durch die beiden Möglichkeiten und die Frage, was das Fehlen von FRuchtwasser über 2Monate mit dem Kind gemacht hat. Es Waren zwar immer Depots da, aber generell einfach wenig. Wäre für eine Einschätzung Ihrerseits sehr dankbar. Auch wäre ich froh über einen ähnlichen Fall zu hören, wenn es den gibt. Vielen Dank! MfG Carlchens Mom


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Liebe carlchensmom, diese Entscheidung ist aus der Ferne gar nicht zu treffen. Alles kann,nichts muss! 8 Wochen sind tatsächlich eine sehr lange Zeit. Was mit den Kindern ist und wie Sie sich entwickeln ist reines Raten. Sie müssen für sich entscheiden, was Sie wollen. Uns wird immer vorgegaukelt, dass wir mit vielen Informationen diese Entscheidungen treffen können - aber das sehe ich nicht so. Ich finde, dass es nur noch mehr verwirrt und die Entscheidung schwerer macht. Ich befürchte, dass Sie in diesem Fall dem ärztlichen Team vertrauen müssen. Was sagt der Pädiater? Liebe GRüße Martina Höfel


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.