Physeline
Guten Morgen Frau Bodmann, ich bin aktuell in der 15+5 Ssw. Es ist meine erste Schwangerschaft mit 39 nach eine MA im April. Gestern nachmittag habe recht plötzlich ein Stechen mittig in der Scheide wahrgenommen - kurz und immer wiederkehrend. Ich bin nicht sicher, wie weit innen es lag, vielleicht sogar am Muttermund. Nach 1-2 Stunden hatte es abgenommen. Es blieb aber den ganzen Abend ein unangenehmes Gefühl, wie ein leichtes Brennen, da jetzt noch ganz schwach wahrnehmbar ist. Mein Unterbauch war an sich relativ entspannt, allerdings druckempfindlich beim Abtasten. Zudem habe ich etwas stärkeren Ausfluss als sonst gehabt. Kann das Stechen auf eine Verkürzung des Gebärmutterhalses hinweisen? Ich war am 30.10. zur Vorsorge, dort hat man 4 cm oder ggf. mehr gemessen. Ist es normal, dass der Unterbauch öfter druckempfindlich ist, wenn ich ihn abtaste? Ich bin auch nicht ganz sicher, ob dies ggf. verdauungsbedingt ist. Am Montag hatte ich zudem nachts einen harten angespannten Unterbauch, als ich aufwachte. Unangenehm, aber nicht direkt schmerzhaft. Der Zustand hielt ca. 1 1/2 Stunden an - durchgehend, nicht in Schüben. Daneben hatte ich tagsüber den ganzen Tag ein Ziehen im rechten Unterbauch, teilweise bis in den Genitalbereich. Meine Hebamme hat dies als normale Wachstumsschmerzen gedeutet. Wahrscheinlich ist es auch so, da zum jetzigen Zeitpunkt ja auch ein Wachstumsschub stattfindet. Mich hat nur beunruhigt, dass der Bauch ausgerechnet nachts hart geworden ist und diese Zustand etwas angedauert und sich im Liegen nicht entspannt hat. Ich hatte Angst, dass sich so ggf. vorzeitige Kontraktionen/Wehen anfühlen können. Ich wäre Ihnen für eine Einschätzung zu den genannten Symptomen sehr dankbar. Herzliche Grüße
Hallo Physeline, Ich verstehe sehr gut, dass du in dieser Situation etwas beunhrigit bist. Ich denke, es gibt hier ganz normale Ursachen, für die von dir beschriebenen Symptome und ich hoffe, ich kann dich etwas beruhigen. Das kurze, stechende Gefühl kann durch das Dehnen der Mutterbänder oder durch den Druck der wachsenden Gebärmutter auf Nerven in diesem Bereich verursacht werden. Dieses Gefühl tritt häufig im zweiten Trimester auf, wenn die Gebärmutter sich vergrößert. Ein Zeichen für eine Gebärmutterhalsverkürzung ist das meist nicht, besonders da Ihr Gebärmutterhals bei der letzten Untersuchung mit über 4 cm stabil gemessen wurde – ein sehr guter Wert. Der Unterbauch kann sich in der Schwangerschaft zunehmend druckempfindlich anfühlen. Dies kommt durch die Dehnung des Gewebes und das Wachstum der Gebärmutter. Auch der Verdauungstrakt wird durch die Lageveränderung leicht verschoben, und gelegentliche Verdauungsbeschwerden könnten zusätzlich Druck oder Empfindlichkeit verursachen. Der harte, angespannte Bauch könnte auf Übungswehen hinweisen. Es ist durchaus normal, dass der Bauch im Verlauf der Schwangerschaft gelegentlich hart wird – das nennt man auch Braxton-Hicks-Kontraktionen. Sie sind oft unangenehm, jedoch nicht schmerzhaft, und dauern nicht an. Das wäre zwar in deiner SSW noch relativ früh, kann sich aber gerade in Verbindung mit einem Wachstumsschub zeigen und dann ist man in diesem Bereich ja eh besonders feinfühlig und empfindlich. Das solltest du auf jeden Fall weiter beobavhten und bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung mit deinem Frauenarzt oder deiner Hebamme absprechen. Ein Ziehen im Unterbauch und die Empfindlichkeit in den Bändern sind in dieser Phase der Schwangerschaft typisch und normal, wenn es Wachstummschmerzen sind. Sollten es anhaltende Vorwehen sein, soltle man es beobachten. Ein erhöhter Ausfluss ist in der Schwangerschaft normal und zeigt, dass sich die Scheide natürlich reinigt. Solange der Ausfluss klar bis leicht weißlich und nicht übel riechend ist, ist er in der Regel unbedenklich. Insgesamt klingt das, was du erlebst, nach den typischen Anpassungsprozessen, die der Körper während des zweiten Trimesters durchläuft :) und ich sehe keinen Grund zur sorge. Gönn dir vielleicht körperlich etwas mehr Ruhe. Alles Gute für dich und eine weiterhin gesunde Schwangerschaft! Hebamme Evi Bodman
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