Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Durchshlafen

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Durchshlafen

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich wende mich an Sie, weil ich ein Schlafproblem mit meinem 8 Mon. altem Sohn habe. Er wacht nachts mehrmals auf, fast stündlich Um 19 Uhr bekommt er sein Brei 30 Min. später geht er ins Bett- ohne Probleme schläft er ein. Morgens schläft er um 10Uhr auf meinen Armen ein und mittags um 15 Uhr im Kinderwagen beim spazieren gehen. Können Sie mir sagen was ich falsch mache, wie ich min Kind an as Durschlafen gewöhne? Wenn ich im dir Brust geben würde, dann würde er weiter schlafen. Ich möchte aber abstillen. Zurzeit bekommt er die Brust in der Früh und in der Nacht manchmal. Tagsüber koche ich für meinen Sohn selber, wie viel g Brei muss er am Mittag zu sich nehmen. Er isst so 120 g Pastinake oder Karotte. Reicht das aus? Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen. Danke


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Gracia, Sie schreiben es genau richtig: Sie haben ein Problem mit der Schlafgewohnheit Ihres Sohnes. Ihr Kind verhält sich völlig normal. Dass Ihr Kind nachts trinkt und öfter wach wird, ist entwicklungsbedingt. Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kannn) nennen, ist dabei belanglos. Und es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab wann ein Baby durchschläft - auch wenn uns das die Nahrungsmittelindustrie und andere Mütter immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Außerdem ist Ihr Sohn wahrscheinlich etwas irritiert. Ich habe Ihrem Posting entnommen, dass er manchmal nachts die Brust bekommt und manchmal nicht. Da würde ich als KInd auch so oft wie möglich versuchen, bis ich sie doch wieder habe. Da sollten Sie eine Entscheidung treffen: entweder er kriegt sie nachts oder nicht - aber nicht mal so oder so! Das kann Ihr KInd nicht einordnen. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo Grazia, das ist immer schwierig mit den Tipps. Also 120 g sind meiner Meinung nach ausreichend. Letztendlich beobachte Dein Kind, in welchen Abständen es wieder Hunger hat. Was wichtig ist, daß er zusätzlich trinkt - wenn Du ihn jetzt abstillst, damit er nachts vor allem keinen Durst hat. Biete ihm immer wieder Wasser, ungesüssten Tee... an. Gründe für das Nichtdurchschlafen können auch Zähne, Träume etc. sein. Bekommt er Zähne? Oder erlebt er tagsüber viele neue Dinge, so daß er nachts wach wird weil er davon träumt, bzw. seinen Tag verarbeitet? Wie viele Std. schläft er tagsüber auf dem Arm und im Ki-Wagen? Das sind alles Kriterien... achte auf jedem Fall drauf, daß er einen geregelten Tagesablauf hat. Gewohnheiten/Routine geben Sicherheit! Und gib ihm nachts dann einfach bißchen Tee oder Wasser, damit er dann weiterschläft. Kann Dich verstehen, daß Du dann langsam abstillen möchtest. Wir hatten auch Phasen, wo Ayana mit 9 Mon. ständig wach war und nach 4-5 Wochen war es dannw ieder gut und sie schlief wieder durch! Viel Erfolg und Geduld Mira


Mitglied inaktiv

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Hallo, wollte mich kurz für die email bedanken.


Mitglied inaktiv

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Ja, gerne. Leider ist es immer leichter gesagt, als getan, daß man abwarten soll. Ich weiß, wie fertig ich war, als Ayana nachts bis zu 20x wach war - ich war echt am Ende... und ohne erkennbaren Grund, war es dann von heute auf morgen vorbei. Und kurze Zeit darauf entdeckten wir einen neuen Zahn. Soll einfach heißen, daß das manchmal so Auslöser sind. Versuch einfach einen geregelten Tagesablauf beizubehalten, damit Dein Kleiner die Sicherheit spürt, daß alles ganz normal und in ordnung ist. Und achte wirklich drauf, daß er tagsüber genug isst und trinkt. Nicht, daß er nachts wach wird, weil er nur ein paar Schlucke Tee habe möchte... das wäre für ihn schade und für Dich auch! Also: alles Gute und hab Geduld! Viel Kraft wünsch ich Dir Mira


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