Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Depressionen?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Depressionen?

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich hab vor 9 Tagen meine erstes Kind zur Welt gebracht, eine kerngesunde kleine Tochter. Nur leider bin ich zur Zeit sehr viel am heulen. Mein Mann und ich sind vor 8 Monaten in die USA umgezogen (für 3 Jahre) und mir gefällt es hier auch nicht wirklich. Hatte auch schon vor der Geburt so ab und zu meine Heultage, weil ich einfach wieder nach Hause will. Ich vermisse einfach meine Familie, vor allem meine Mutter. Meine Frage ist, kann man jetzt schon von Depressionen reden und muss/soll ich mir Medikamente verschreiben lassen. Oder ist das einfach noch zu früh. Ich weiß, dass es mir net gut geht, aber ich bin ja nicht den ganzen Tag am heulen, das Lachen hab ich noch nicht verlernt. Danke schon mal für ihre Antwort. Ich bin sehr froh, dass es dieses Forum gibt. Dann kann ich mich wenigstens ein wenig an "deutsche" Spezialisten zum Thema Baby wenden. Tu mich schon noch ein wenig schwer mit dem Englisch. Regina


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Regina, hexhex hat es sehr einfühlsam und richtig beschrieben. Dass Sie manchmal wegen der Umstände etwas traurig sind, das steht Ihnen zu! Aber es sieht nichts nach Depression aus! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo Regina, bin natürlich keine Fachfrau, sondern "nur" Mutter ;-), möchte aber auch gern was dazu sagen, wenn ich darf. Echte Depressionen äußern sich ja in erster Linie in: starker Antriebslosigkeit, Müdigkeit, nächtlicher Schlaflosigkeit wegen stundenlangen Grübelns und evt. gelegentlichen Selbstmordgedanken. Lachen ist kaum noch möglich. Bei Wochenbett-Depressionen kommt oft noch ein Gefühl der fehlenden Liebe für das Kind hinzu und eine seltsame innere Distanz zum Baby. Was Du beschreibst, klingt daher für mich nicht nach einer echten Depression, sondern eher nach den depressiven Verstimmungen, wie sie nach der Geburt durch die starke Hormonumstellung ausgelöst werden können (sog. Heultage). Diese haben mit einer pathologischen Depression nichts zu tun. Außerdem hast Du ja durchaus einen greifbaren und sehr nachvollziehbaren Grund für Deine Traurigkeit: Du fühlst Dich in den USA unwohl und hast starkes Heimweh. Dies zusammen mit der Hormonumstellung, die einen seelisch eh sehr empfindlich macht, reicht natürlich auf jeden Fall aus, um sehr traurig zu sein. Zumal es ein tiefgreifender Einschnitt ins Leben ist, wenn man Mutter wird. Auch das muss die Seele erstmal verdauen. Du hast also wirklich eine Menge Belastungen auf einmal zu verkraften. Bei einer Depression gibt es dagegen ja keine auf den ersten Blick erkennbaren Gründe, sondern diese sind nur mit Mühe auf psychoanalytischem Wege und in der Biografie zu finden. Ich würde auf keinen Fall Medikamente einnehmen, solange die o.g. Kriterien für eine echte Depression auf Deine Gefühlslage nicht zutreffen. Gib Dir etwas Zeit, Dich an die neue Situation und an das neue Land noch zu gewöhnen. Vielleicht könntest Du für einige Wochen zu Deiner Mutter fliegen, oder sie zu Euch? Dies wäre sicher sehr hilfreich, wenn es sich zeitlich und finanziell machen ließe. Du würdest Dich sicher auch beim neuen Leben mit dem Baby besser behütet und unterstützt fühlen, wenn sie eine Weile bei Dir wäre, huh? Alles Liebe, Hexe


Mitglied inaktiv

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Hallo Hexe, danke für die Antwort. Genau so seh ich des nämlich auch. Heut geht´s mir z.B. wunderbar. War beim Doc, weil sie dachten die Maus nimmt zuwenig zu und siehe da, alles in bester Ordnung. Also kein Grund zum Heulen. Liebe Grüße Regina


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