Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Cystocele?Senkung vorderes Scheidendach?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Cystocele?Senkung vorderes Scheidendach?

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Sehr geehrte Frau Höfel, ich habe vor 8 Wochen mein 3. Kind spontan zur Welt gebracht. Allerdings im 4-Füßler- Stand und ohne Presswehen... (keine Geburtsverletztungen oder ähnliches, nur ein bisschen "geschürft"). Vor ca. 3 Wochen bemerkte ich durch ein drückendes Gefühl im Vaginalbereich ein vorgewölbtes Gewebe, direkt von der Harnröhre ausgehend bis in den Scheidenvorhof. Lt. meines Gyn. eine unbedenkliche, kleine Cystocele, die mit Rückbildungsgymnastik "locker" in den Griff zu kriegen sei. Um ganz ehrlich zu sein- ich bin verzweifelt, weil sich trotz tgl. Gymnastik und Physiotherapie rein gar nichts verändert. An manchen Tagen ist es weniger ausgeprägt, aber verschließt den Eingang trotzdem fast komplett. Heute, zum Beispiel nach dem Putzen, ist es viel schlimmer- es drückt, als ob ein Tampon nicht richtig "sitzt". Was mich verwundert, ich habe mit dem Wasserlassen gar keine Probleme, auch "diese Kugeln" kann ich gut halten (z.B. unter Zug im Liegen, oder im Stehen)... Ich kann auch seilspringen, rennen etc...(nur mal getestet und nicht im tgl. sportprogramm ;-)) Ich trau mich schon gar nicht mehr überhaupt irgend etwas hoch zu heben... Ich bin völlig ratlos, was kann ich tun? Liegt um die Harnröhre überhaupt ein Muskel der sich trainieren läßt? Soll ich gar nichts machen? Die Übungen gehen alle mehr nach hinten und zu den unteren Muskeln... In den Rückbildungskurs meiner Hebamme kann ich frühestens in 3 Wochen, hab von ihr aber auch Übungen für zu Hause bekommen...(ähnliche von der Physiotherapie) Ich stille voll nach Möglichkeit bis zum 6. Monat)hat das einen Einfluss auf die "Rückbildung" der Cystocele? Wird das überhaupt je wieder was? Mein Doc. meint, das das nix zum operieren wäre, aber ich bin total panisch. Ich bin Ihnen für jeden Rat dankbar. Liebe Grüße suwi


Martina Höfel

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Liebe suwi, da Sie keinerlei Probleme mit dem Wasserlassen haben, ist erstmal "Entpanicken" angesagt. Sie heben Recht, wenn Sie sagen, dass da doch was unternommen werden muss. Sie sind in physiotherapeutischer Behandlung - das ist gut. Für Sie ist jetzt wichtig, dass Sie lernen Ihre Beckenbodenmuskulatur richtig zu trainieren (erst Beckenboden, dann Rückbildung) und Belastung der gefährdeten Strukturen zu vermeiden. Dazu gehören: Haltungsschulung (wird gerne vergessen - aber Haltung ist das A und O bei diesen Problemen). Schauen Sie einmal wie Sie Staubsaugen und Fegen! Richtig wäre es mit GERADEM Rücken, denn bei gebeugtem Rücken ist der Beckenboden locker! Dehnung und Kräftigung der Muskulatur Lagerung (Ihres Körpers) Atemübungen (auch absolut wichtig!!!!) Kräftigung des Beckenbodens. All dieses spielt zusammen und das Training muss mindestens 6 Monate regelmäßig und intensiv unter Anleitung erfolgen. Dann kann man Erfolge sehen. Also nicht panisch reagieren, sondern gnadenlos den Haushalt umstellen! Schwere Sachen trägt der Mann. Wäschekörbe voll mit nasser Wäsche auch - oder die Wäsche wird in drei Portionen zur Leine getragen! Hier ist auch ein wenig loslassen des "Ich schaffe (das Tragen) schon" gefragt! Hätten Sie einen lahmen Arm, dann müßte man Ihnen die Sachen auch abnehmen! Liebe Grüße Martina Höfel


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