Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Chinin....???

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Chinin....???

Mitglied inaktiv

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Hallo Ihr Lieben und hallo Frau Höfel, habe nun in verschiedenen Foren gelesen, dass man Chinin in der SS meiden sollte....ist ja auch in Bitter Lemon u.ä. enthalten. Ich selber konsumiere sowas gar nicht bis sehr selten, wollte dennoch mal hören, warum dies so ist. Was kann Chinin "anrichten" bzw wieso wird davon abgeraten? Liebe Grüsse, Meike


Martina Höfel

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Liebe Meike, hier ist die URL mit der gesamten Erklärung. http://www.bfr.bund.de/cms5w/sixcms/detail.php/6389 In einem anderen Zeitungsartikel sagt der Professor aber auch, dass ein oder zwei Glas Bitter Lemon (sporadisch) nichts machen. Die in dem Bericht erwähnte Frau hat TÄGLICH ÜBER EINEN LITER von dem Getränk zu sich genommen! Da würde ich auch zittern! Und mal ein Glas Tonic ist auch nicht mit der Dosis, die im Behandlungsfall (Malaria) verabreicht wird zu vergleichen! Trotzdem ist Chinin nicht zur Behandlung von Wadenkrämpfen geeignet! Noch eine spannende Geschichte: ein Auszug aus der Entwicklungsgeschichte der Homöopathie (Dr. Gerhard Sallaberger, Arzt für Allgemeinmedizin und diplomierter Homöopath, Österreich) "Begründer dieser Heilweise ist DR. S. F. HAHNEMANN, der neben seiner ärztlichen Tätigkeit auch einen hohen Ruf als Pharmazeut, Chemiker und Übersetzer medizinischer Schriften genoss. Unter anderem bearbeitete er eine Arzneimittellehre des schottischen Hochschullehrers für Pharmakologie, William Cullen, der dort behauptet, dass die gute Wirkung der Chinarinde (Chinin) bei der Behandlung des Wechselfiebers (Malaria) auf einen "magenstärkenden" Effekt zurückzuführen sei. Diese Auffassung konnte Hahnemann nicht teilen. In Erinnerung an die vielen Selbstversuche, die er durchgeführt hatte, um die Unschädlichkeit verschiedener Arzneien nachzuweisen, erprobte er die Chinarinde am eigenen gesunden Körper. Die Beobachtungen waren frappierend: Schüttelfrost, Kälteschauer, Schweiß, Schläfrigkeit, Herzklopfen und Durst kennzeichneten das Vergiftungsbild (Chinarindenversuch 1790 = "Geburtsstunde der Homöopathie"), das damit dem Krankheitsbild der Patienten mit Malaria weitgehend ähnelte. Hahnemann war auf das "Simileprinzip" gestoßen (Similia Similibus Curentur = Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt). Dieses Naturprinzip wurde aber auch schon früher von Hippokrates, Galen und Paracelsus erkannt. Bevor Hahnemann seine Lehre "Homöopathie" (Homoion Pathos = Ähnlich Leiden) begründete, vergingen aber weitere sechs Jahre, in denen er Aufzeichnungen von Vergiftungsfällen sammelte und viele Arzneien selbst prüfte. Mit 41 Jahren wandte er erstmals Arzneien nach dem Ähnlichkeitsprinzip an und hatte damit aufsehenerregende Erfolge, u. a. bei einer Scharlachepidemie mit einem Belladonna (Tollkirschen)-Extrakt, sowie bei einer Typhusepidemie in Leipzig 1813, wobei von 180 Behandelten nur ein Patient verstarb - das in einer Zeit ohne antibiotische Behandlungsmöglichkeiten! Damit gelang Hahnemann mit "seiner Medizin" der Durchbruch, und bald war er in "allerhöchsten" Kreisen angesehen: neben Feldmarschall Radetzky, Fürst Schwarzenberg, sowie dem ertaubten Beethoven und Paganini zählte auch Johann Wolfgang v. Goethe zu seinen Patienten. Dieser schrieb in einem Brief: "Ich glaube jetzt, eifriger denn je, an die Lehre des wundersamen Arztes, seitdem ich die Wirkung einer allerkleinsten Gabe so lebhaft gefühlt und immer wieder empfinde!" Mit einem Problem hatte anfangs Hahnemann im Rahmen seiner Therapie zu kämpfen: heftige Reaktionen gingen häufig der Heilung der Patienten voraus. Also stellte Hahnemann schrittweise Verdünnungen nach Art der Verdünnungsreihen her, wie sie auch heute noch in Chemie oder Mikrobiologie üblich sind, wobei er aber jeder Verdünnung zur besseren Homogenisierung händisch verschüttelte. Mit diesen Verdünnungen erzielte er, unabhängig vom Verdünnungsgrad, einerseits weiterhin Erfolge, bemerkte anderseits jedoch, dass der mechanische Einfluss intensiven Verschüttelns die arzneiliche Wirksamkeit sogar steigerte und sprach ab diesem Zeitpunkt von sogenannten "Potenzen" (lat. potentia = Kraft, Wirksamkeit). Im Lauf der Zeit experimentierte Hahnemann mit verschiedensten Potenzen. Schließlich verwendete er aber praktisch nur die C30 (= Hochpotenz). C (lat. centesima = Einhunderstel), weil ein Teil Arzneistoff mit 99 Teilen Alkohol-Wassergemisch vermengt und verschüttelt wird, 30, weil dies 30 mal hintereinander geschieht. Bei den sog. Potenzen handelt es sich also nicht, wie vielfach behauptet, um ein spekulatives Postulat, sondern um das Ergebnis aus vielen Beobachtungen und Versuchen. Was Hahnemann damals nicht wissen konnte, weil dies erst etwa 20 Jahr nach seinem Tod entdeckt wurde, war die Tatsache, dass rein statistisch gesehen, in den hohen Verdünnungsstufen keine Moleküle der Ausgangsubstanzen mehr vorhanden sind (Loschmidtsche Zahl, 1865)." Je höher die Potenz, je weniger Inhalt nachweisbar, aber beim richtigen Mittel eine frappierende Wirkung! So kann man es kurz umschreiben! Deshalb ist es wichtig, wirklich genau zu schauen, ob frau das richtige Mittel rausgesucht hat! Homöopathie wird deshalb auch nie nach einem einzelnen Symptom ausgesucht, sondern immer auf die Person abgestimmt! Liebe Grüße Martina Höfel


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Hallo Krummine, hab da nen Text gefunden bzgl. von Chinin - vielleicht hilft dir das ja weiter: Schwangere sollten Getränke mit Chinin meiden. Das erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin. Das Pulver kann bei Neugeborenen zu entzugsähnlichen Erscheinungen wie Zittern führen, wenn die Mutter viel Chinin zu sich genommen hat. Chinin wird aus der Rinde des Chinarindenbaumes wird Tonic oder Bitter Lemon als Geschmacksstoff zugesetzt. Auch wenn es gegen Malaria und Wadenkrämpfe eingesetzt wird, sei Chinin nicht als Medikament für Schwangere geeignet. Menschen die an einem Tinnitus, einer Schädigung des Sehnervs oder an bestimmten Formen der hämolytischen Anämie leiden, sollten den Stoff ebenfalls nicht zu sich nehmen. Eine Chinin-Unverträglichkeit kann darüber hinaus zu plötzlichen Symptomen wie Tinnitus, Sehstörungen, Verwirrtheit, Hautblutungen oder Blutergüssen führen. In diesem Fall sollten Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen. Gruß Betty


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hallo betty... danke für den textauszug.....ist ja interessant. liebe grüsse, meike


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Hallo Meike, gerngeschehen ;-) ich hab einfach mal im Internet gestöbert - aber vielleicht weiß Frau Höfel ja noch mehr dazu! Gruß Betty


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