Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Brei statt Fläschen am Abend?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Brei statt Fläschen am Abend?

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Höfel, unsere Tochter wird morgen genau 15 Wochen alt. Seit knapp 3,5 Wochen kommt sie nun nachts, nachdem sie schon etwa 6 Stunden durchgeschlafen hat anfangs, alle 2 bis 2,5 Stunden und hat hunger. Der Kinderarzt meinte, ich solle sie mal mit Tee überlisten. Aber sie weint dann so, sprich sie hat also hunger. Sie trinkt dann immer etwa 90 ml. Er meinte auch, ich solle die Dosis erhöhen. Das habe ich davor schon versucht, nach etwas 90, manchmal 110 ml schläft sie dann aber tief und fest ein. Ich kann ihr doch nicht mit aller Gewalt 160 ml oder noch mehr einflösen. Ich höre ja auch auf mit essen, wenn ich satt bin. Zumal ich es auch nicht schaffen würde, da sie mir klar zeigt, wenn sie satt ist. Jetzt habe ich mir gedacht, ob ich vielleicht abends dann einen Brei der nach dem 4. Monat geht, geben soll, damit sie länger satt ist. Kann ich das machen oder MUSS ich mit Karotten oder anderem Gemüse anfangen???? Bitte um Ihren Rat. Gruß Barilla


Martina Höfel

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Liebe Barilla, Mijou hat ja so Recht - und Ihr Kinderarzt keine Ahnung! Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Es wird Sie in einigen Jahren niemand mehr danach fragen, ob Ihre Fenster jetzt regelmäßig geputzt wurden, aber für Sie macht es einen Unterschied, ob Sie sich an die Babyzeit Ihres Kindes nur mit Schrecken oder als angenehme Zeit erinnern. Deshalb ist es sinnvoller, den Haushalt auf Sparflamme laufen zu lassen, als sich als (Haus)Frau zu verausgaben. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können." Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab wann ein Baby durchschläft - auch wenn uns das die Nahrungsmittelindustrie und andere Mütter immer verkaufen wollen! Auch ein Gute-Nacht-Brei wird daran nichts ändern! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo, Dein Kinderarzt hätte Dir sagen müssen, dass es absolut normal ist, dass ein nicht einmal vier Monate altes Baby Manche Babies (z.B. gestillte Babies) kommen sogar bis zu fünf- oder sechsmal nachts, da bist Du also durchaus schon verwöhnt. Es ist absolut normal, dass Babies im ersten Lebensjahr gar nicht, oder nur zeitweise durchschlafen. Bei so jungen Babies wie Deinem ist das Durchschlafen eher die Ausnahme. Die Nacht ist lang, und da haben die Säuglinge natürlich einfach Hunger. Ich würde Deiner Tochter soviel Milch geben, wie sie möchte, und nicht an ihr herumtricksen. Also weder mit Tee vertrösten, noch ihr mehr Miclh aufdrängen als sie möchte. Meine Kinder sind beide im ersten Lebensjahr mindestens zweimal gekommen nachts, zeitweise sogar viel öfter. Ich weiß, dass es anstrengend ist, aber das gehört zum Jung-Eltern-Dasein einfach dazu, und auch das geht vorbei. Wenn Du bisher nur ein Kind hast, solltest Du tagsüber einfach auch schlafen, wenn Dein Baby schläft (bloß nicht Haushalt machen in dieser Zeit!!!). Dann bleibst Du fit und gelassen und gehst nicht irgendwann vor Müdigkeit auf dem Zahnfleisch. Grüßle, Mimi


Mitglied inaktiv

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"...dass ein vier Monate altes Baby nicht durchschläft."


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