Mitglied inaktiv
Hallo, wieder einmal wende ich mich mit einer Frage an Sie. Mein Tochter ist knapp 6 Wochen und wird voll gestillt. Sie bekommt ca. 6 Mahlzeiten/Tag, trinkt jedoch insgesamt nur ca. 10 Minuten/Mahlzeit, danach fällt sie in einen Tiefschlaf. Leider ist sie ein ausgesprochenes Schreikind, d.h. abends schreit sie von ca. 18.30h-21.30h (also bis zum Nachtstillen) und seit einigen Tagen nun auch noch morgens2-3 Stunden. Kann es sein, dass sie evtl. nicht richtig satt wird und was kann ich tun? Ich kann sie nicht viel häufiger anlegen, weil meine Brustwarzen ohnehin schon am Ende sind (trotz cremen, Brusthütchen etc). Deshalb habe ich versucht, zuzufüttern, aber sie verweigert die Flasche. ich bin am Verzweifeln, denn das Geschreie kann ich kaum noch ertragen und weiß nicht mehr, was ich machen soll. Unser Sohn (2 Jahre) ist durch den Geräuschpegel auch schon vollkommen durch den Wind und ich kann einfach nicht mehr. Was raten Sie mir? Sie hat glaub ich ziemliche Bauchschmerzen / Blähungen, bekommt Sab Simplex, aber ohne jede Wirkung. Vielleicht sollte cih noch dazu sagen, dass abends auch die Brust sehr schnell leergetrunken ist. Komischerweise nur dann, abends wenn es ohnehin schon hektisch wird...! Ich bin am überlegen, ob Abstillen und Umstellen auf Flasche eine Lösung wäre (gegen Blähiungen, Hunger und wegen der Brustwarzen). Aber eigentlich möchte ich das nicht - nur was soll ich machen, wenn sie Brust und Sauger nicht parallel nimmt?
Liebe Frieda, nicht verzweifeln, weil das lähmt jede Aktivität, sondern das Kind ins Tragetuch packen und tragen. Damit sind mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Kind hat Nähe, Sie haben die Hände frei und Ihr Großer das Gefühl, dass Mama wieder besser "be"greifen kann. Als erstes eine Frage: nimmt Ihr KInd ausreichend zu? Wenn ja, dann ist genug MIlch vorhanden und Sie sollten sich entspannt zurücklehnen! Der "Fressflash" hat einen auch einen Namen: Clusterfeeding! "So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. So einen Wachstumsschub macht Ihr Kind vielleicht gerade durch. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht." (Text Biggi Welter) Zum abendlichen Schreien: Ihr KInd verarbeitet seinen Tag, auch wenn dieser anscheinend ganz ruhig verlief. (Ruhig für uns: für ein Kind in diesem Alter ist der Rasenmäher, die laute Stimme des Nachbarn, das Müllauto usw. jedesmal eine neue Erfahrung- und zwar aus dem Nichts!). Und das ist okay so! Wichtig ist , dass Sie diese Unruhe akzeptieren lernen! Es ist die Sprache Ihres Kindes! Es kann nicht anders ausdrücken, was Ihm auf der Seele liegt! Und da ist es egal, ob es sagen will: "Mir ist warm" oder "Ich habe Dich lieb und will hier nie mehr weg!" Diese Unruhe ist für Eltern sehr schwer auszuhalten und sie tun (fast) alles für Ihr KInd! Und da liegt manchmal die Crux! Denn jede Intervention (Schnuller rein, mal auf dem Arm, mal in die Wiege oder Wippe, hier ein Spielzeug und da eine Rassel, zwischendurch Wickeln ) stört es in seiner Mitteilung: es will erzählen und darf nicht! An Ihnen ist es, DAS auszuhalten und DA zu sein! Diese Stunden heißen auch "Großmutter-Stunden", da Großmütter einfach die Ruhe haben, damit umzugehen. Kind in Wiegehaltung auf dem Arm, leise erzählend und auf-und-ab gehend. Diese Ruhe hat frau als frisch gebackene Mutter einfach noch nicht, da immer im Hintergrund das Bild des seelig lächelnden Säuglings (aus Werbung und Literatur) im Hinterkopf spukt. Und natürlich macht frau sich auch Sorgen, ob das Kind etwa krank ist. Und ob frau gar eine schlechte Mutter ist, da sie das Kind nicht zur Ruhe kriegt! Wie gesagt, Ihr Kind ist okay - halten Sie es, geben Sie ihm Sicherheit. Lassen Sie sich nicht verunsichern. Wenn Ihr Kind zunimmt, mehrere nasse Windeln pro Tag hat und fit ist, reicht die Milch! Und im Tragetuch hat das Kind Nähe, Ansprache, Ruhe - was immer es gerade braucht. Liebe Grüße Martina Höfel
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