Frage: Baby nimmer satt...

Liebe Frau Höfel, ich bin langsam am verzweifeln. Meine kleine (am donnerstag wird 3 wochen) seit 2 tagen den ganzen tag hängt an der brust. Und sie hat ständig hunger. Ich stille sie und stille und dann schläft sie ein. Ich lege sie ins bettchen und sie ist direkt wach und will wieder an die brust. Dann wieder stillen usw... bettchen und sie ist wach und will wieder brust. Gestern am abend war dazu total unruhig an der brust... hat geschrien und dann habe ihr die flasche (mit meiner 1 tag vorher abgepumpte milch) gegeben, dann hat direk 100 ml getrunke, aber schlafen wollte sie weiter nicht, sondern wieder direkt an die brust... Dann die ganze nacht schlief auf meinen armen und an der brust... Ich weiß schon wirklich nicht mehr. Ob sie einfach von meiner milch nicht satt wird? Ich hatte vorher so viel milch gehabt dass die nachsorge hebamme lachte ich konnte glatt 4 kinder ernähren... und anfangs hat so toll geklappt. Sie schlief die letzte tage super schön... und jetzt das... Ist das nicht zu früh für einen wachstumsschub? Meine tochter hat regelmäßig volle windel. Auch nimmt ganz schön zu... Aber wie kann ich die letzte tage erklären? Ihre unruhe und ständige hunger? Ich werde sehr dankbar für ihre hilfe Frau Höfel... Ganz viele liebe grüße, Kasia (die ihre beide töchter erfolgreich gestillt hat, älteste tochter 1 jahr voll und mittlere 15 monate, davon 7 monate voll)...

Mitglied inaktiv - 16.09.2009, 10:11



Antwort auf: Baby nimmer satt...

Liebe Kasia, nicht verzweifeln, sondern den Fress-Flash, auch Clusterfeeding genannt, gepaart mit einem Wachstumsschub (ja, so früh!) in Ruhe abwarten! "So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. So einen Wachstumsschub macht Ihr Kind gerade durch. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht." (Text Biggi Welter) Außerdem: Ihr KInd verarbeitet gegen Abend seinen Tag, auch wenn dieser anscheinend ganz ruhig verlief. (Ruhig für uns: für ein Kind in diesem Alter ist der Rasenmäher, die laute Stimme des Nachbarn, das Müllauto usw. jedesmal eine neue Erfahrung- und zwar aus dem Nichts!). Und das ist okay so! Wichtig ist , dass Sie diese Unruhe akzeptieren lernen! Es ist die Sprache Ihres Kindes! Es kann nicht anders ausdrücken, was Ihm auf der Seele liegt! Und da ist es egal, ob es sagen will: "Mir ist warm" oder "Ich habe Dich lieb und will hier nie mehr weg!" Diese Unruhe ist für Eltern sehr schwer auszuhalten und sie tun (fast) alles für Ihr KInd! Und da liegt manchmal die Crux! Denn jede Intervention (Schnuller rein, mal auf dem Arm, mal in die Wiege oder Wippe, hier ein Spielzeug und da eine Rassel, zwischendurch Wickeln ) stört es in seiner Mitteilung: es will erzählen und darf nicht! An Ihnen ist es, DAS auszuhalten und DA zu sein! Diese Stunden heißen auch "Großmutter-Stunden", da Großmütter einfach die Ruhe haben, damit umzugehen. Kind in Wiegehaltung auf dem Arm, leise erzählend und auf-und-ab gehend. Diese Ruhe hat frau als frisch gebackene Mutter einfach noch oder als Mehrfach-Mutti manchmal aus Zeitgründen nicht, da immer im Hintergrund das Bild des seelig lächelnden Säuglings (aus Werbung und Literatur) im Hinterkopf spukt. Und natürlich macht frau sich auch Sorgen, ob das Kind etwa krank ist. Und ob frau gar eine schlechte Mutter ist, da sie das Kind nicht zur Ruhe kriegt! Wie gesagt, Ihr Kind ist okay - halten Sie es, geben Sie ihm Sicherheit. Läßt Ihr Baby die Brust von selber los - oder wechseln Sie nach der Uhr? Wichtig ist, dass Sie während einer Mahlzeit eine Seite gut leertrinken lassen, bevor Sie wechseln oder am besten eh nur eine Seite anbieten. Und zwar aus folgendem Grund: die Brust spendet zuerst Vordermilch (nicht mit Vormilch zu verwechseln), die dient dem Durstlöschen. Erst nach 3-7 Minuten wird die sattmachende Hintermilch produziert. Bekommt ein Kind z.B. immer beide Brüste 5 Minuten, dann bekommt es fast nur durstlöschende Milch!!! Also: eine Seite pro Mahlzeit. An dieser Seite kann es während der Mahlzeit natürlich mehrmals angelegt werden. Aber wem erzähle ich das! Der Artikel heißt übrigens "Tränenreiche Babyzeit" und ist hier in der Suchmaschine. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 16.09.2009



Antwort auf: Baby nimmer satt...

Hallo Kasia, nicht immer, wenn dein Baby weint, bedeutet das, dass es Hunger hat! Es kann ja nichts anderes als weinen, wenn es dir etwas mitteilen will. Das Weinen kann auch, vor allem wenn du dein Kind gerade gestillt und gewickelt hast, bedeuten, dass ihm kalt ist, es deine Nähe braucht und auf den Arm genommen will. Ich bin gerade am Anfang bei meinem Sohn meine "Checkliste" durchgegangen (satt, sauber, warm) und wenn ich diese Punkte ausschließen konnte, dann hab ich ihn auf den Arm genommen und ausweinen lassen. Es ist ein Trugschluss zu denken "Jetzt hab ich es auf dem Arm und dann müßte es doch still sein." Gerade dann, wenn Babys die Nähe spüren, weinen sie erst so richtig los - ähnlich wie bei uns Großen: wenn uns jemand zuhört, können wir unseren Kummer ja auch besser loswerden! Es gibt unzählige Gründe, warum Babys gerade in den ersten Lebensmonaten viel weinen, z. B. müssen sie ja erst mal damit klar kommen, dass sie auf der Welt sind. Jetzt spüren sie Hunger und müssen trinken und verdauen, das mussten sie im Bauch nicht; die Geräusche sind anders etc. !!! Frau Höfel hat dazu einer Mutter am 28.07.2009 ("Jeden Abend schreit sie stundenlang") einen Elternbrief von Brigitte Hannig unter ihre Antwort gesetzt. Lies das doch mal durch! Hat mir damals auch sehr geholfen! Ich wollte den Kummer meines Babys am Anfang auch immer aus der Welt schaffen, aber wir können ja nur raten, warum es z. B. gleich nach dem Stillen schon wieder weint und ich denke, es ist gar nicht möglich und auch nicht hilfreich, jeden Kummer zu beseitigen, sondern besser, das Kind ausweinen zu lassen (nicht um jeden Preis ruhig zu kriegen) und zu trösten, z. B. durch im Arm halten. So merkt es ja auch, dass dur für es da bist! Ach ja, zum Thema Hunger hat meine Hebamme damals gesagt, wenn es nicht gerade heiß ist und das Baby hat anständig getrunken, ist in den +- nächsten 2 Stunden das Weinen nicht unbedingt ein Hungerruf. Mein Sohn hatte recht schnell einen ca. 3-Stunden-Rhythmus drauf, aber das ist ja wieder individuell. Noch was zum Thema Weinen: Halte durch - es wird besser! Alles Gute Julia

Mitglied inaktiv - 16.09.2009, 11:07



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