Finn2018
Hallo Frau Höfel, Mein Sohn schläft seit 4 Wochen nur auf meinem Bauch/Brust ein oder in der Tragehilfe. Er ist jetzt 6 Wochen alt. In den Kinderwagen kann man ihn gar nicht legen, da schläft er gar nicht ein. Ablegen oder jemand anders übergeben geht gar nicht. Da wacht er sofort wieder auf und schläft schwer wieder ein. Er wacht auch im schlaf auf, wirkt unruhig. Dann saugt er entweder am der Brust oder am Finger und er schläft wieder ein. Schnuller nimmt er gar nicht. Hat er ein größeres Saugbedürfnis? Ist das normal? Bei meinem ersten Sohn war es ganz anders. Ich hoffe Sie können mir ein paar Tipps geben. Mit freundlichen Grüßen Sonja Mischke
Liebe Sonja, die anderen haben es schon super beschrieben, deshalb von mir nur noch der Standardtext: ja, es ist stressig, ständig mit einem Anhängsel herum zu laufen, zu liegen, zu gehen. Anstatt ständig zu versuchen ihn irgendwo abzulegen, ihn zum Schlafen zu bringen, zu horchen, wann er denn wieder aufwacht (alles Frust beladen, weil es eh nicht funktioniert), würde ich ihn einfach tragen und auf mir schlafen lassen. In ein paar Wochen ist er sicher so weit, dass er im Familienbett am Kopfende schläft, mit Ihrem Kopf an seinem Bauch. Sie haben ihn bestimmt schon gelesen, deshalb nur noch einmal der Vollständigkeit halber: Ihr Kind muss NICHT alleine einschlafen! Es ist 35Tage alt! "Alleine einschlafen können" hat nämlich nichts mit Lernen zu tun, sondern mit der Reifung des Gehirns. Was Ihr Sohn "gelernt (erfahren)" hat: bei Mama und Papa ist Wärme, da ist vertraute Stimme, da ist vertrauter Geruch, da ist Nahrung, da ist Sicherheit - da kann ich in den Schlaf gleiten. Mal ehrlich: was würden Sie sagen, wenn Ihr Mann sagen würde. Deine Kuschelei mit mir ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du musst lernen alleine (ein)zuschlafen. Sie würden Ihrem Mann einen Vogel zeigen!!!!! Ihr Kind ist aber erst sechs Wochen alt! Der Tipp kann nur heißen: tragen, tragen, tragen und da sein und gelassen bleiben! Notfalls abends das Kind mit auf die Couch nehmen. Wenn Sie nach New York ziehen, dann würden Sie sich zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, sich ungerecht behandelt fühlen), wenn Sie sich nach 3 Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würden! Klar, Sie würden sich dann umschauen und gucken, ob Sie irgendetwas wiedererkennen - Ihr Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein! Und Sie würden in New York nach dem Weg fragen - Ihr Kind kann das nicht - es weiß gar nicht, was ein Weg ist! Ihr Kind schläft auf dem Arm (in Sicherheit) oder vom Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Ihr Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiß nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben! Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen. Deshalb fühlt es sich im Moment auf Ihrem Arm/auf Ihrem Bauch am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so! Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder? Und so geht es im Moment Ihrem Kind! Ihr Kind war 9 Monate im Bauch - und da herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da ist richtig Krach! Diesen "Krach" inform von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht Ihr KInd, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Tragen angesagt. Fiel vielleicht das Wort verwöhnen? Fragen Sie doch mal die anderen Leute, ob sie gerne verwöhnt werden! Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw.! Fragen Sie Ihren Mann, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tipps. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, dass Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Bleiben Sie gelassen und tragen Sie Ihr Kind - das gibt ihm soviel Sicherheit. Ein gut gebundenes Kind wird im Leben immer sicher sein. Aber um dieses "gut-gebunden-sein" zu erreichen bedarf es Jahre! Jahre, in denen dem Kind immer wieder signalisiert wird: ja, ich bin da! Ja, hier bist Du sicher! Ja, komm her, egal, was Du hast! Dann kann ein Kind sich der Welt zuwenden. Was wir immer vergessen: unsere Kinder sind noch nicht fertig, wenn sie geboren werden. Unsere Schwangerschaft ist zu kurz! Wir müßten ca. 2 Jahre schwanger sein, damit unsere Kinder sich alleine ernähren könnten (also Essen greifen und essen), kurz nach der Geburt aufstehen und loslaufen könnten (Gefahr entrinnen) und in kürzester Zeit kommunizieren könnten." Liebe Grüße Martina Höfel
Moehrchen0511
Hallo, Ich bin zwar nicht Frau Höfel, Aber hatte mit meiner Tochter (jetzt 5 Monate) ähnliche Probleme. Und habe auch nach allen möglichen Tipps und Tricks gesucht. Aber die Wahrheit ist, es gibt nichts, dass das Verhalten und die Bedürfnisse deines Kindes ändert, so ist der Charakter. War für mich auch sehr schwer zu akzeptieren. Ich dachte auch immer, dass es doch irgendwas geben muss, dass alles einfacher macht, oder dass ich irgendwas falsch mache. Das einzige, das hilft ist anzunehmen, wie dein Kind ist und was es braucht. Steck nicht unnötig Energie dahin rein, etwas ändern zu wollen und dich mit dem warum zu quälen. Mach es dir so leicht wie möglich, wenn er in der Trage schläft, trage ihn. Genieße es, dass er auf dir schläft, irgendwann wird er es nie wieder tun. Er scheint einfach Angst zu haben, dass du ihn verlässt, was ganz viele Babys haben, darum möchte er deinen Köperkontakt. Meine wollte auch Dauerstillen um sicherzugehen, dass ich bei ihr bleibe und sie nicht verlasse (die Urangst eines Babys). Irgendwann lässt das nach. Erfüllte Bedürfnisse verschwinden irgendwann, während unerfüllt immer bestehen bleiben. Ich weiß wie schwer es ist, meine mag auch keine Kinderwagen oder Schnuller, aber wenn man es akzeptiert wie es ist, hat man weniger Stress. Kopf hoch, bald wird es leichter. Inzwischen schläft sie neben mir im Bett, wenn ich dabei bleibe und sie mich hören kann. Liebe Grüße
Verenchen123
Hallo, das Verhalten ist total normal. Da hast du beim ersten Kind wahrscheinlich einfach "Glück gehabt", dass es ruhiger war oder auch alleine liegen und schlafen konnte. So kleine Babys sind Traglinge. Sie lassen sich häufig schlecht alleine ablegen. Das ist noch ein Überbleibsel aus der Steinzeit. Dort waren sie Gefahren (Säbelzahntiger und so :-) ausgesetzt, wenn sie alleine gelegen haben. Lass den Kinderwagen in der Ecke stehen und pack ihn in die Trage :-) Mir hat es geholfen, dass ich wusste, dass dieses Verhalten die Natur der Babys ist. Grüße Verena
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