Mitglied inaktiv
Hallo, bin 37J. und Anfang des Jahres nochmal Mutter geworden(zwei große Kinder 18/17J.). Bis jetzt stille ich meine kleine Tochter noch voll, aber ich fühle mich in den letzten Wochen total ausgelaugt, könnte immer wieder weinen und fühle mich eigentlich nicht so richtig wohl. Mir fehlen die sozialen Kontakte, irgendwie hat keiner mehr Zeit, die Beziehung zu meinem Partner ist auch so still geworden, man hat sich kaum noch was zu sagen. Ist es das Stillen, was mich so auslaugt, oder eher das Psychische? Fühle mich selber so gar nicht wohl und möchte mich einfach wieder locker und lächeln sehen...Vielen Dank!
Mitglied inaktiv
Liebe Leona! Stillen bedeutet für den Körper Arbeit. Diese Arbeitsleistung (Produktion der Milch, ...) fordert Energie. Somit erklärt sich auch das Gefühl des "ausgelaugt" seins- manche Frauen empfinden es schlimmer, andere weniger. Das Stillen schränkt auch die Freiheit der Mutter ein. Sie muss immer parat sein. Nervt Sie das? Dann überlegen Sie, ob Sie vielleicht das Stillen reduzieren? Abpumpen und die Milch per Flasche füttern wäre eine Möglichkeit oder aber Sie stillen z.B. nachmittags nicht und ersetzten diese Mahlzeit mit Flaschennahrung?! So können Sie die "gewonnene Zeit" nutzen und etwas unternehmen, was IHNEN gut tut (baden, Freunde treffen, ...). Sie werden sehen, dass Sie mit ganz anderen Kräften zurückkommen und wieder Power für Ihre Familie haben. Die Psyche spielt für den Körper eine wichtige Rolle: geht es der Psyche nicht gut, geht es auch (meist) dem Körper nicht gut. Deshalb denke ich, dass bei Ihnen beides zusammen eine Rolle spielen wird. Die Bekannten von Ihnen werden genausoviel Zeit haben, wie vorher. Sie haben zur Zeit "mehr" Zeit, denn Sie sind "Zuhaus", würden gern mehr Zeit mit Freunden verbringen, aber leider müssen diese z.B. vormittags arbeiten gehen. Warum ist die Beziehung zu Ihrem Partner so still geworden? Haben Sie zusammen darüber gesprochen? Wenn nicht, gehen Sie es an! Ein klärendes Gespräch bewirkt häufig kleine Wunder. Und es ist völlig normal, dass sich der Alltag mit einem Kind ändert, er sich (der Tagesablauf) und sie sich als Paar neu ordnen müssen (erinnern Sie sich, wie es Ihnen mit Ihren ersten Kindern ergangen ist!) Ihnen wird es vielleicht nicht so einfach fallen, von alten Strukturen loszulassen. Sie haben, so denke ich, seitdem Ihre ersten Kinder aus dem Gröbsten heraus sind, schon ein Stück "Ihr" Leben gelebt. Und davon wieder Abstand zu nehmen, sich umzuorientieren ist schon eine Aufgabe, die zur Bewältigung Zeit braucht... Hatten Sie eine Hebamme zur Wochenbettbetreuung? Wenn ja, möchte ich Sie gern bitten, dass Sie diese noch einmal kontaktieren und Sie Iher Empfindungen thematisieren- leider fehlt mir hierfür das persönliche Gespräch! Wenn ich mit meinen Vermutungen für Sie falsch liege, dann legen Sie diese Gedanken einfach beiseite, besprechen iher Situation aber bitte mit der Hebamme. Gern dürfen Sie auch mich noch einmal anschreiben. Ihnen ganz viel Kraft und dass Sie Ihren Weg zurück zu Ihrem Lachen finden! Silke Angerstein.