Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Anhänglich/ Kratzen etc. (Sorry, sehr lange)

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Anhänglich/ Kratzen etc. (Sorry, sehr lange)

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Hallo Frau Höfel, ich habe ein paar Problemchen und zwar geht es um meinen Sohn . Er ist 12 Monate alt und raubt mir den letzten Nerv. Manchmal habe ich das Gefühl ich kann nicht mehr. Fange ich mal so an, ich bin immer zu ihm wenn er als Baby geweint hat. Habe den ganzen Tag mit ihm auf der Erde verbracht und gespielt und gesungen. Habe ihn immer hoch genommen etc. Nun sagt meine Mutter , dass er mich voll im Griff hat. Er hängt nur an meinem Hosenbein und will hoch. Zeigt dann wo er hin will. (Meistens in die Küche und will auf die Arbeitspaltte aus dem Fenster schaune oder Kekse haben. Ich kann nicht mal den Raum verlassen ohne dass er rumjammert. Ich komme im Haushalt nur noch zu etwas wenn er schläft. Er kann sich nur ganz kurz selbst beschäftigen ansonsten hängt er immer hinten dran oder am Bein bis ich ihn hochnehme. Da wir noch ein zweites Kind möchten (nächstes Jahr wenn er 2 wird soll es kommen) weiß ich nicht mehr was ich tun soll. Ich kann ihn doch dann nicht weiterhin rumschleppen. Meine Mutter meint ich hätte ihn verwöhnt und ihm jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Sie meint dass bekomme ich aus ihm nicht mehr raus. Er lässt sich aber auch nicht beschäftigen. Er will sich mit mir kein Buch anschauen oder Lego bauen etc. Er krabbelt immer gleich weg. Krabbelt dann in die Küche oder Gang und räumt die Schränke aus. Dabei muss ich sagen, dass ICH aber auf dem Boden bleiben muss und nicht auf die Couch. Wie soll es nur weitergehen. Da ich auch Angst habe ihn nich richtig zu fördern auf der anderen Seite lässt er sich ja nicht fördern. In der Krabbelgruppe hängt er meistens auch nur an mir. 2. habe ich dass Probelm, dass er seinen Vater (absichtlich) kratzt und an den Haaren und Nase zieht. Als heute eine Bekannte mir ihrem gleichaltrigen Sohn da war (Kommen jede Woche) Schlug er ihn mit einem Legobaustein, zog an seiner Schnullerkette und am Strumpf. Schubste ihn , zog ihn an den Haaren und kneifte ihn ins Gesicht (u.a. in die Augen). Warum macht er dass?? Er freut sich eigentlich wenn er Tom sieht. Warum macht er es bei seinem Vater der sich eigenltich liebevoll um ihn kümmert aber sehr konsequent ist. Nein ist bei ihm Nein. Wenn er in der Krabbelgruppe mal entfernt nimmt er den anderen entweder dass Essen weg (er isst gerne) oder das Trinken. Oder er fasst ihnen direkt in die Augen. Dies macht er auch immer bei einer Puppe bei meiner Mutter obwohl wir immer NEIN sagen. Wenn wir NEIN sagen, tut er auch oft so als würde er uns nicht hören. (Screening war aber O.K. und er schaut ja auch oft und grinst und macht dann weiter). Wenn ich schimpfe lacht er meistens auch und macht weiter. Muss ich Angst haben, dass es ein ADS Kind ist?????? Kann ich mein Kind im 1. Punkt bzw. auch im 2. Punkt noch ändern oder ist er bereits verzogen?? Meine Mutter meint immer ich bräuchte später bestimmt auch mal die "Supernanny". P.S: Wenn meine Mutter nein sagt hört er meistens, warum bei mir nicht. Auch bei meinem Mann akzeptiert er es mehr als bei mir. Hoffe Sie verstehen meine Problematik und haben gute Tipps für mich. Liebe Grüße und jetzt schon Danke Angela mit Chris-Luca *21.07.2004


Martina Höfel

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Liebe Angela, Ihr Sohn "spielt" mit Ihnen - und nicht er, sondern Sie müssen sich ändern! Dann ändert sich sein Verhalten zwangsläufig! Ihr Sohn probiert in seinem Alter gnadenlos aus wie weit er gehen kann! Das ist auch völlig okay! Aber er kann nur so weit gehen, wie Sie es zulassen! Ihr Sohn kennt nichts anderes als eine mit ihm auf dem Boden lebende Mama oder eine ihn tragende (ich übertreibe). Jetzt wollen Sie nicht mehr auf dem Boden sitzen, dann setzen Sie sich immer häufiger auf die Couch. Sie wollen ihn nicht immer tragen? Dann setzen Sie ihn immer mal wieder für kurze Zeit ab. Mit der Zeit wird er gebgreifen, dass dieses Absetzen kein Verlassen, sondern ein "ich komme gleich wieder" ist! Ihr Sohn krabbelt in den Flur? Dann räumen Sie die Schränke im Flur mit seinem Spielzeug oder Plastikgeschirr oder Zeug voll - dann kann er sie gefahrlos ausräumen. Und sie können auf der Couch sitzen. Achten Sie einmal darauf, wie oft (wahrscheinlich weniger) und WIE (wahrscheinlich ruhig, aber energisch) Ihre Mutter ein Nein ausspricht. Hat Ihr Nein Konsequenzen (außer Ausrasten und Genervtsein)? Oder ist Ihr Nein eher ein: "Ich-sage-nein, aber-damit-du-nicht-nervst, machen-wir-es-doch-Nein"? und animiert Ihren Sohn zum Weitermachen? Liebe Grüße Martina Höfel


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