Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

alleingeburt

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: alleingeburt

rosengartenmaedels

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hallo frau höfel, ich bin 38 und bekomme in 9 wochen mein 3. kind. ich habe über eine HG sowie eine geburtshaus-geburt nachgedacht, doch ich möchte die vorsorgen gerne weiter bei meiner hebi sowie FÄ machen. meine hebi bietet keine HG an. ich habe großes vertrauen in meinen körper und bin überzeugt, in dem moment der geburt zu wissen, was richtig ist. mir kam die (verrückte?) idee, es auf eine HG ohne hebi (d. h. nur mit ehemann und evtl. kindern, sofern kinder möchten und vorbereitet sind) ankommen zu lassen, d. h. solange ich mich gut fühle, zu hause zu bleiben - und sollten dann presswehen einsetzen, ist das eben so. ein bisschen angst habe ich davor, dass vielleicht doch panik aufkommen könnte- und dann würde es mindestens 10-15 min dauern, bis ein RTW da ist (wohnortbedingt), naja, und rettungssanus sind ja auch ungeübt im umgang mit geburten. finden sie meine gedanken verantwortungslos (in heutiger zeit) oder wäre sowas denkbar mit ausreichender vorbereitung (wie früher)? vielen dank für ihre meinung! lg rosengartenmaedels


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe rosengartenmaedels, von welchem "früher" sprechen wir denn hier??? Wenn Frauen etwas an Ihrer Seite hatten, dann immer "weise Frauen" weise und erfahren in der Geburtshilfe. Nur allein waren die Frauen nie. Liebe GRüße Martina Höfel


Bienemaya

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Hallo! Hm, ich finde es ziemlich mutig so eine Geburt alleine zuhause zu machen. Ich würde mir das nicht trauen. Was machst du denn wenn es zu komplikationen kommt wo mehr als nur Aufklärung notwendig ist? Wenn ein KS gemacht werden muss oder die Plazenta sich nicht löst oder nicht vollständig? Das war bei mir der fall und wäre ich nicht bereits im krhs gewesen dann hätte ich das nicht überlebt. Ich hoffe natürlich das bei dir alles gut geht. Egal wie du dich entscheidest, ich wünsche dir und deinem Baby alles gute. Lg


Mitglied inaktiv

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Oh je! Und wenn die Nabelschnur sich um das Kind legt oder es sonst wie keine Luft bekommt etc? Bitte überlege es dir gut. Aber ansonsten Hut ab für deinen Mut! :)


rosengartenmaedels

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hallo frau höfel, schade, dass sich ihre gesamte antwort nur auf so ein kleines unwichtiges nebenwort in meinem beitrag bezieht, ich hätte mir eine etwas beratendere und umfassendere antwort gewünscht. trotzdem danke. vg


Mitglied inaktiv

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Weise Frauen waren damals Hebammen, sprich die Frauen waren auch damals nicht alleine. Und wenn nicht eien Hebamme/Weise Frau dabei war, dann doch eine Frau welche bereits selbst Kinder bekommen hat, zB die eigene Mutter, Schwiegermutter oder sonstwer. Mann udn Kinder dann doch eher nicht, zumal ich mir persönlich vorstelle, das es für viele Kinder auch eher ein traumatisches erlebnis sein dürfte als ein freudiges. Vielleicht bin ich da auch etwas empfindlicher. Unser Sohn ist dank Schulterdystokie stecken geblieben, mit viel Mühe und Not hat er sich dann doch noch gelöst. Nicht ohne das ich einen Dammschnitt verpaßt bekam, er mir einen heftigen Scheidenriß bescherte und er dank dieser Geburtzskomplikation die eine Körperseite komplett asymetrisch verzogen hat. Glück im Unglück, er hatte keinen Sauerstoffmangel. ich war jedenfalls heilfroh im KH zu sein, und das innerhalb weniger sek nach der geburt bereits der Kinderarzt da war - der wurde gerufen sobald klar war das es Probleme gibt. Im Vorfeld hatte ich von dieser Komplikation nie was gehört, es hieß immer, alles bestens, wird schon hinhauen. Köpfchen ist sehr klein, liegt im becken, das der Kopf stecken bleibt und es dann einen KS gibt (wie bei Schwester) ist eher unwahrscheinlich. Tja, das er mit den Kopf draussen sein könnte und dann stecken bleibt - und das das weitaus gefährlicher enden kann - davon hatte ich nie was gehört. Wüßte persönlich auch nicht, wie man sich da vorbereiten kann - geschwiegen denn Mann und Kinder. Aber schlußendlich entscheiden mußt du selbst.


rosengartenmaedels

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naja, das ganze sind ja auch nur gedankenansätze und kein fertiger plan. ich habe meine beiden ersten kinder ambulant im hebammengeleiteten KS bekommen, da habe ich mich auch sehr wohl gefühlt. ein paar wochen habe ich ja noch :-). lg & schönen abend


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe rosengartenmaedels, zugegeben, die kurze Antwort, bezogen auf die Hebammen, sollte ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, dass Frauen sich immer Unterstützung gesucht haben und sich nicht zugemutet haben, alles managen zu wollen. Hebammenarbeit ist Physiologie zu begleiten, Pathologie zu erkennen und dann geeignete Maßnahmen einzuleiten. Unser Spezialgebiet ist halt die Schwangerschaft, die Geburt und das Wochenbett. Selbst ein Arzt ist verpflichtet zur Geburt eine Hebamme hinzuzuziehen. Was erwarten Sie also von mir? Ich kann das Horrorszenario von Schulterdystokie und Blutungen herauf beschwören. Das wäre mir aber zu plakativ. Zumal es bei überraschenden Geburten fast immer gut geht. Ich könnte es mir einfach machen und Ihnen schreiben: wird schon werden. Aber auch das ist nicht verantwortungsvoll - zumindest nicht von meiner Seite. Wie es wirklich laufen wird, weiß niemand. Die Schwangerschaft wird doppelt abgesichert- mit Gyn und Hebamme. Warum wollen Sie sich dann das ganze Paket der Verantwortung unter der Geburt aufladen? Unter der Geburt sollten Sie umsorgt, gestützt und begleitet werden. Sie sollten sich also auf die Geburt konzentrieren können. Liebe Grüße Martina Höfel


rosengartenmaedels

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hallo liebe frau höfel, von der seite habe ich es noch gar nicht betrachtet. danke :-). wenn alles gut läuft, werde ich also im kh entbinden, ohne arzt, aber mit hebamme (hebammengeleiteter kreißsaal). lg & schönes wochenende!


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