Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Abstillen u. Unsicherheit (gerne an alle)

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

zur Vita

Frage: Abstillen u. Unsicherheit (gerne an alle)

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

So, ich mal wieder ... aber jetzt hab' ich glaub ich wirklich ein Problem: Meine Tochter (*24.11.2005) weigert sich standhaft aus der Flasche zu trinken und vom Löffel zu essen - und wenn sie mal vom Löffel ißt, dann spuckt sie es spätestens nach dem 5. oder 6. Löffel wieder aus! Auch ihre Vitamin D-Tablette die sie sonst immer gerne vom Löffel genommen hat, wird jetzt wieder mit rausgespuckt: Zunge raus und kräftig die Backen aufblasen und uiiiiiii wie das toll spritzt - die Nummer beherrscht sie auch ganz toll mit Karottenbrei! Jetzt höre ich aber von allen Seiten: Nach 6 Monaten muß sie UNBEDINGT auch was anderes zu sich nehmen außer MuMi, desweiteren sollte man sie auf keinen Fall nachts mehr stillen! Meine Tochter kommt meistens 2 - 3 mal in der Nacht und möchte trinken! WAS SOLL ICH NUR MACHEN?? Bin total verunsichert. Gruß Betty + Stella


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Liebe betty, ist das nicht eine verrückte Welt? Jeder soll ein Individuum sein, aber anderswiderum nach Plan funktionieren! Beikost ist das beste Beispiel! Ein Kind soll sich nach seinen Fähigkeiten entwickeln - tut es auch, WENN man es läßt! Aber sobald das Kind 6 Monate alt ist, darf es sich nicht mehr individuell entwickeln - es muss ins Schema und Beikost haben. Ihr Kind ist aber schlauer als unsere Ernährungswissenschaftler, (Schwieger)mütter und Freundinnen. Es spuckt Ihnen das Essen vor die ....... und signalisiert ganz deutlich: ich noch nicht! Warten Sie ein paar Wochen, dann wird Ihr KInd Ihrem Essen auf dem Löffel hinterher schauen und den Mund aufsperren. Nach dem Motto: ich auch! Dann ist langsam Zeit für ein paar Löffelchen vorm Stillen. Stillen Sie und scheren Sie sich nicht um das Gerede anderer! Biggi Welter hat es mal so formuliert: "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilch reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist. Künstliche Säuglingsnahrung ist nicht zwingend notwendig, es kann so lange gestillt werden, bis das Kind so weit ist, dass es "normale" Milch bekommen kann." So super hat es Biggi Welter geschrieben, deshalb habe ich es bei Ihr kopiert!" Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

lass dich mal trösten, natürlich kannst du weiter voll- und vorallem nachts stillen. auch 6 monate alte kinder haben ein anrecht auf nachtmahlzeiten(stillen,flasche). lass sie einfach und warte 2-3 wochen ab, bevor du erneut versuchst. sie scheint noh nicht bereit zu sein für brei. tip für das vitamin d: ich lege es meinem sohn immer in die wangetasche bevor ich ihn anlege, das klappt super, sie löst sich nebenbei auf und we ist sie, stört ihn garnicht. wichtig ist, damit deine tochter das breiessen lernt, du darfst sie nicht zwingen.lass ihr zeit. auch wenn es schwer fällt, lass die anderen reden und mach es wie du es für richtig und vertretbar hälst. solange sie gut gedeiht, ist brei noch kein muss. ich wünsche dir starke nerven für alle die dir versuchen reinzureden. es ist dein kind nicht deren. und unterschiedliche meinungen gibt es immer. lg Anett


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Anett - DANKE !!! Ich glaube, genau diese Antwort habe ich gebraucht ;-) Da "marschier" ich doch wieder ganz anders durch die Welt! Gruß Betty


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

n


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Sehr geehrte Frau Höfel, mein Sohn ist 10 Monate alt und wird noch abends vor dem Einschlafen, nachts bis zu 4 Mal und morgens gestillt, hin und wieder auch vor dem Mittagsschlaf, wenn er anders nicht in den Schlaf findet. Wir wünschen uns ein zweites Kind, jedoch habe ich das Gefühl, dass es durch das Stillen mit dem Schwangerwerden noch nicht ...

Guten Morgen Frau Höfel, ich möchte abstillen, da ich meinen Kind hauptsächlich das Kolostrum bieten wollte. Nun ist der Milcheinschuss seit gestern da und ich habe es weiterhin probiert, aber dennoch entschieden jetzt abzustillen. Die Brust ist sehr voll (fest und groß) , es läuft manchmal Milch von selbst ab. Wie gehe ich am besten vor ...

Hallo Frau Höfel, ich stille nun doch nach 2 Wochen ab und habe alle paar Stunden sehr harte Brüste, die auch auf Druck und Bewegung schmerzen. Ich lege das Kind seit gestern nicht mehr an (aufgrund Medikamenteneinnahme und Kind wird nicht satt), sondern pumpe ab, wenn der Druckschmerz zu groß wird. Das mache ich so ca 4x pro Tag, bis der Dru ...

Guten Tag, meine Tochter ist 19 Monate alt und ich muss ab Dezember wieder Vollzeit als Altenpflegerin arbeiten. Ich habe schon mehrmals versucht Abzustillen, ohne Erfolg. Ich stille zum Einschlafen, also 1xmittags, abends zum Einschlafen und nachts zur Beruhigung. Holly hatte bereits mit 8 Monaten stark mit dem Nachtschreck zu kämpfen und nun au ...

Liebe Frau Höfel, ich habe folgendes Problem: Mein Sohn ist 5 Monate alt und ich möchte gerne abstillen (aus vielerlei Gründen). Das klappt leider sehr schlecht, weil er partout keine Flasche nehmen möchte, er nimmt auch keinen Schnulli etc. Dann stresst mich der Beikoststart etwas, der nun vor der Tür steht. Würden Sie versuchen erst abzustill ...

Liebe Frau Höfel, Seit 2 Nächte Stille ich mein Kind nicht mehr. So langsam tut mir die Brust weh, bekomme aber keine Milch ausgestrichen. Haben Sie Tipps für mich? LG 

  Hallo! Meine Motte wird jetzt im Sep ein Jahr alt. Und seit Januar eign haben wir das Dauernuckeln Problem. Mal besser mal schlechter. Sie schläft nur an der Brust ein. Andere Methoden klappen (noch) nicht oder ich hatte bei dem ganzen Schlafmangel nie die Geduld ne Stunde rumzutragen.  Beikost läuft so semi gut, mal was mehr mal was weniger. ...

Hallo ich habe eine Frage zum Verhalten nach dem Abstillen.  Mein Sohn (3.kind) hat sich nun von alleine nach 1jahr und 7 Monate entschieden auf die Brust zu verzichten. Soweit alles gut. Nun habe ich seit einer Woche nicht mehr gestillt. Meine Brust ist aber immer noch sehr voll und angespannt. Auf Druck leicht schmerzhaft. Ich habe jetzt ab u ...

Liebe Frau Bodman,   mein Sohn ist nun 10 Monate alt und wird tagsüber ca alle 2,5h, und nachts ca. alle 3-4h gestillt. Er bekommt natürlich Beikost, außer Abendbrei und Möhrenbrei möchte er keinen Brei, weshalb wir es mit BLW machen. Ich sehe aber nie, dass er wirklich viel isst. Manchmal schaffe ich es eine Still-Mahlzeit mit Essen zu erse ...

Hallo,  mein Sohn ist nun knapp 1 Jahr und er nimmt seit er ca. 3 Monate alt war keine Flasche und keinen Schnuller. Er wird also ausschließlich gestillt. Seit längerem stillen wir nur noch Mittags und Abends zum einschlafen und natürlich Nachts (3-4x). Nun möchte ich ihn gern langsam anfangen abzustillen und frage mich, ob ich ihm den Schnulle ...