Hallo Frau Höfel,
unsere Tochter ist nun knapp 5 Monate alt. Sie schlief bisher eigentlich meist gut ein. Wir hatten unser festes Ritual: Das letzte Fläschchen, noch ein wenig ruhig gespielt, auf dem Arm 3 mal ein Gute Nacht Lied vorgesummt, hingelegt. Entweder ist sie auf dem Arm bereits eingedößt oder sie ist im Bett alleine eingeschlafen (Licht aus, Babyphone-Licht an).
Wir haben das Nachtlicht vom Babyphone immer an, sodass es nicht ganz dunkel ist.
Tagsüber schläft unsere Tochter meist im Wohnzimmer d.h. bei Tageslicht.
Plötzlich haben wir Nachts sogut wie immer Probleme (seit knapp 2 Wochen):
Das Ritual wie oben beschrieben funktioniert nicht mehr.
Sie kann plötzlich nur noch einschlafen wenn sie entweder auf dem Arm ist oder sie im Bettchen liegt und das Licht an bleibt.
Es kommt neuerdings auch vor, dass sie eingeschlafen ist und plötzlich anfängt zu weinen- die Augen aber weiterhin geschlossen hat.
Was sollen wir tun, damit unsere Tochter wieder gut einschläft? Warum weint sie manchmal im Schlaf?
Ich denke, dass es keine Lösung ist, das Licht zum Einschlafen immer an zu lassen, da sie sonst vielleicht ohne gar nicht mehr einschlafen kann.
Liebe Grüße
Anja
Mitglied inaktiv - 13.06.2009, 23:19
Antwort auf:
Abends schlecht Einschlafen
Liebe Anja,
Einschlafrituale ändern sich alle paar Monate, da die Kinder bzw. Ihre Entwicklung sich ändert. Dann muss das Ritual angepaßt werden. Und wenn es nur mit Licht geht, dann mit Licht. Machen Sie das Licht aus, wenn das Kind schläft.
Bitte das Babyphon nicht wegen des Lichtes anlassen. Ich habe heute von einer Studie gelesen (weiss leider nicht mehr wo), wo herausgefunden wurde, dass Kinder, die mit Nachtlicht schlafen kurzsichtig werden.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn Ihr Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen."
Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen.
Es bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 15.06.2009
Antwort auf:
Abends schlecht Einschlafen
Besten Dank für Ihre tolle Antwort.
Jetzt können wir guten Gewissens das Licht anlassen ohne Angst zu haben, dass wir unsere Tochter "verhätscheln".
Schließlich wollen wir nur das Beste für unsere Tochter.
Das Nachtlicht des Babyphones werden wir zukünftig ausmachen.
Gruß Anja
Mitglied inaktiv - 17.06.2009, 12:24