Mitglied inaktiv
Hallo :) Mein Sohn ist nun 3 Wochen alt und trinkt etwa alle 3-4 Stunden so zwischen 100 und 130ml. Er wiegt heute 3950g mit 3440g Ausgangsgewicht bei der Geburt. Seit ein paar Tagen hat er abends gegen 18/19 Uhr einen regelrechten Fressflash und ist kaum satt zu bekommen. Er trinkt dann so an die 200ml Muttermilch, verteilt auf etwa 1,5 Stunden. Kann es sein, dass die Muttermilch ihn nicht richtig satt macht? Ist das normal? (Ich pumpe ab, weil stillen nach dem Kaiserschnitt und einer Infektion danach nicht geklappt hat, außerdem füttern wir nachts mit HA1 Nahrung zu - 23 Uhr ca. 120ml und nochmal um 4 Uhr) Vielen Dank für ihre Antwort. Herzliche Grüße lucca
Liebe lucca, der "Fressflash" hat einen Namen: Clusterfeeding! "So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Sie müssen in der Stillzeit nicht eine bestimmte Litermenge an Flüssigkeit zu sich nehmen, um genügend Milch zu bilden. Vielmehr ist es richtig, sich nach dem Durstgefühl zu richten. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee, der aber nicht getrunken werden muss) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkt die Frau zu wenig." So hat es Biggi Welter für die stillende Frau geschrieben - trifft aber auch für Sie zu, da das Kind Muttermilch bekommt! Liebe Grüße Martina Höfel
Mitglied inaktiv
Hallo Lucca, ich tippe auf Wachstumsschub. Wenn du ihn weiterhin mit Muttermilch füttern möchtest, dann schau, dass du das Abpumpen an den neuen Rhythmus anpasst, um der Brust auch zu signalisieren: "Hey, hier wird mehr gebraucht, bitte mehr produzieren." Wenn irgend möglich, pumpe auch mindestens einmal spät abends/nachts ab, denn da ist die Wirkung des milchbildenden Hormons Prolaktin besonders hoch. Alles Gute, Silke