Mitglied inaktiv
Ich hatte schon einmal geschrieben, aber keine Antwort auf die Frage mit dem Stillen bekommen: Ist ein Abstand zwischen den Stillzeiten sinnvoll, wenn das Baby zu Blähungen/ Bauchweh neigt??? Manchmal denk ich es ist okay öfter zu stillen, da es die Verdauung in Gang bringt und sie beruhigt, dann denk ich wieder es belastet vielleicht zusätzlich... (Das war der ursprüngliche Text meiner Fragen: Unsere Tochter (5 Wochen) schläft bei uns im Bett, da sie nachts sehr unruhig ist und wir sie viel auf dem Arm halten, damit sie nicht schreit (Blähungen/ Bauchschmerzen). Meine Hebamme hat gesagt, das wär okay, wenn wir damit klarkommen. Es geht einigermaßen mit dem Schlafen, aber ab und zu muss ich oder mein Mann ins Gästezimmer auswandern, weil ich einfach doch meinen Platz brauche. Das Familienbett soll also keine Dauerlösung werden. Die Nächte werden jetzt langsam besser (d.h. sie schläft nachts insgesamt so 3-4 h in zwei, drei Abschnitten, früher hat sie kaum geschlafen oder nur immer so ein paar Minuten) aber ich weiß nicht, ob ich sie jetzt schon "ausquartieren" soll (das Bettchen steht aber auch im Schlafzimmer), da wir jetzt erst langsam anfangen nachts zur Ruhe zu kommen. Außerdem würde ich gerne wissen, was besser ist, wenn ich nicht sicher bin ob sie wegen Bauchweh oder Hunger schreit, anlegen oder beruhigen (eine Nacht hat sie sich überfressen weil ich das schmatzen als Hunger missverstanden habe - das war furchtbar). Jetzt versuche ich einen Abstand von wenigstens 2 h einzuhalten und sie trink meistens dann nur 10 min an einer Seite, vom Gefühl her würde ich lieber öfter stillen, da jedes Stillen die Chance bietet, dass sie einschläft, manchmal schreit sie danach aber auch noch mehr.)
Liebe strienzy, ob ein Kind Hunger hat, erkennt man an seine geballten Fäusten. Achten Sie einmal drarauf, wie während einer Stillmahlzeit die Finger langsam locker werden. Bauchkneifen zeigt sich durch das Anziehen beider Beine und ein gleichzeitiges Wegstossen! In den ersten Monaten ist es schwierig zu unterscheiden, ob ein Kind Hunger oder Kuschelbedarf hat. Trotzdem ist es nicht sinnvoll Zeiten einzuführen - es sei denn, dass Kind und Sie wunderbar damit klar kommen. Es wird nichts an der Blähproblematik ändern! Hier ein Brief von SilkeJulia: Hallo, Bauchschmerzen bei Babies wird eigentlich immer zurückgeführt auf die Ernährung und/oder ein unausgereiftes Darmsystem. Ich hatte selber ein Baby, das die ersten 4 Monate viel geweint hat, oft scheinbar grundlos. Klar, da denkt man schnell: Der Bauch. Das ist auch gar nicht so falsch, hat aber oft andere Ursachen als man gerne so annimmt. Das Darmsystem eines Babys ist nicht unausgereift - es ist perfekt eingestellt auf Muttermilch. Was unausgereift ist, und wo Babies entwicklugsmäßig tatsächlich 3 Monate "hinterher hinken" ist das Gehirn. Zwischen dem zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) und dem vegetativen (innere Organe) gibt es eine enge Verbindung. Bei Erwachsenen "filtert" das zentrale Nervensystem die einströmenden Stimuli, bevor es die Impulse ans vegetative Nervensystem weitergibt. Beim Baby ist das noch nicht so. Die Eindrücke, die auf das Baby zwangsläufig einströmen, können vom Gehirn noch nicht ausreichend verarbeitet werden. Die Impulse aus der Außenwelt werden quasi ungefiltert ans vegetative Nervensystem weitergeleitet, vor allem ans Nervengeflecht in der Bauchdecke. Dadurch entstehen Bauchschmerzen, wie wir Erwachsene sie von Aufregung oder Angst (also von einer Überlastung des Gehirns) kennen. Das ist unangenehm und dieses Unwohlsein bringt das Baby durch Schreien zum Ausdruck. Viele Babies pupsen gegen Ende so einer Scheiattacke viel. Die Eltern glauben dann, dass nun endlich die Blähungen abgehen, die es so gequält haben. Untersuchungen ergaben aber, dass erst DURCH das Schreien Luft geschluckt wird, die dann natürlich wieder abgeht. Das geschieht aber in der Regel schmerzlos. Die Blähungen sind also nicht Ursache, sondern Folge der Scheiattacke. Nun, wie kann man so einem Baby also helfen? Wie du schon erkannt hast, helfen Salben, Zäpfchen, Tropfen usw... nur wenig, wenn überhaupt. Klar, denn die Schmerzen haben ja keine organische Ursache, sondern sind -im weitesten Sinne- psychisch. Das hilft Babys, die überreizt sind: - reizarme Umgebung, d.h. zB das Kind beim Rausgehen nicht zu vielen Eindrücken aussetzen. Lieber mal das Verdeck vom Kinderwagen oben lassen - auch wenn die Blätter, Autos, fremden Gesichter noch so interessant scheinen. Wenn das Baby weint: Es an einen ruhigen, dämmrigen Ort bringen, ruhig mit ihm sprechen. Nicht versuchen, es durch zusätzliche Stimuli (Spieluhr, Rassel, auf dem Ball hopsen, Schaukeln o.ä.) anzulenken. - Tragen, tragen, tragen - dafür eignet sich am besten ein Tragetuch oder ähnliches. Eng am Körper der Mutter oder des Vaters fühlt sich das Baby am wohlsten. Es ist geborgen, hört den Herzschlag - es kann sich "verstecken". NIEMALS das Kind mit dem Gesicht nach vorne tragen! - Baden - am besten zusammen mit Mama oder Papa. Mit dem Kind in die warme Wanne, Kind auf die eigene Brust legen und mit einem warmen, nassen Handtuch zudecken. Immer wieder Wasser übers Handtuch schütten, damit es nicht kalt wird. - - - Wenn all diese Sachen nicht helfen und das Baby auch nach 4 Monaten immernoch so viel schreit, dann kann man mal schauen, ob evtl. eine andere Ursache vorliegt. Ein Osteopath ist da die richtige Anlaufstelle. Ich wünsche dir bzw euch alles Gute! Silke" Versuchen wir das Ausschlußverfahren: Bekommt das Kind Zymafluor? Wenn ja, bitte ein paar Tage weglassen und schauen, ob es besser wird! Manche Kinder reagieren ganz arg auf Zymafluor. Laut unserem Kinderarzt geht es das erste halbe Jahr ohne Schaden ohne! Das Vit D kann durch Vigantoletten oder Vigantol-Öl ersetzt werden. Nach einem halben Jahr dann wieder mit Flour einsteigen oder eine fluorhaltige Zahnpasta verwenden. Bei Blähkindern sind viele Kleinigkeiten zu beachten: Das Kind beim Trinken so aufrecht wie möglich halten. Das Kind zwischendurch mehrmals bäuern lassen, auch wenn es protestiert! Viele Kinder haben abends eine Schreiphase oder schreien den ganzen Tag, weil Sie nicht in den Schlaf finden. Meist verarbeiten sie abends Ihren Tag. Auch wenn wir manchmal meinen: es war doch gar nichts. Aber die laut kreischende Taube im Garten oder der Nachbar mit der tiefen Stimme - alles ist neu und aufregend für die Kinder. Wohlgemerkt: wir reden hier von Kindern die satt sind, keine Blähungen haben und auch nicht in einer vollen Pampas sitzen. Sondern von Kindern, die eigentlich alles hatten und trotzdem schreien. Diese Kinder kann man fest in den Arm nehmen und halten (und dabei umhergehen) und dabei leise auf sie einsprechen. Ja, das Kind hat es jetzt ganz eng - aber genau das ist es gewohnt und das gibt ihm Sicherheit! Und deshalb brüllt das Kind manchmal aus Leibeskräften - manchmal 30 Minuten und länger! Es brüllt, weil es "in Sicherheit (eng wie im Bauch)" ist und dort alles "sagen" kann. Sie weinen doch auch lieber in Sicherheit z.B. im Arm Ihres Mannes als im Arm Ihres Briefträgers! Wir neigen dazu, weinende ("erzählende")Kinder zu schaukeln, den Schnuller rein, nochwas zu essen, neue Pampas etc. So muss sich das Kind alle paar Minuten auf etwas Neues einstellen, ohne das Alte abgearbeitet zu haben! Es bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Es wird Sie in einigen Jahren niemand mehr danach fragen, ob Ihre Fenster jetzt regelmäßig geputzt wurden, aber für Sie macht es einen Unterschied, ob Sie sich an die Babyzeit Ihres Kindes nur mit Schrecken oder als angenehme Zeit erinnern. Deshalb ist es sinnvoller, den Haushalt auf Sparflamme laufen zu lassen, als sich als (Haus)Frau zu verausgaben. Liebe Grüße Martina Höfel