Hallo,
unsere Lena wurde am 10.8. per Notsectio wegen einer Placentaablösung geholt (26.SSW, 740g/30cm). Zu Anfang sah alles ganz gut aus, sie wurde per S-IMV beatmet und brauchte ca. 30% Sauerstoff. Surfactant hat sie nicht bekommen.
Inzwischen ist sie 3 Wochen alt und ich habe das Gefühl, dass sich die Situation von Tag zu Tag verschlechtert. Am 26.8. wurde auf Hochfrequenzbeatmung umgestellt, um die Lunge zu schonen. Der Sauerstoffbedarf lag heute bei 60%, manchmal sogar höher. Probleme bereitet wohl der zu hohe Co2-Wert. Was kann man für Lena noch tun? Ich habe Angst, dass sich die Werte von Tag zu Tag weiter verschlechtern und irgendwann auch die höchste Beatmung nicht mehr ausreicht.
Mitglied inaktiv - 30.08.2004, 20:50
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lange Beatmung
Ein solch hoher Sauerstoffbedarf in Verbindung mit hohen CO2-Werten im Alter von 3 Wochen zeigt in der Tat an, dass Ihre Lena noch nicht über den Berg ist. Anderseits sind -auch rein statistisch - die Chancen, dass sie es schafft höher als dass nicht. Ein Surfactantmangel ist wohl nicht die Ursache, sondern am wahrscheinlichsten eine Lungentzündung oder eine sich entwickelnde BPD (Bronchopulmonale Dysplasie). Ich drücke Ihnen die Daumen.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 05.09.2004
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lange Beatmung
Hallo Rainer, erstmal Herzlichen Glückwunsch zur kleinen Lena !
Ich habe auch vor einem Jahr meine Tochter Lea (765g,32cm) in der 26+5 SSW per Notsectio zur Welt gebracht.Die ersten 14 Tage ging es ihr prima und Sie brauchte nur eine Atemhilfe,dann aber ging es ihr schlechter und Sie war 4 Wochen lang fest beatmet mit Sauerstoof so um die 50-70 %,nach 4,5 Monaten durfte Sie erst nach Hause und heute ist sie kern gesund und putzemunter!Ich hoffe das macht Dir und deiner Frau mut,den die nächsten Wochen und Monate werden sehr anstrengend werden,es ist immer ein hoch und runter.Aber glaubt fest an eure kleine Maus und seit so oft bei ihr wie ihr könnt den das spüren die kleinen schon.
Ich wünsche Euch alles liebe für eure kleine Lena.
M.f.G. Taira
Mitglied inaktiv - 31.08.2004, 14:58
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lange Beatmung
hallo rainer!
habe deinen beitrag gelesen und will dich mal beruhigen. meine eine zwillingstochter, Saskia, 27.ssw, 870gr, musste auch sehr lange beatmet werden, die ersten 3 monate, z.t. mit o2-bedarf bis 100% und hochfrequenzbeatmung! dann lange noch nur sauerstoffbedüftig. als sie 5 monate alt war hatte sie eine schwere lungeninfektion und musste wieder stark beatmet werden, und erst da habe ich wirklich (trotz aller vorheriger krankenhauserfahrung) gesehen, was beatmung bis zum limit heisst!!! Hochfrequenz, 100% o2, alle 2h röntgen, Kind völlig ruhiggelegt, starke blutdruckmedikamente, ständig(!) eine schwester im zimmer, meistens auch der arzt, nahrung über vene, usw.
die ärzte waren kurz davor, sie an die künstliche lunge zu hängen, weil sie es eigentlich nicht mehr schaffen konnte. ich wurde schon aufs allerschlimmste vorbereitet...
Da ist deine tochter noch meilenweit von entfernt. macht euch nicht so viele sorgen. Saskia hats auch geschafft und braucht heute auch keinen o2 mehr. ein problem, was durch die lange beatmung auf euch zukommen kann ist eine BPD, auch umbaulunge genannt, saskia hat sowas davongetragen. wir müssen auch immer noch 4 mal täglich inhalieren. aber das problem ist auch zu meistern und muss ja bei euch nicht eintreten.
einfach optimistisch bleiben und auf die kraft und den willen der kleinen vertrauen!
meine 2. tochter heißt übrigens auch Lena...
Mitglied inaktiv - 03.09.2004, 12:35
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lange Beatmung
Hallo Claudia und Taira,
vielen Dank für eure Antworten. Das hat mir wieder Mut gemacht. Lena war zwischenzeitlich auch ca. 2 Tage bei 100% O2-Bedarf und wir haben immer Angst vor einem weiteren Sättigungsabfall gehabt. Inzwischen hat sie Cortison bekommen und der Ductus konnte mit Medikamenten verschlossen werden, was die Beatmungssituation deutlich verbessert hat. Jetzt hoffen wir, dass sie trotz BPD möglichst schnell vom Sauerstoff loskommt.
Mitglied inaktiv - 03.09.2004, 13:23