Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Bedeutet spastische Bronchitis späteres Asthma

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Bedeutet spastische Bronchitis späteres Asthma

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Da sich bei dem Husten und Schnupfen meines 6 Monate alten Sohnes (Geburt in der 35. SSW.) keine Besserung einzustellen schien, stellte sich nun beim Besuch es Kinderarztes heraus, dass es sich um eine spastische Bronchitis handelt. Sind Frühchen für diese Art der Bronchitis eher anfällig als andere Kinder und welche Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich dies möglicherweise später zu Asthma entwickelt? Genetisch dürfte er in dieser Hinsicht jedoch nicht vorbelastet sein, da weder Vater noch Mutter (noch die Großeltern)selbst Asthma, noch irgendwelche anderen allergischen Reaktionen haben. Auch raucht in seinem Umfeld niemand. Gibt es etwas, dass ich neben der akuten Bekämpfung der Bronchitis im allgemeinen vorbeugend tun kann? Vielen Dank im Voraus für ihren Rat


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Asthma kann eigentlich erst mit 4 Jahren diagnostiziert werden, indem die gesteigerte Neigung der Bronchien sich als Reaktion auf bestimmte Reize zu verengen, durch eine Lungenfunktionsuntersuchung nachgeweisen wird. Diese Reize können in Allergenen (z.B. Pollenstaub, Hausstaub), Infektionen und körperlicher Anstrengung bestehen. Meistens können die Allergene durch Hauttest und Blutuntersuchung nachgewiesen werden. Das Asthmarisiko ist höher, wenn ein Elternteil durch Asthma, Heuschnupfen oder Neurodermitis betroffen ist. Ein größerer Teil der Kinder, bei denen später Asthma diagnostiziert wird, hat beginnend mit etwa 6 Monaten gehäuft eine obstruktive Bronchitis. Diese tritt meistens im Rahmen der in diesem Alter zahlreichen Infekte auf. Ob diese obstruktive Bronchitis in Asthma übergeht oder nicht, kann zu diesem Zeitpunkt nicht gesagt werden. Hinweiszeichen sind entsprechene Erkrankungen bei den Eltern (s.o.) und ein erhöhter IgE-Wert im Blut. Behandelt wird eine häufig wiederkehrende obstruktive Bronchitis ähnlich wie Asthma (z.B. durch Inhalation von Betamimetika und Cortison). Mit Frühgeburtlichkeit hat Asthma nichts zu tun. Eine leichte BPD kann aber ähnliche Symptome wie eine obstruktive Bronchitis machen und wird ähnlich behandelt. Die Vorbeugung einer Bronchitis besteht in Infektvermeidung (Impfungen, Kontaktbeschränkung gegenüber Personen mit Atemwegsinfekten) und Inhalation von Cortison in schweren Fällen. Cortison dämpft die Entzündungsbereitschaft der Bronchialschleimhaut und hat bei Anwendung durch Inhalation in niedriger Dosierung keine wesentlichen Nebenwirkungen.


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