Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wann hört die Angst vor anderen Kindern auf?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wann hört die Angst vor anderen Kindern auf?

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Hallo Fr. Schuster! Mein Problem besteht eigentl. nicht erst seit kurzer Zeit, deswegen mach ich mir so meine Gedanken. Sarah (gerade 2 geworden) ist furchtbar ängstlich und unnahbar anderen Kindern gegenüber. Es darf Sie keiner anfassen (beim fangen spielen), wenn in der Mutter-Kind-Gruppe ein Kind vor Ihr steht, ruft Sie nach mir, ich solle Sie holen o. das Kind wegtun. Sie geht überhaupt nicht auf andere Kinder zu, was andere aber umso mehr machen. Das ist Ihr einfach zuwider. Sie hat das eigentl. schon immer, aber da war Sie ja noch kleiner. Ich habe das noch nicht bewertet, weil es ja als Baby normal ist. In der Spielgruppe o. auch zuhause (wenn wir Besuch mit einem Kind haben), darf ich nicht mir anderen Kinder reden o. etwas spielen. Das MÄdchen einer Freundin von mir setzte sich heut auch meinen Schoß, weil Sie das Bauch auch mitlesen wollte. Sarah wäre fast ausgetickt. Ich bot Ihr dann an, dass Sie sich auf die andere Hälfte meines Schoßes sitzen könne, aber dieses Mädchen musste in dem Moment einfach weg. Alles andere akzeptierte sie nicht. Ich kann doch nicht immer dieses andere Kind (ich kenne es, sei der Geburt) immer wegschiebe. Mir ist sehr wohl klar, dass ein Kleinkind noch nicht versteht, warum es mal 2 min. nicht im Mittelpunkt bei Mama stehen soll. Aber bei Sarah ist das alles so extrem. Ich komme mir vor, als wäre ich in einem goldenen Käfig! Zwar mit dem niedlichsten Tier der Welt! :) Aber manchmal schnürt mich diese absolute Gebundenheit einfach die Luft ab. Sarah ist von Anfang an ein totales Mamakind. Sie will mich immer für sich haben. Auch zuhause, ich kann schwer andere Dinge machen. Und wenn ich Ihr erkäre das ich jetzt was kochen muss, wird erst mal gebockt. Auch Animation zum alleine spielen hilft da nicht viel. Ich kenne mich ja mit den Tips schon aus. Sagen Sie Fr. Schuster, haben Sie irgendein Statement für mein Anliegen, bzw. Tips? Ab Januar geht Sie einmal in der Woche für 2 Std. in eine Mäusegruppe ohne mich. Ich bin ja mal gespannt, wie Sie da Ihrer Ängste gegenüber Kinder an den Tag legt. Ich bekomme jetzt schon Magenschmerzen, wenn ich daran denke. LG anja


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Hallo Anja Bitte sprechen Sie auf jeden Fall auch mal mit dem behandelnden Kinderarzt über das Verhalten von Sarah, um medizinische Ursachen wirklich ausschließen zu können. Haben Sie schon mal einen Seh- und Hörtest machen lassen? Der Kinderarzt ist es dann auch, der Ihre Tochter gemeinsam mit Ihnen an einen geeigneten Therapeuten in Wohnortnähe weiterempfehlen wird -wenn es notwendig ist-. Durchaus kann es sein, dass ihr das Lösen von Ihnen leichter fällt und die Ängste verschwinden, wenn sie sich in die Mäusegruppe eingewöhnt hat. Dann erfährt sie, dass Sie ihr nicht unmittelbar helfend zur Verfügung stehen und sie sich selbst helfen muß, was ihr dann auch ganz bestimmt zunehmend gelingen wird.:-)) Liebe Grüße und: bis bald?


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Liebe Anja, ich verstehe Dich sehr gut, denn ich kenne das Verhalten von meinem Sohn (mittlerweile 3 Jahre alt und im Kindergarten) auch! Das, was Du beschreibst, war bei uns GENAUSO: Wenn wir auf einen Spielplatz waren, ist er erst gerutscht, wenn kein Kind in der Nähe der Rutsche war. Beim Pekip (da war er 4 Monate alt!!), hat er sich erst beruhigt, wenn ich ihn auf einem halb aufgeblasenen Wasserball auf dem Bauch gelegt habe, damit er von oben die "Übersicht" über die anderen Babys hatte, die unten am Boden auf dem Bauch lagen. In der Krabbelgruppe, die sich aus dem Pekip ergeben hat - er kennt die Kinder schon seit er 3 Monate alt ist - stand er immer außen und hat beobachtet. Gespielt hat er selten. Wenn ihm ein Kind zu nah kam, dann ist er weg gegangen. Manchmal hab ich mich sogar gefragt, ob das nicht direkt autistische Züge sind, die er da an den Tag legt. Aber dennoch ging er gerne in die Krabbelgruppe, das war das Verwunderliche, den Eindruck hatte ich und er hat es auch gesagt und ich habe nicht aufgehört, ihn mit anderen Kindern zusammen zu bringen. Seit er im Kindergarten ist, hat sich das schlagartig geändert. Er ist im August 3 geworden und im September in der Kiga gekommen. Noch 2 Wochen zuvor ist er von der Wippe des Spielplatzes runter, wenn ein Kind (eins, das er kennt, der Sohn einer Freundin !) auf die andere Seite der Wippe sich gesetzt hat. Neulich waren wir wieder mit Freunden auf dem Spielplatz und er hat sogar die Tochter eingeladen, sich zu ihm auf die Wipp-Seite zu setzen, damit mehr Gewicht zusammen kommt, weil das andere Kind schon größer ist. Also eine Wende um 180 Grad !!! Er sitzt im Kindergarten inmitten von anderen Kindern, und sieht glücklich dabei aus ! Die Kinder scheinen ihn auch zu mögen, wahrscheinlich weil er ein eher sensibler und sanfter Typ ist (der natürlich zuhause auch seine Wutanfälle bekommen kann, das glaubt mir immer keiner ;-)). Was ich damit sagen will ist - natürlich erst mal den Tipp von Frau Schuster beherzigen, und nicht verzagen. Wenn alles medizinische abgekärt ist (falls nötig), lass Deine Tochter, wo sie ist, geb ihr Zeit, hab Geduld, gebe ihr das Gefühl, dass Du sie liebst, so wie sie ist, und das wird, da bin ich mir ziemlich sicher !! Warte einfach, wenn sie mal täglich in den Kiga geht... Wünsche Dir viel Geduld, liebe Grüße / Andrea


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