Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Spielzeugwahn bei Müttern?!

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Frage: Spielzeugwahn bei Müttern?!

Mitglied inaktiv

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Guten Tag! Wieviel Spielzeug brauchen Kinder wirklich? Kurz zu meiner Geschichte. Wir sind 4 Mütter und treffen uns jede Woche bei einer anderen. Jede von uns hat 2 Kinder im Alter von 9 Monaten bis 3 Jahre. Die Treffen sind immer eine Bereichung und Abwechslung für uns alle. Früher haben wir immer unsere Erlebnisse untereinander ausgetauscht. Mittlerweile ist es leider ein "Wo gibt es welches Spielzeug gerade günstige zu kaufen? Der neue Jako-o Katalog ist gekommen! Ich habe meinen Kinder das und das gekauft! usw." Gut ist ja auch interessant, aber ich habe das Gefühl,dass das schon ein richtiger Sport geworden ist. Wir haben auch jede Menge Spielsachen, aber meine Freundinnen übertreffen es bei weitem. Die Kinder bekommen nicht nur zu besondern Anlässen Geschenke sondern beinahe alle 2 bis 3 Wochen, aber nicht gerade Kleinigkeiten. Z. B. eine Woche nach Ostern kauften sie ein Trampolin und kurz darauf ein Fahrrad, Lego, usw. Sie begründen dies immer damit, damit man die Kinder am besten fördert. Bei ihnen gibt es beinahe mehr Spielsachen als in einem Kindergarten! Die andere kauft Kleinkinderkleidung in Unmengen (20 bis 30 Sets pro Größe) ein. Eine Zeit lang habe ich mich fast von diesem Wahn anstecken lassen, doch mein Mann hat mich zum Glück runtergeholt von diesem Tripp. Er meint, nicht die Kinder wünschen sich diese Sachen sondern wir Mütter. Meine größere Tochter ist jetzt 3 Jahre und wird ein Fahrrad erst dann bekommen wenn sie es sich selbst von Herzen wünscht und nicht weil sie jetzt alt genug ist und schon radfahren könnnen sollte. Schließlich kann sie ja auch mit dem Dreirad herumdüsen. Trotz allem habe ich das Gefühl, dass sich ins unsere Treffen immer wieder ein starkes Konkurrenzdenken einschleicht! Ich weiß, dass wir diese vielen Sachen auch gar nicht brauchen, aber es nervt mich mittlerweile schon bei den anderen. Ich traue mir die Sache aber nicht ansprechen, weil ich sie und die Kinder ansonsten sehr gut leiden kann, und befürchte, dass sie mir meine Meinung über nehmen könnten. Ziemlich lang, aber ihre Meinung interessiert mich wirklich! Wie wägt man ab, welche Spielsachen die Kindern wirklich brauchen und was nicht? Wann und in welchem Ausmaß sollte man Kinder beschenken? Liebe Grüße Andrea


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Hallo Andrea Sie sehen sicherlich schon selbst an Ihren eigenen Kindern, dass sie mit weniger Spielzeug, dafür aber umso mehr mit den gemeinsamen Unternehmungen der Eltern, mindestens genauso zufrieden sind wie die Kinder, die mit ständig neuem, meist wenig kreativem Spielzeug geradezu überschüttet werden, sich darüber schon gar nicht mehr freuen können, daraus resultierend nachlässig und gelangweilt damit umgehen oder es gar mit Nichtachtung strafen. Ihre Kinder werden sich später sicherlich noch gut daran erinnern, wie sie sich mit den abgelegten Kleidungsstücken der Eltern verkleidet haben (so lernen sie ganz nebenbei, einen eigenen Geschmack zu entwickeln) oder ihre erste Bude aus angemalten Pappkartons, Steinen und Stoffresten bauten, sodass sie sowohl in ihrer Phantasie als auch im Sozialverhalten, Fein-, Grobmotorik, Konzentration, Farbenlehre, Naturkunde... altersgemäß gefördert wurden. Bleiben Sie weiterhin stark und leben Sie den Kindern vor, wie sie auch mit einem geringeren Konsumdenken sehr gut "über die Runden" kommen können. Möchten Sie mit den Müttern Ihrer Gruppe nicht über diese Angelegenheit sprechen, gestalten Sie selbst doch mal ein (Geburtstags)-Treffen, zu Dem jedes Kind alte Kleidung mitbringen darf. Mit Besenstielen, einfachen Latten, Ästen und Luftballons(als Köpfe) lassen sich wunderschöne, individuelle Vogelscheuchen, Buden, o.Ä. bauen.- Die Anderen werden sicherlich recht schnell merken, wann die Kleinen ausdauernder und kreativer spielen: mit gekauftem Spielzeug und in feinstem Festtagsdress oder aber mit selbst zusammengestellten Spielmaterialien und in ihrer Lieblingskleidung, die auch mal ein paar lustige Farbspritzer vertragen kann.- Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Andrea! Ich muß zugeben, daß ich unseren Großen auch anfangs sehr verwöhnt habe. Mit dem "Erfolg", daß er nicht mehr wußte, womit er spielen sollte, weil soviel Auswahl da war! Bei unserer Kleinen haben wir uns von Anfang an ziemlich eingebremst. Ich denke mal, daß viele von uns Eltern unsere Kinder so verwöhnen, weil es in unserer Kindheit nicht so eine riesengroße Auswahl an Spielsachen gegeben hat, und sie uns selber gut gefallen. Falsch finde ich es, wenn die Eltern die Kinder mit Spielsachen überhäufen, damit sie ihre Ruhe haben. Es ist doch viel schöner, dem Kind einem gemeinsamen Familienausflug, oder einen Familien-Spielabend zu "schenken". An so etwas erinnern sich die Kinder sicher auch noch in vielen Jahren. Aber ob sie sich daran erinnern, daß sie in ihrer Kindheit z.B. hunderte Playmobilfiguren geschenkt bekommen haben, ist die Frage! Wie gesagt, ich hab auch mal den Fehler gemacht, und mein Kind zu sehr verwöhnt. Jetzt gibt es eigentlich nur zu den Festtagen größere Geschenke. Ansonsten ab und zu einmal eine Kleinigkeit. Muß aber gestehen, daß ich manchmal bei der süßen Mädchenkleidung nicht widerstehen kann ;-) Also, kurz gesagt: Wir sollten den Kindern mehr Zeit als Konsumartikel schenken. Dann können sie sich auch über Kleinigkeiten freuen. Und ich bin mir sicher, daß Kinder, die mit Spielsachen "ruhiggestellt" werden, die Kinder beneiden, die von tollen Ausflügen und Unternehmungen mit der Familie erzählen! LG Sabine!


Mitglied inaktiv

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das kenne ich. habe bisher meine klappe auch nicht aufgemacht, weil ich denke, jeder muss das für sich selber entscheiden. aber wie sollen diese kinder bloß lernen, dass nicht alle materiellen bedürfnisse immer sofort erfüllt werden (können), wenn sie in ihrer kindheit nichts anderes erfahren haben? und bei den mamas werden bestimmte bedürfnisse eben durch einkaufen gestillt - wenn nicht für sie selber, dann halt für die kinder - da ist die ausrede einfacher.... konsumorientierte welt!! (wir haben auch nicht gerade wenig spielzeug....)


Mitglied inaktiv

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Hallo Andrea, was brauchen Kinder so viel Spielzeug. Unsere Tochter ist 3 1/4 und hat viel Spaß, wenn ich mit ihr bastel oder irgendwas unternehme oder Kuchen backe. Oder ich stell ihr Wasserfarben hin oder gebe ihr was zum Ausschneiden oder Kleben. Weihnachten hat sie einen Kaufladen bekommen, im nachhinein habe ich festgestellt, daß das ziemlich blöd war, denn alleine kann man da nicht spielen und ihre Schwester ist noch zu klein. Und 3 Jahre finde ich zum Fahrradfahren zu klein. Deine Fragen sind nicht einfach zu beantworten. Bei mir ist Prio eins eigentlich, daß ich mich ziemlich viel mit meinen Kindern beschäftige. Das Konsumverhalten kommt bei den Kindern noch früh genug und ich denke, die Probleme sind vorprogrammiert, wenn die Kids schon von klein auf dran gewöhnt sind, soviel zu bekommen. Wenn die Kids noch so klein sind, ist es auch schwierig eine Neigung festzustellen. Ich denke, wenn sie älter sind, dann kann man erst "sinnvoller" schenken, z.B. Bücher, Bastelkoffer, etc., je nach Interesse. Hab ich dir damit helfen können? Michelle


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