Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Bleibt nicht bei anderen

Anzeige rewe liefer-und abholservice
Frage: Bleibt nicht bei anderen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Guten Tag Frau Schuster! Unsere Tochter ist 2,5 Jahre alt, im besten Trotzalter und sehr anhänglich. Nun ist es so, dass wir zur Zeit wirklich ständig aneinandergeraten, wohl nicht zuletzt deshalb, weil wir sieben Tage die Woche rund um die Uhr aufeinander kleben. Wir bräuchten wohl einfach mal ein wenig Abstand voneinander. Das Problem ist aber: nachts bleibt sie sowieso nirgends anders als bei uns und fängt schon immer jämmerlich zu brüllen und zu heulen an, wenn man das Thema nur anspricht und auch tagsüber wird es immer schwieriger, sie mal ein paar Stunden irgendwo zu lassen. Zum einen liegt es wohl daran, dass sie momentan grundsätzlich bei allen Vorschlägen, die man ihr macht, erstmal mit "Nein! Will ich nicht!" reagiert. Meine Mutter hätte angeboten, sie gerne mal über Nacht zu nehmen oder auch hin und wieder mal einen Nachmittag lang - aber wie mache ich der Kleinen das plausibel? Das Problem bei ihren Trotzanfällen gerade die letzten Monate ist halt auch das, dass sie sich nicht ablenken läßt und auch nicht binnen 10 oder 20 Min. beruhigt, sondern das oft bis zu einer Stunde in verschiedenen Varaianten durchhält - und je mehr man auf das Gebrüll eingeht, umso länger dauert es auch. Einer Oma aber nur schwer plausibel zu machen, die dann natürlich mit mitleidigem "Ach, was hast Du denn? was magst Du denn? Tut Dir was weh? Komm, ist doch alles gut. Hör doch auf zu weinen!" auf das Kind zuspringt und es aber andererseits auch nicht durchhält, einfach abzuwarten, bis sie sich wieder beruhigt, sondern dann sofort wieder uns anruft oder sie uns wieder bringt. Damit ist mir aber nicht geholfen, denn damit kann ich nicht abschalten oder entspannen, wenn ich damit rechnen muss, in 15 Min. stehen Oma, Opa und Kind wieder auf der Matte, weil Kind anfängt zu trotzen und zu weinen und Oma und Opa hilfllos sind. Andere Babysitter stehen gar nicht zur Verfügung - und wir hätte sooo gerne mal wieder einen Tag oder sogar mal eine Nacht lang zum ausschlafen für uns! Haben sie keinen Tipp, wie man dem Kind den Aufenthalt bei den Großeltern schmackhaft machen kann? Und wie man den Großeltern auch plausibel machen kann, dass sie auch ein Heulkonzert mal aushalten ohne sofort wieder vor dem Kind zu kapitulieren. Sie sind ohnehin die einzigen, die uns ein klein wenig entlasten könnten - wenn selbst das nicht möglich ist... Meine Nerven sind wirklich kurz vorm Platzen, eine Auszeit täte so gut! Andere Betruungsmöglichkeiten wie Tagesstätte, Kindergarten oder so, gibt es für ihr Alter bei uns leider nicht. Danke für Ideen! Gruß Anja


Beitrag melden

Hallo Anja Versuchen Sie vorerst nur tagsüber, sich mal eine Auszeit zu gönnen. Vielleicht kann die Oma zu Ihnen in die Wohnung kommen, sodass Sie ihr vorher sagen können, wie Sie bei trotzigem Verhalten reagieren? Erklären Sie auch Ihrer Tochter dann, dass weder Sie noch Oma dieses Verhalten mögen und auch nicht zulassen werden. Bieten Sie ihr ein Wutkissen an, an dem sie ihren Zorn rauslassen kann oder schicken Sie sie in ihr Zimmer mit dem Versprechen, zu Ihnen oder zur Oma kommen zu dürfen um getröstet zu werden oder um eine Lösung zu finden, wenn sie sich wieder beruhigt hat. Hat die Oma schon mal zugeschaut, wie Sie sich Ihrer Tochter gegenüber verhalten, wenn sie wütend ist? Vielleicht fühlt sich die Oma ein wenig unsicher und weiß nicht recht, wie sie handeln soll.- Haben Sie auch schon mal an eine Tagesmutter statt an einen Babysitter gedacht? Vermittelt werden sie über das Jugendamt oder über Wohlfahrtsverbände. Manchmal bieten sich auch innerhalb einer Gemeinde Frauen an, die Kleinen für wenige Stunden zu betreuen (z.B. Oma-Hilfs-Dienst). Wichtig ist, dass die Betreuenden nicht ständig wechseln und dass Sie ihre Tochter ganz behutsam an eine weitere Bezugsperson gewöhnen, die anfangs mit Ihnen gemeinsam Ihre Tochter betreut. Da Ihre Nerven völlig am Ende zu sein scheinen, sollten Sie zusätzlich mal an eine Mutter-Kind-Kur denken. Sprechen Sie mal mit Ihrem Arzt darüber.- Halten Sie durch und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

...die Tagesmutter ist vielleicht gar keine schlechte Lösung. Die anderen Vorschläge wurden allesamt schon praktiziert, helfen aber nicht wirklich viel: Während des Semesters bin an zwei Tagen in der Woche an der Uni - diese Nachmittage ist immer meine Mutter hier und beschäftigt sich allein mit der Kleinen. Sie kennen sich also sehr gut. meine Mutter erlebt mich auch häufig genug im Umgang mit Trotzanfällen ihrerseits - traut sich selber diese Konsequenz aber nicht zu bzw. befürchtet sich Sympathien ihres Enkelkindes auf diese Weise zu verscherzen. Mutter-Kind-Kur ist sehr schwirig zu bewerkstelligen, da ich eben auch noch im Studium stecke und an Semesterzeiten gebunden bin bzw. in den Semesterferien Seminararbeiten etc. schreiben muss und nicht wirklich viele freie Wochen habe. Trotzdem danke, dasssie auf mein Anliegen so eingegangen sind. Mit freundlichen Grüßen Anja PS. Ins Zimmer schicken ist bei Trotzanfällen leider nicht durchführbar: Sie steht postwendend wieder auf der Matte, notfalls auch fünfmal, wenn man sie immer wieder zurückbringt.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.