Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Beerdigung

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Frage: Beerdigung

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, an diesem Freitag wird mein Stiefvater beigesetzt, und wir würden gern der Beerdigung bewohnen. Wir haben auch eine 12 Monate alte Tochter, die mitgenommen werden muß, da ich sie bis jetzt noch keinem Babysitter überlassen hatte. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob das doch nicht zu viel für sie wäre. Meine Mutter ist sehr mitgenommen von dem Vorfall und wird es nur schwer verkrafren am Freitag. Einerseits möchte ich selbstverständlich ihr beistehen, andererseits bin ich mir eben nicht sicher, ob das meine Tocher nicht überfordern würde. Sie versteht schon bereits sehr viel, hat einen Wortschatz von ungefähr 10 Wörtern und ist ein sehr fröhliches, aufgewecktes und ruhiges Kind. Sie kann sich auch sehr gut in den Schmerz (zumindest den körperlichen) der anderen hineinfühlen, wenn ich mir z.B. den Finger eingezwickt habe o.Ä. tröstet sie mich ganz lieb, indem sie mich auf den Kopf streichelt, umarmt und küßt. Deshalb habe ich Angst, daß sie auch am Freitag vielleicht alles verstehen wird und mitgenommen sein wird. Was würden Sie uns raten? Danke für Ihren Rat.


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Hallo Nija Die Meinungen gehen diesbezüglich sehr auseinander und auch ich bin gespannt auf weitere Ratschläge.- Da der Tod zum Leben dazugehört, bin ich dafür, auch schon die Kleinsten an einer Beerdigung teilhaben zu lassen. Versuchen Sie Ihrer Tochter vorher sachlich von den dort ablaufenden Dingen zu erzählen. Informieren Sie sie, das manche Leute weinen, weil sie sehr traurig sind und einen lieben Menschen auf der Erde nicht mehr wiedersehen können. Mit dieser schlichten und einfachen Erklärung wird sie sicherlich zufrieden sein. Nehmen Sie einen Sportwagen mit in die Kirche oder auch auf den Friedhof, sowie eine Trinkflasche und ein wenig (tonloses) Spielzeug, wie Bilderbücher oder Malutensilien. Denken Sie daran, dass ein Kind auch ein Zeichen dafür ist, dass das Leben weitergeht. Ihre Tochter kann für Ihre Mutter sogar einen großen Trost bedeuten, wenn Sie sie ihr in den Arm geben -falls Ihre Tochter es zulässt und ihr die schwarze Kleidung nicht zu unheimlich ist-. Alles Gute und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Nija, als mein Vater gestorben war, hatten wir unseren 6 Monate alten Sohn auch mit zur Beerdigung. Während der Pastor in der Kapelle die Trauerrede hielt, gluckste das Baby hin und wieder. Das war für viele sehr tröstlich, war doch da ein kleiner Nachkomme. Bei der Beisetzung hatte ich den Kleinen auf dem Arm und auch das war für mich und viele andere hilfreich. Klar, der Kleine hat das alles noch nicht verstanden, aber wenn ich ihm jetzt davon erzähle, findet er es gut, bei der Beerdigung seines Opas dabei gewesen zu sein. Ich finde auch, Leben und Tod gehören zusammen und die Kinder sollten davon nicht unbedingt fern gehalten werden. Vorausgesetzt, sie bekommen alles einfach und einfühlsam erklärt. Dann kann deine Tochter bestimmt auch verstehen, dass die Oma so traurig ist. Das wird sie sowieso noch mitbekommen. Und wenn deine Tochter selbst vorübergehend von der traurigen Stimmung angesteckt werden sollte, dann wäre das meiner Meinung nach auch ok und geht bestimmt auch schnell wieder vorbei. Denn so ganz ermessen kann sie die Sache ja noch nicht. Entscheidend finde ich, wie es für dich ist, wenn sie mitkommt zur Beerdigung. Würde sie dich eher belasten oder vielleicht auch stören, wenn du deiner Mutter beistehst? Frage doch auch mal deine Mutter, was ihr lieber wäre. Ich wünsche euch alles Gute Ulla


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