Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Wirkung von Kaffee auf das Ungeborene

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Wirkung von Kaffee auf das Ungeborene

Mitglied inaktiv

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Guten Tag! Ich bin in der 35. Ssw. Bis vor ca. 3 Wochen habe ich während der Schwangerschaft so gut wie gar keinen Kaffee getrunken. Seit da trinke ich oft am Vormittag ein oder zwei Tassen und habe den unbedingten Eindruck, daß mein Kind darauf mit vermehrter Agilität reagiert (ca. eine Stunde danach). Nun ist meine Frage: wie lässt sich das interpretieren? Wenn das Kind tatsächlich auf meinen Kaffeekonsum reagieren sollte (und ich mir das nicht einbilde) - ist das dann auf jeden Fall ungünstig? Oder ist "ein bißchen Koffein" auch für den Babykörper ok? Überhaupt habe ich oft den Eindruck, daß Kindsbewegungen eher willkürlich interpretiert werden - geht es z.B. um den Orgasmus der Mutter, heißt es (wenn das Kind dazu strampelt), es freue sich mit und genieße - geht es um laute Rockmusik und das Kind strampelt, heißt es, das sei Abwehr usw. De facto kann doch niemand wissen, was die Bewegungen zu bedeuten haben, oder? Ob das Kind sich gerade wohl fühlt oder sich "wehrt". (Oder gibt es dazu seriöse Studien?) Vielen Dank für Ihre Einschätzung!


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Erstens entschuldige ich mich für die verspätete Antwort, aber ich war auf einer Auslandsreise und mein Laptop hat etwas gesponnen (normalerweise beantworte ich die mails auch auf Reisen). Nun zu Ihrer Frage. Der Kaffee (Koffein) passiert die Plazenta und gelangt zum Kind. Man muss davon ausgehen, dass das Kind, genauso wie Sie selbst, eben "wach wird". Das heisst mehr Aktivität, die Sie durch vermehrte Bewegungen bemerken. Wie bei uns auch, führt Koffein auch zu einem schnelleren Herzschlag. Allerdings ist all das, bei diesen Mengen (1-2 Tassen pro Tag) unbedenklich. Für die anderen Situationen (Orgasmus, Rockmusik, etc.) gibt es keine echten wissenschaftlichen Studien, aber Ärzte und Hebammen beobachten seit Jahren, dass manche Musikarten auf die Kinder vor der Geburt aber auch im Krankenhaus, auf Intensivstationen (ich meine bei Frühchen) beruhigend wirken. Gemeint sind leise Töne, so etwas wie "lounge-music", ob das z.B. bei Linkin Park genauso ist, weiss man nicht... Im Falle eines Orgasmus, aber auch in Situationen, in denen die Mutter sehr zufrieden, glücklich ist, muss man davon ausgehen, dass bestimmte Botenstoffe (einige der "Glückshormone" sind bekannt) ebenfalls auf das Kind übergehen und es positiv beeinflussen. Zusammengefasst - wenn Sie selbst zufrieden, glücklich sind und sich weniger über z.B. verspätete emails ärgern, ist das gut für Ihr Kind ...


Mitglied inaktiv

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Und geärgert habe ich mich ja nicht über "eine verspätete Mail", sondern weil ich das Gefühl hatte, als würde "selektiv" geantwortet - je nach "Schleimgrad" (tut mir leid, aber ich hatte in dem Moment ein Problem mit diesen Lobpreisungen)... Entschuldigung!


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