SooCute82
Lieber Prof. Costa, mittlerweile bin ich in der 34. SSW angekommen, meine Panik vor Listerien und Toxoplasmose wird jedoch nicht weniger. Heute Abend bereitete mein Mann einen Nudel-Schinken-Auflauf zu. Hierfür wurden Prosciutto cotto- Scheiben (verpackt, MHD 21.04.24) in Stücke geschnitten, mit den Nudeln und Sahnesauce in einer Auflaufform vermischt, mit Käse bedeckt und 35 Minuten bei 200°C gebacken. Beim Essen fiel mir auf, dass der Schinken nicht in feinen Scheibchen im Auflauf verteilt war, sondern teilweise dickere Blöcke (5-6 Scheiben aneinander geklebt) zu finden waren. In der Mitte dieser "Blöcke" waren nicht alle Stücke heiß, manche nur warm. Sofort stieg die Sorge in mir auf, ob von dem Schinken eine Gefahr für meinen ungeborenen Sohn ausgehen könnte. Ich habe meine Portion dennoch (leider) aufgegessen, samt Schinken. Ich dürfte den Prosciutto cotto doch auch kalt essen, oder? Sehen Sie eine erhöhte Infektionsgefahr durch die nicht komplett erhitzten, zusammengeklebten Schinkenstücke? Eine weitere Frage: In den letzten Monaten habe ich sehr regelmäßig (3-5 pro Woche) ein Quarkrührteiggebäck mit Schokostückchen einer großen Bäckereikette gegessen. Nun habe ich erfahren, dass der verwendete Vanilleextrakt in Alkohol extrahiert wurde, Alkohol also als Aromaträger verwendet wurde. Ich mache mir nun Vorwürfe, weil ich keinerlei Alkohol, auch nicht versteck, konsumieren will. Sehen Sie die Gefahr für eine Schädigung meines Ungeborenen aufgrund des sehr regelmäßigen Verzehrs? Ich danke Ihnen für Ihre Mühen, Ihr Engagement und Ihr Fachwissen! Viele Grüße! Deine Schwangerschaftswoche: 34
Der Prosciutto cotto heißt auf Deutsch "gekochter Schinken" - diesen dürfen Sie in der Schwangerschaft in jeder Form essen, also kalt, auf einer Scheibe Brot, im Nudel-Schinken-Auflauf oder einfach so.... Diese "dickeren Blöcke, bestehend aus 5-6 klebenden Scheiben" sind gar kein Problem, auch nicht wenn sie in der Mitte nicht heiß geworden sind. Wie gesagt, dürfen Sie den Schinken auch kalt essen. Eine erhöhte Infektionsgefahr bestand also nicht. Auch wenn bei der Herstellung des Quarkrührteiggebäcks der Vanilleextrakt in Alkohol extrahiert wurde, dürfen Sie davon ausgehen, dass das Endprodukt, also das Gebäck keinen Alkohol oder nur Spuren von Alkohol enthalten hatte. Eine Gefahr für Ihr Baby bestand dabei nicht, keine Sorge.
Ähnliche Fragen
Hallo Hr. Dr. Costa! Ich habe derzeit gerade einen ausgeprägten Hang zu "sauren" Lebensmittel und liebe außerdem alles mit Essig :-) Bei Prosciutto hört man immer wieder, dass man den lieber weg lassen sollte, was meinen Sie dazu? Danke!