Nacho88
Sehr geehrter Professor Costa, unsere Hausverwaltung hat uns gestern recht lapidar mitgeteilt, dass unser Trinkwasser kontaminiert ist. Die Keimbelastung wird mit 1800KBE/100ml als hoch beschrieben. Erreger werden nicht genannt, ein mikrobiologischer Befund liegt mir nicht vor. Ich bin in der 12.SSW und schockiert, zumal das Problem erst in einem Monat behoben werden soll und bisher auch nicht dem Gesundheitsamt gemeldet wurde. Welche Gefahr geht hier von Listerien aus? Ich habe gelesen, dass sie im Wasser vermehrungsfähig sind. Können Legionellen oder Fäkalkeime ebenfalls zu Fehlbildungen beim Baby führen? Am Wochenende hatte ich einen fiebrigen Infekt und mache mir große Sorgen. Vielen Dank für den guten Rat, den Sie mit uns Schwangeren teilen. Recht herzliche Grüße, Nacho
Am ehesten geht es bei solchen Kontaminierungen um Legionellen. Das sind bakterien, die vor allem bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem zu Infektionskrankheiten führen. Aber auch Schwangere können davon betroffen sein. Eine solche Infektion kann als erstes zu Übelkeit und Erbrechen, aber auch Gliederschmerzen und Fieber führen. Erst bei einem "richtigen Ausbruch" kann es auch zu Atemwegssymptomen bis hin zu einer Lungenentzündung kommen. Das Leitungswasser können Sie nur noch dann verwenden, wenn Sie es auskochen. Wegen Ihrer Symptome sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Eine Listeriose ist ziemlich unwahrscheinlich, wenn es um Leitungswasser geht.
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