Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Insulinpflichtiger SS-Diabetes

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Insulinpflichtiger SS-Diabetes

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Hallo Herr Prof. Dr. Costa, in meiner vorangehenden SS hatte ich schon SS-Diabetes. Da war jeweils der 1-Stunden-Wert erhöht. Habe das ganz wunderbar über die Ernährung in den Griff bekommen. Kontrollen nach der Geburt ergaben negative Tests. Jetzt bin ich 23+5 und war heute zum OGGT 75. Dort war der Nüchternwert 98 (soll < 92), nach 60 Minuten 159 (soll < 180) und nach 120 Minuten 98 (< 153). Es ist also der Nüchternwert erhöht. Ich messe jetzt bis Montag den BZ dann werde ich weiter beraten. Meine Fragen: 1) Werde ich Insulin spritzen müssen? 2) Lässt sich da etwas über die Ernährung steuern? 3) Wirkt es sich positiv auf den BZ aus, wenn ich mich abends noch sportliche bewege (spazieren, schwimmen, radeln?) 4) Ich schlafe schlecht und habe viele Albträume (hatte 1 späte Todgeburt und danach 4 Fehlgeburten). Kann dieser nächtliche Stress den Diabetes verursachen? 5) Kommt es oft vor, dass Frauen in einer SS erhöhte Nach-Dem-Essen-Werte haben und in der 2. SS einen erhöhten Nüchternwert bei guten Tageswerten? 6) Wie hoch ist mein Risiko, nach der Geburt ein Diabetes Typ II zu entwickeln. Laut der Pinguin-Studie passiert das bei 60 von 100 Frauen, die insulinpflichtigen SS-Diabetes hatten. Haben Sie präventive Tipps für mich? Entschuldigen Sie bitte, dass es so viele Fragen geworden sind. Aber ich bin heute sehr down. Ich habe ja mit SS-Diabetes gerechnet, aber nicht wirklich damit, dass der Nüchternwert hoch ist und somit eine Insulinpflicht wahrscheinlich wird. Es fällt mir schon so schwer die SS zu genießen. Jetzt, mit der Aussicht, Diabetes Typ II zu entwickeln noch mehr. Vielen Dank für Ihre Geduld und ihre oftmals humorvolle Feder (Tastatur). Vielleicht schaffen Sie es, mich aufzumuntern? Viele Grüße, S


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Dass man auch in der zweiten Schwangerschaft wieder unter einem Diabetes leidet, nachdem das in der ersten der Fall war, passiert ziemlich oft. Fast jede zweite Schwangere macht diese Erfahrung - Sie sind also nicht allein. Zu Ihren Fragen: 1. Es kann sehr gut sein, dass Sie kein Insulin brauchen. 2 + 3. Natürlich lässt sich vieles über Ernährung und Bewegung bzw. Sport steuern. Beides greift in den Zuckerstoffwechsel positiv ein - ich empfehle Ihnen unbedingt, Diät einzuhalten, so wie Sie das in der ersten Schwangerschaft getan haben und sich viel zu bewegen. 4. Die Albträume verursachen keinen Diabetes. Haben Sie es mal mit autogenem Training versucht ? Das kann hilfreich sein, vor dem Schlafengehen. Nehmen Sie bitte auf keinen Fall Schlafmittel ein ! 5. Die Definition eines Schwangerschaftsdiabetes lautet: "Ein erhöhter Blutzuckerwert beim oGTT reicht aus, um die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes zu stellen". Es ist egal, welcher Wert das ist. Ob der Nüchternwert in der zweiten Schwangerschaft erhöht ist, nachdem es in der ersten der 1h-Wert war, kann ich Ihnen nicht genau sagen. Aber, wie gesagt, spielt das keine Rolle. 6. Das Risiko ist etwa 50%. Wenn Sie nach der Schwangerschaft darauf achten, ein völlig normales Körpergewicht zu haben, sich weiterhin gesund ernähren und Sport treiben, sind das die besten Voraussetzungen, um zur Gruppe "Nix-Diabetes" zu gehören. Ich bin leider kein Prophet, aber nach Ihren Ausführungen bin ich der Ansicht, dass Sie später keinen Diabetes haben werden. So viel Prophezeiung darf sein...


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