Frau Fragezeichen
Guten Abend Herr Dr. Wirth, mein Anliegen ist etwas komplexer, ich versuche aber, es möglichst kurz zusammen zu fassen: Meine Tochter ist knapp 15 Monate alt und wiegt nur 7,5 kg (bei einer Größe von ca, 73 cm). Das ist natürlich viel zu wenig. Sie kam mit ca. 3 kg zur Welt und hat in den ersten 6 Monaten recht "normal" zugenommen (ihr Gewicht lag etwas oberhalb der 2. Perzentile von unten). Ich habe 5 Monate voll gestillt und im 6. Monat mit langsamer Beikosteinführung begonnen. Meine Tochter zeigte jedoch monatelang sehr wenig Interesse am Essen, aß nur SEHR geringe Menge pro Mahlzeit (anfangs vielleicht insgesamt 1 Teelöffel, später vielleicht 2-3) und verschluckte sich immer sehr schnell, auch an sehr flüssigen Breien. Kauen konnte sie bis etwa zum 10. Monat nur schlecht, dann besserte es sich aber sehr schnell. Oft wollte sie auch nicht essen, drehte sich weg oder schob den Löffel weg. Das war allerdings sehr schwankend, teils aß sie auch gerne und lustvoll, aber selten mehr als 50-100g Brei pro Mahlzeit. Deshalb stillte ich sie weiterhin viel. Seit dem 7./8. Monat nahm sie nur noch sehr wenig zu. Bis heute insgesamt etwa 800g (durch vier schwere Infekte in den letzten vier Monaten hat sie zwischendurch auch noch abgenommen, da sie dann gar keine Beikost aß). Im etwa 11. Monat diagnostizierte ihr Kinderarzt eine Fütter- und Gedeihstörung und schickte mich zur Ernährungs- und Familienberatung. Zur gleichen Zeit fing sie allerdings an, deutlich besser zu essen (mehr Interesse, größere Mengen, und mittlerweile kaut sie auch gut und verschluckt sich nicht mehr). Sie ist jedoch weiterhin sehr wählerisch mit dem Essen und mag manchmal nicht essen (das wird jedoch weniger). Ich stille sie (seit etwa dem 11. Monat) noch morgens, mittags und abends sowie nachts nach Bedarf (dazu muss ich vielleicht erwähnen, dass ich ursprünglich um den 1. Geburtstag abstillen wollte, aber eben das Gefühl hatte, dass es für mine Tochter zu früh sei). Zusätzlich frühstückt sie morgens mit mir ein paar Löffel Getreidebrei, isst etwa 1 Stunde später in der Krippe etwas Brot und gegen 11:00 Uhr dort Mittagessen (zwischen 100 und 300g); gegen 15:00 Uhr mit mir nochmal eine Zwischenmahlzeit (ein halbes Brötchen ohne etwas oder etwa 50-100 g anderes Essen (z.B. Gemüsebrei oder Gemüsekuchen)) und gegen 18:00 Uhr gibt es Abendbrot (auch etwa 100 g als Brötchen, Getreide- oder Gemüsebrei, teils mit Fleisch oder Fisch). Zum Essen gezwungen wird sie nie. Ihre Entwicklung, abgesehen von dem Gewicht, ist völlig normal, sie ist sehr aufgeweckt und agil (laut Kinderarzt, Krippenerziehern und meinem Eindruck). Bei einer Blutabnahme in der letzten Woche wurden ein beginnender Eisenmangel sowie ein leicht erhöhter Entzündungswert festgestellt (sie hatte allerdings etwa eine Woche vor der Blutabnahme einen Magendarminfekt). Nun meinte der Kinderarzt bei dem Gespräch über die Blutwerte, ich solle meiner Tochter 3 X täglich 200 ml Trinknahrung (Nutritin) geben, um die Mangelernährung durch das Stillen auszugleichen. Diese Aussage hat mich sehr irritiert, da er bisher gar nicht erwähnt hat, dass er davon ausgeht, dass das Stillen eine / die Mangelernährung hervorruft. Dann hätte ich natürlich viel eher überlegt, weniger oder gar nicht mehr zu stillen. Bisher hat er mir gesagt, dass er davon ausgehe, dass mein Verhalten / die Beziehung zu meiner Tochter dazu führe, dass meine Tochter nicht genug esse. Die Ernährungsberaterin ging erstmal nicht davon aus, dass das Stillen das Problem ist, die Familienberaterin hingegen schon. Ich selbst hatte immer das Gefühl, dass meine Tochter eben etwas mehr Zeit braucht, um sich vom Stillen (vollständig) zu lösen und mehr zu essen. Was denken Sie dazu? Kann es sein, dass das Stillen sie mangelernährt, trotz der Beikost? Dann würde ich das Abstillen natürlich mehr "erzwingen" / forcieren, auch, wenn mir das eigentlich zum jetzigen Zeitpunkt etwas widerstrebt - aber ich möchte natürlich, dass es meinem Kind gut geht... Vielen Dank schon im Voraus für Ihren Rat!
Die Muttermilch ist kalorisch in diesem Alter nicht mehr ausreichend. Daher sollten Sie hier tatsächlich einen Endpunkt setzten. Wenn immer der Rückzugsort Brust da ist, gibt es wenig Motivation, anderes zu versuchen. Ich denke auch, dass hier eine Beziehungsproblmematik vorliegt. Ich würde empfehlen, abzustillen, eine normale Ernährung anzubieten und auch andere Personen mit einzubeziehen, die füttern. Wenn das alles nicht hilft, muss man psychologsiche Hilfe in Anspruch nehmen. Einmal sollte der Kinderarzt aber organische Ursachen ausschliessen. Mgl.weise liegt auch ein Eisenmangel vor. An sich müsste sie ja 10 kg wiegen. Gruss S. Wirth
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