Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Michael Radke:

wiederkehrende Bauchschmerzen Kleinkind

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Frage: wiederkehrende Bauchschmerzen Kleinkind

Marieluise_1990

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Radke! Ich lese in diesem Forum sehr häufig von der Thematik Blut im Stuhl beim Baby. Meine Tochter hatte seitdem sie 4 Monate alt war auch immer wieder Blut im Stuhl. Es wurde eine Kuhmilchunverträglichkeit vermutet. Ich verzichtete selbst dann strikt auf Milchprodukte und stillte meine Tochter weiter. Jedoch ging das Blut im Stuhl nicht weg, woraufhin ich dann auf Empfehlung der Ärzte abstillte und Althera fütterte. Nach einiger Zeit ging das Blut im Stuhl dann auch weg. Mit gut 5 Monaten gaben wir dann auch Beikost. Nun ist meine Tochter 16 Monate alt und hat immer noch wiederkehrende Bauchschmerzen. Diese Bauchschmerzen sind mal da, mal weg aber ganz verschwunden sind sie eigentlich nie. Wenn mein Kind diese Bauchschmerzen hat, ist zeitgleich auch der Stuhl immer verändert. Er ist dann sehr übelriechend, schleimig und oft sieht er ganz unverdaut aus. Ich führe auf Empfehlung der Ärzte ein Ernährungstagebuch, kann aber kein wirkliches Muster erkennen. Obst im Allgemeinen löst glaube ich die Bauchschmerzen nicht aus, da Bananen meine Tochter zB sehr gut verträgt. Bei Weintrauben und Himbeeren kann ich manchmal schon eine Reaktion erkennen, manchmal aber auch wieder nicht. Auf Milchprodukte verzichten wir gänzlich, davon können die Bauchschmerzen nicht kommen. Ich blicke bei dem Ganzen wirklich nicht mehr durch. Mein Kind gedeiht ganz normal und entwickelt sich altersentsprechend. Also von einer Gedeihstörung sehe ich nichts. Die motorische Entwicklung war/ist auch besonders gut. Die Ärzte sagten mir und auch hier im Forum lese ich es immer wieder, dass der Spuk der FPIAP eigentlich spätestens mit einem Jahr vorbei sein müsste. Darum frage ich mich, woran es liegen kann, dass mein Kind mit 16 Monaten immer noch unter diesen immer wiederkehrenden Bauchschmerzen leidet. Eine weiterführende Diagnostik ist geplant, jedoch wartet man bei uns sehr lange auf diese Termine. Meine Fragen an Sie Herr Dr. Radke daher: 1. Woran könnten diese Bauchschmerzen mit einhergehendem schleimigem, teilweise unverdautem Stuhl liegen? (Blut im Stuhl ist allerdings bei meiner Tochter keines mehr) 2. Sehen Sie hier noch die Möglichkeit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit? 3. Kann sich das noch verwachsen, wenn die Problematik mit 16 Monaten immer noch besteht? 4. Könnte es eine chronische Erkrankung (CED) sein, obwohl das Kind normal wächst und gedeiht und optisch nichts auffällt? 5. Sehen Sie in der Praxis Kinder mit zB Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa in diesem Alter, die zum Beispiel wie bei uns zu Beginn Blut im Stuhl mit etwa 4 Monaten hatten und bis heute Probleme mit Bauchschmerzen haben? Oder gibt es in diesem Alter eine CED noch nicht? Ich danke Ihnen sehr, sehr herzlich für Ihre wertvolle Arbeit und für die Beantwortung meiner Fragen im Voraus. Liebe Grüße, Marie  


Prof. Dr. med. Michael Radke

Prof. Dr. med. Michael Radke

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Bei mehr als 85 % aller Kleinkinder mit wiederkehrenden Bauchschmerzen liegt keine Krankheit zugrunde. Bei Ihrem Text vermute ich keine Krankheit, sondern eher sog. funktionelle Bauchschmerzen. Entscheidend ist ja das gute Gedeihen, das bei einer (chronischen) Erkrankung nicht zu verzeichnen ist. Zur Beantwortung Ihrer konkreten Fragen: 1: Die Beschaffenheit des Stuhls bei gesunden, gut gedeihenden Kindern hat keine entscheidende Bedeutung. 2. Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist ein weiter Begriff. Ich vermute bei Ihrem Kind eine Fruchtzuckerunverträglichkeit. Dazu passen die immer wieder auftretenden Bauchschmerzen und auch der gelegentlich schleimige Stuhl. 3. "Verwachsen"?: Lassen Sie mal für eine Woche Obst, Säfte und Süßigkeiten konsequent weg. Gemüse (Tomaten, Gurken, Paprika u.a.) sind kein Problem. Wenn das zur Besserung führt, wäre eine Fruchtzuckerunverträglichkeit sehr wahrscheinlich. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit. 4. Nein, eher nicht. Eine Zöliakie sollte allerdins durch einen Bluttest ausgeschlossen werden. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Kinderarzt. 5. Eine CED kommt auch schon bei sehr jungen Kindern vor. Bei Ihrem Kind liegt diese mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit nicht vor. Ihr Kind würde nicht gedeihen und hätte häufig, bzw. fast täglich blutige Stühle. Mit diesem Problem sollten Sie sich nicht weiter befassen.. Also: Fruchtzucker und Zucker für eine Woche konsequent weglassen und schauen, was passiert. Good luck!


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