Lulus-Mom
Sehr geehrter Prof. Radke- Unser Kind ist mitterweile 14 Monate alt und stillt noch (i.a.R 2 Mal in den frühen Morgenstunden und einmal vor'm Schlafengehen), ansonsten gibt es alles vom Familientisch, nur Süßes reglementieren wir noch sehr stark. Folgender Speiseplan hat sich eingepegelt: 8:30 Frühstück: Belegtes Vollkonbrot, stückiges Obst und eine kleine Tasse Milch ODER Müsli (selbst gemischt aus Vollkornflocken v.a, Hafer, aber auch anderes Getreide, Trockenobst, Frischobst und dazu Wasser/Tee (ungesüßt) 12:30 Mittagessen: immer Gemüse und meist Kartoffeln (selten Nudeln/Reis), alle 2 Tage Fisch/Fleisch dazu Wasser/Tee Nachmittags: Snack-Zeit... Rohkost und Dinkelzwieback ODER Banane ODER Vollmilchjoghurt mit Apfelmus (ungesüßt). ODER, ODER, ODER dazu Wasser/Tee 18:30 Abendbrot: Erneute Brotmahlzeit und einen Becher Milch, Rohkost bzw. Rohkostsalat, manchmal ein Ei, Avocado, Räucherfisch, ... Zwischendurch soviel Wasser/Tee wie gewünscht. Nachdem unser Kind die ersten Monate schlecht zunahm und zeitweise unter die 3% Perzentile gefallen war (Sie selbst diagnostizierten in der ambulanten Sprechstunde in Potsdam eine "konstitutionelle Entwicklungsstörung), sind diese Tage lange vorbei. Nur mit Stillen und normaler Beikost sind wir nun schon lange auf bzw. um die 50ste Perzentile, also auf Geburtsniveau. Nun die Frage: Hat es ernährungswissenschaftlich noch einen Mehrwert weiterhin zu stillen? Oder würden Sie dies als gänzlich unnötig ansehen? Da nachts weitestgehend geschlafen wird, machen mir die wenigen, verbleibenden Stillmahlzeiten nichts aus. Auch mein Mann geht mit Im Gegenteil, wir würden gerne noch ein wenig so fortfahren und der Motte die Gelegenheit geben, sich womöglich im 2. Lebensjahr selbst abzustillen... Aber aus dem (auch nahen, Großeltern etc) Umfeld mehren sich die Stimmen, dass wir so langsam "übertreiben" und "das mal lassen" sollten. Das "bräuchte nun doch niemand mehr". Manche Stillexperten hingegen empfinden unsere Kost als "Anstattkost" und argumentieren schon fast ideologisch für Stillen jederzeit, überall... Ich enntschuldige mich für die langen Ausführungen und danke Vorab für Ihre Antwort! Herzliche Grüße!
Ich beziehe mich auf Ihre konkrete Frage: Nein, das Stillen im 2. Lebensjahr ist ernährungsphysiologisch überflüssig. Es ist kein Fehler, auch im 2. Lebensjahr noch eine Muttermilchmahlzeit zu geben, zumal bei Ihnen eine ausgewogene Ernährung ersichtlich wird. Notwendig (und zweckmäßig) ist das Stillen aber sicher nicht mehr.
Lulus-Mom
...Auch wenn mein Text vorher sicherlich langwierig zu lesen war...
margherita
Hallo Lulus-Mom, ist Ihnen schonmal aufgefallen, dass das Stillen von Artzen gerne als physiologisch überflüssig bezeichnet wird, aber mit keiner silbe auf die psychologische und bindungsfördernde und angstminimierende wirklung eingegangen wird..(wobei auch das phyiologische quatsch ist, dass es keinen zweck hat)...warum sollte die muttermilch ab einem bestimmten monat nicht mehr gut sein, und stattdessen die homogenisierte und verarbeitete kuhmilch BESSER sein?? völliger quatsch, hören sie auf ihr bauchgefühl und gesunden menschenverstand. aber was mir noch bitterer aufsstösst....wenn ein artz sympome nicht einordnen kann und alle ausschlussdiagnosen zu nichts bringen, heisst es am ende..es sei psychisch bedingt und psychosomatisch....aber beim stillen auf die idee zu kkommen, dass es dem kind auch gut tut, gerade im 2. lebensjahr, wo es so viele neue entdeckungn macht und immer wieder rückversicherung braucht...und überhaupt, sogar die WHO empfiehlt das 2jährige stillen für ALLE KINDER, nicht nur für die unterernährten...wir wollen Bio, regional, saisonal und möglichzst naturbelassene, unbehandelte nahrung, aber das ist die kuhmilch leider nicht...die muttermilch jedoch schon..also lassen sie sich nicht verunsichern, suchen sie sich eine kleinkindstillgruppe und machen sie weiter...alles liebe
Lulus-Mom
Margherita, danke. Aber ich bin nicht verunsichert. Und auch Prof. Radke hat mir nicht abgeraten. Im Gegenteil schrieb er "es ist kein Fehler..." Zweckmäßig bedeutet hier "praktisch" und ich finde es tatsächlich nicht immer praktisch neben einem Vollzeitjob zu stillen. Aber das ist auch nicht der Grund, weshalb ich es (auch weiterhin) tue. Ich wollte eine sachliche Meinung zum Mehrwert aus ernährungswissenschaftlicher Sicht. Die habe ich bekommen. Bzgl. Bindungstheorie hätte ich keinen Arzt für Ernährung/Magen-Darm gefragt. ;) Deine weiteren Ausführungen zu Kuhmilch, Psychosomatischen Krankheitsbildern etc. empfinde ich übrigens als genau die Art von ideologisch eingefärbter Stimmungsmache, die ich in meiner Eingangsfrage als verunsichernd beschrieben habe. Ich bin Prof. Radke dankbar, dass er eben genau solch emotional überhöhende Kommentare unterlassen und einfach eine klare, pragmatische Antwort geschrieben hat. Im übrigen kenne ich Prof. Radke aus einer wahren Krisensituation persönlich und kann nur schreiben, dass ich ihn als alles andere als stillfeindlich erlebt habe. Ebenfalls alles Gute für Dich!
Lulus-Mom
@ Margherita: Entschuldigung, das "Du" ist mir in Forumsgewohnheit rausgerutscht. Ich bitte das nachzusehen.
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