Marina29
Hallo Herr Dr. Enninger, unser Sohn nun 4.5 Monate alt kann seinen Stuhl nicht selber absetzen. Die Probleme hatte er bereits kurz nach der Geburt. Wir waren beim Osteopathen, welcher auch Kinderarzt ist, aber auch hier gab es keine Besserung. Er drückt und drückt, ist knallrot, kann wenig trinken, spuckt teilweise Mahlzeiten weint und es klappt nicht, er öffnet den Anus nicht. Wir helfen (leider) morgens und abends mit dem Thermometer oder Windi nach, da er sonst gar nicht mehr trinken mag und sich nur noch krümmt. Gibt es bei dieser Methode einen Gewöhnungseffekt? Der Osteopath, auch Kinderarzt hat gemeint nein. Früher haben wir es viel öfter gemacht und schon reduziert, unter tags muss er es aushalten. Ab und an schafft er es dann nach Ewigkeiten selbst. Selbst Pupse sind eine Herausforderung. Unser Kinderarzt hat gemeint, dass soweit Alles in Ordnung ist (Ultraschall etc) und wir so kleine Einläufe machen sollen und dass er es schon noch lernt. Was sagen Sie dazu? Gibt es außer Bauchmassage, Gymnastik, Bauchlage, Zäpfchen, ich habe selbst eine Darmkur gemacht, Osteopath noch etwas was wir tun können. Ich bin richtig verzweifelt. Seit gestern haben wir mit einem Teelöffel Beikost gestartet. Ich traue mich ehrlich gesagt gar nicht, da der Stuhl ja fester wird, was machen wir dann? Oder kommt der Darm dann mehr in Schwung? Wie kommen wir aus dem Kreislauf (voller Darm, schlecht trinken, wenig Flüssigkeit, härter Stuhl etc ) Im voraus vielen lieben Dank. Viele Grüße Marina 🌺
Die wichtige Frage ist, ob das Kindspech in den ersten 48 h abgesetzt wurde und wie die Stuhlentleerung im ersten Lebensmonat war. Wenn das in Ordnung war, besteht in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Manchmal hilft Beikosteinführung und manchmal ist weniger mehr. Für "Darmkuren", was auch immer das sein soll, osteopathische Behandlugen, Physiotherapie gibt es keine wissenschaftliche Evidenz. Der Kinderarzt muss beurteilen, ob alles noch im Rahmen ist, oder ob man daran denken muss, dass bestimmte Nervenzellen im Enddarm nicht angelegt sind und ob man eine Biopsie benötigt. Dafür sind Kinderchirurgen und Kindergastroenterologen da. Einen Therapieversuch mit Macrogol für 4 Wochen würde ich aber auf alles Fälle unternehmen, wenn Sie das noch nicht getan haben. Die Substanz sammelt nur Wasser im Darm, verlässt den Körper genauso wie sie oben rein kam und es gibt keinen Gewöhnungseffekt. Falsch machen kann man nur: zu wenig und über einen zu kurzen Zeitraum geben.